Seitenlogo
SP

Viel Energie durch Gülle und Mist von über 100 Rindern

"Die Biogasanlage in Zemmer erzeugt in vorbildlicher Weise Strom und Wärme. Damit werden jährlich rund 200.000 Liter Heizöl eingespart und 640 Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen – ein beispielhafter Beitrag zur Energie- und Wärmewende in Rheinland-Pfalz", erklärte Umweltstaatssekretär Thomas Griese kürzlich in Zemmer.
Hans Josef Götten, Thomas Griese und Werner Schmitz. vor dem Biogaswärme-Schild. Foto: Fachverband Biogas

Hans Josef Götten, Thomas Griese und Werner Schmitz. vor dem Biogaswärme-Schild. Foto: Fachverband Biogas

Der Schönfelderhof der Barmherzigen Brüder ist vom Fachverband Biogas für sein nachhaltiges Wärmekonzept ausgezeichnet worden – und das als erste Einrichtung in Rheinland-Pfalz. Die gemeindepsychiatrische Einrichtung, in der bereits seit fast 100 Jahren Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen betreut und behandelt werden, bezieht ihre Heizwärme bereits seit 2007 von der nahegelegenen Biogasanlage in Zemmer. Damit werden jährlich rund 200.000 Liter Heizöl eingespart und 640 Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen.

Vier Landwirte betreiben Anlage

Die Gemeinschaftsanlage wird von vier Landwirten aus benachbarten Orten betrieben. In der Biogasanlage wird Strom für mehr als 4.000 Haushalte produziert. Gleichzeitig wird jährlich eine Wärmemenge von elf Millionen Kilowattstunden Wärme genutzt. Davon gehen etwa  zwei Millionen an den Schönfelderhof. Das entspricht circa  200.000 Liter Heizöl. "So wird in idealer Weise das Ziel erreicht, die Wärme bei der Stromerzeugung voll zu nutzen", stellte der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Thomas Griese heraus.

"Sauber und preisgünstig"

Feierlich enthüllen durften das Biogaswärme-Schild der Hausoberer des Schönfelderhofs, Werner Schmitz, der Betreiber der Biogasanlage, Hans Josef Götten von der GSW-Bioenergie Zemmer, und der Ortsbürgermeister von Zemmer, Edgar Schmitt. "Ich bin froh, dass wir als Barmherzige Brüder Schönfelderhof heute über diese Kooperation saubere Energie beziehen, die preisgünstig ist und das Risiko der Preisschwankungen beim Heizöl für uns minimiert – auch wenn dies aktuell kein allzu großer Anreiz ist", sagte Matthias Gehlen, kaufmännischer Leiter des Schönfelderhofs. Vorbildlich, so Staatssekretär Griese, sei auch der eingesetzte Mix der Biomasse. Das Substrat für die Biogaserzeugung enthalte nicht nur Mais, sondern stamme zu mehr als einem Drittel aus Rest- beziehungsweise Abfallstoffen und alternativen Energiepflanzen. Damit werde einer  Mais-Monokultur entgegengewirkt.

"Alle profitieren"

Konkret kommen in Zemmer  Gülle und Mist von über 100 Rindern zum Einsatz. »Hier auf dem Schönfelderhof zeigt sich, dass die Nutzung Erneuerbarer Energien nicht nur das Klima schont, sondern auch regionale Entwicklung bedeutet. Davon profitiert die Umwelt und alle hier in der Region. Die Barmherzigen Brüder die preiswert Wärme erhalten und die Landwirte, die ein zusätzliches Einkommen erhalten«, so Griese weiter. Ulrich Drochner, Regionalreferent West des Fachverband Biogas, gratulierte dem Schönfelderhof zu dem gelungenen Wärmekonzept. Er betonte dabei aber auch: "Damit derartige Wärmeprojekte weiterhin rentabel bleiben und überhaupt zukünftig existieren, brauchen wir jetzt Anschlussregelungen für Bestandsbiogasanlagen."                           RED/AA


Meistgelesen