

Wie kam es, dass Sie sich entschieden haben, Weinkönigin von Trier zu werden?
Ninorta Bahno: "Der Vorsitzende der Vereinigung Trier-Olewiger Winzer, Peter Terges, wollte ein besonderes Zeichen für die Integration von Flüchtlingen setzen. Er sprach Jutta Albrecht an, die in der Flüchtlingsarbeit engagiert ist. Diese wiederum fragte mich. Vergangenes Jahr konnte ich schon das Olewiger Weinfest kennenlernen, da ich dort als Dolmetscherin tätig war. Ich habe mir die Sache überlegt und mich entschieden, das Amt zu übernehmen, weil ich so eine Botschafterin für die Integration und für das Zusammenleben in meinem neuen Heimatland werden kann."
Welche Verbindung haben Sie zum Wein?
"Mit Wein verbinde ich frohe und glückliche Stunden, die ich in meiner Heimat im Kreise meiner lieben Familie verbracht habe. Denn bei familiären Feiern wurden bei uns immer besondere Tropfen des edlen Getränks ausgeschenkt."
Welchen Wein trinken Sie selbst am liebsten?
"Ich persönlich trinke am liebsten einen lieblichen Riesling-Wein. Aber auch alle anderen Weine aus der Gegend Trier sind wunderbar. Das ist reine Geschmackssache."
Was ist für Sie das Besondere am Trierer Wein?
"Der Wein kommt aus der ältesten Stadt Deutschlands. Schon die Römer bauten den Wein hier an – wie auch viele Jahre vorher in Syrien, einer damals römischen Provinz. Allein das ist schon eine Besonderheit, aber auch etwas, was meine neue und alte Heimat miteinander verbindet. Durch die guten Böden, die es hier gibt, die vielen Steillagen und das milde Klima, kann hier seit Jahrhunderten ein Wein von besonderer Qualität produziert werden."
Welchen Wein empfehlen Sie besonders?
"Jeder muss den Wein trinken, der ihm selbst am besten schmeckt. Aber ich empfehle natürlich besonders den Wein von den guten Olewiger Winzern, das ist doch klar. Den sollten alle einmal probieren. Es sind alles Familienbetriebe, die mit Freude und Liebe zum Wein geführt werden."
Wie bereiten Sie sich auf das Amt der Weinkönigin vor?
"Soweit es mir meine Zeit erlaubt – ich mache zurzeit ein Praktikum – lese ich Bücher über Wein. Auch tausche ich mich mit ehemaligen Weinköniginnen über das Amt aus und natürlich führe ich auch viele Gespräche mit Winzern, die alle sehr nett zu mir sind."
Worauf freuen Sie sich in Ihrer Amtszeit am meisten?
"Ich freue mich darauf, viele interessante Leute kennenzulernen, meine neue Heimatstadt und ihre Bürger noch intensiver zu erleben und viel von den Traditionen zu erfahren. Außerdem ist es schön für mich, dass ich neben meinem Beruf auch ein wenig ehrenamtliches Engagement zeigen kann und so etwas für mein neues Land zurückgeben kann, das mich so freundlich aufgenommen hat."
Ninorta Bahno wird am Mittwoch, 3. August, im Klostergarten Olewig zur 68. Trierer Weinkönigin gekrönt. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.