Claudia Neumann

Trierer Unternehmer fordern Ende von 2G

150 Geschäftsleute aus Trier und dem Umland haben in einem Offenen Brief aus Existenzangst unter anderem die Abkehr von 2G gefordert. Sie ernteten Verständnis und Zustimmung – durch unglückliche Formulierungen aber auch Kritik.
Mit der 2G-Regel haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu vielen Bereichen.

Mit der 2G-Regel haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu vielen Bereichen.

Bild: Archiv

Tier/Region (cn). Unter anderem fordern die Unternehmer in ihrem offenen Brief an Landesregierung und Landräte in der Region Trier eine »Rückgabe der Eigenverantwortung« und eine »Beendigung der Spaltung der Gesellschaft«. (mehr dazu hier)
 
Formulierungen, wie sie auch »Querdenker« und Coronaleugner nutzen, wetterten die Trierer Grünen in ihrer am Sonntag veröffentlichten Erklärung und fragten sich, warum die Unterzeichnenden des Briefes nicht stattdessen zum Impfen als wichtiger Teil der Eigenverantwortung aufriefen. »Eine klare Kante der Trierer Geschäftswelt gegen antidemokratische Umtriebe ist wünschenswert und schon lange überfällig.« (mehr dazu hier)
 
 »Entsetzt« zeigte sich die Trierer CDU daraufhin über die grüne Antwort, die die Geschäftsleute auf eine Stufe mit Verschwörungstheoretikern stelle und in die rechte Ecke schiebe – auch wenn »die ein oder andere Forderung eine tiefergehende Diskussion benötigt« und manche Formulierung »unbedacht gewählt« seien. Es komme jetzt darauf an, die Sorgen der Unternehmer ernst zu nehmen und Gesprächsbereitschaft zu zeigen. (mehr dazu hier)
 
Zustimmung erhalten die Unternehmer von den Freien Wählern, die einen Runden Tisch anregen. (Mehr dazu hier)
 
»Wir nehmen den Hilferuf der Unternehmer sehr ernst, auch wenn wir nicht jeden Kritikpunkt und jede Perspektive teilen«, heißt es von der Trierer SPD. Die hinter dem Brief steckenden Existenzsorgen sowie der Einsatz für eine zusammenhaltende, starke Stadt würden »auf offene Ohren stoßen«. Mehr dazu hier )
 
 Auch der Handelsverband Deutschland fordert ein Ende der 2G-Pflicht im Einzelhandel. Sie sei ein Irrweg, der schnellstens beendet werden müsse, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Arne Rössel, IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, fordert: »Sobald es das Infektionsgeschehen zulässt, sollte im ganzen Bundesgebiet auf 2G verzichtet werden.«
 
Der Trierer Stadtvorstand dankt in seiner Stellungnahme allen Akteuren für ihr Engagement in den vergangenen beiden Corona-Jahren, ruft zum Durchhalten in den nächsten Wochen auf und verweist auf die Öffnungsperspektiven für das Frühjahr. Ziel der Stadt sei es, alle Bereiche der Gesellschaft Triers gut aus der laufenden Coronawelle herauszuführen. (mehr dazu hier)
 
Mit der 30. Corona-Bekämpfungsverordnung sind ab Montag bereits die Kontaktnachverfolgungen etwa in Gastronomie, Hotels, Fitnessstudios oder beim Friseur weggefallen. Gesundheitsminister Clemens Hoch hatte das mit der guten Booster-Quote in Rheinland-Pfalz und den 2Gplus-Regelungen begründet. Noch immer seien aber nicht genug Menschen vor allem ab einem Alter von 60 Jahren geimpft – gerade jene Gruppe, die zur Zeit in Krankenhäusern behandelt werden müsste.
 
Impfungen mit Novavax sollen Ende Februar starten. Das könnte eine Lösung für Impfskeptiker sein, da dieser Impfstoff auf Protein-Basis mit einer bereits bei Grippeimpfstoffen bewährten Technik funktioniert.
 
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