Die wegen der Sturmwarnung am Montag, 10. Februar, kurzfristig abgesagte Aktion von "Nestwärme" zum Tag der Kinderhospizarbeit wurde verlegt. Neuer Termin des Protestmarschs ist am Freitag, 28. Februar, um 16.30 Uhr an der Porta Nigra. Ziel ist es, auf die verzweifelte Situation vieler Familien aufmerksam zu machen, die ein chronisch oder schwerst erkranktes Kind zuhause pflegen.
Für den Tag der Kinderhospizarbeit ruft der Verein Nestwärme zu einer Demonstration auf, um auf die verzweifelte Situation vieler Familien aufmerksam zu machen, die ein chronisch oder schwerst erkranktes Kind zuhause pflegen.
"Jeder, der mitgeht, verhilft uns zu mehr Gehör"
Nestwärme Mitarbeiter aus der Ambulanten Kinderkrankenpflege und dem Kinderhospizdienst haben zusammen mit Kolleginnen der Integrativen Kindertagesstätte, vielen Eltern und Unterstützern eine engagierte Aktionsgruppe gebildet, die möglichst viele Menschen motivieren möchten, für die Versorgung kranker Kinder auf die Straße zu geben. Nestwärme Geschäftsführerin Elisabeth Schuh weiß: "Die Lobby der oft lebensverkürzt erkrankten Kinder und ihrer Familien ist immer noch viel zu klein. Jeder, der am Montag mitgeht und damit an der Seite betroffener Familien steht, verhilft uns zu mehr Gehör."
Finanzierung wird nicht freigegeben
"Stell dir vor, dein Kind ist krank und du bekommst keine Hilfe" - diese Situation erlebt Pflegedienstleiterin Sonja Groeger im ambulanten Kinderkrankenpflegedienst der Trierer Nestwärme gGmbH mittlerweile jede Woche. Sie und ihre 60 Kolleginnen dürfen Familien mit ihrem schwerstkranken Kind zuhause nicht die notwendige Hilfe geben, weil Krankenversicherungen, Pflegekassen und Gesetzgeber weder das Geld dazu bereitstellen noch die bürokratischen Hürden abbauen. "In Kliniken werden Kinderstationen geschlossen, weil Pflegekräfte fehlen, bei uns dürfen wir die Kinderkrankenpflegerinnen nicht zu den Kindern nach Hause lassen, weil die Finanzierung nicht freigegeben wird." Für die betroffenen Familien ist der Kampf um notwendige Hilfe entwürdigend und zermürbt Ressourcen, die sie viel dringender für ihre Kinder brauchen.
Häusliche Kinderkrankenpflege muss gesetzlich verankert werden
"Politik und Gesellschaft dürfen schwerstkranke Kinder und ihre Familien nicht länger allein lassen", so lautet der Appell, mit dem Nestwärme um Solidarität wirbt. "Eine gesunde Kindheit ist keine Garantie; ein Unfall oder eine Erkrankung können jederzeit für eigene Betroffenheit sorgen", weiß die Vorsitzende Petra Moske aus jahrelanger Erfahrung. "Inklusion als Haltung und das Kümmern um die Schwächsten der Gesellschaft sind Grundwerte unserer Solidargemeinschaft. Jedes Kind hat ein Recht, bestmöglich aufzuwachsen und die Unterstützung zu be-kommen, die es dazu braucht. Unsere vielen Auszeichnungen für soziale Innovationen sind politische Lippenbekenntnisse, wenn keine eigene gesetzliche Veranke-rung der außerklinischen Kinderkrankenpflege folgt."
Porta Nigra wird grün beleuchtet
Die Trierer Stadtwerke haben zugesagt, die Porta Nigra aus diesem Anlass grün zu beleuchten. Grün ist die Symbolfarbe für die Kinderhospiz-Initiative und steht am 10. Februar in Trier auch für die Solidarität der Menschen mit erkrankten Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Über 200 Menschen haben bereits ihre Teilnahme an der Demonstration zugesagt. Viele Sportvereine kommen mit ihren Jugendabteilungen, so auch die Eintracht Trier. Trierer Musiker wie Steff Becker, Marco Dühr, Thomas Kiessling, Shirley Winter und Daniel Bukowski unterstützen die Aktion mit dem Song "You‘ve got a friend".
Jeder Teilnehmer hilft
Viele Teilnehmer werden Transparente mitbringen, um mit ihren Botschaften den Kindern und ihren Familien eine deutliche Stimme zu geben und den Pflegenotstand anzuprangern. Eltern und Organisatoren sind sich einig: Jeder Teilnehmer hilft, jede Stimme zählt!
RED