

Leuchtende Kinderaugen, wo man auch hinschaut. Ein rührseliges Klischee, mit dem man zu oft von Weihnachten berichtet. Aber wenn man Yussef und Iprahim aus Afghanistan, Walla, Hussein und Achmed aus Syrien und all die anderen Kinder so sieht, wie sie mit großen Augen den Nikolaus und seine beiden Engel bestaunen, dann ist das so ein Moment, zu dem rührselige Klischees schon passen. Schnell ein Foto für die Verwandten in der fernen Heimat Ablenkung davon bringen nur die vielen gezückten Smartphones der Eltern, um auch den Verwandten zuhause von diesem deutschen Brauch zu berichten. An die deutsche Ordnung müssen sie sich erst gewöhnen, denn viele der etwa 300 Flüchtlingskinder stürmen nach vorne und wollen sofort zum Nikolaus und seinen Engeln. Das erste Weihnachtsfest in einem fremden Land Über ein Megaphon vermittelte ein Übersetzer in Englisch und Arabisch. »Unsere Erfahrung mit den Flüchtlingen sind sehr gut. Sie halten sich an das, was wir ihnen vermitteln, sind sehr geduldig und diszipliniert«, sagt Stefan Ding, Leiter der Hermeskeiler Aufnahmeeinrichtung. Aus seiner Sicht ist die Weihnachtsfeier in der Kantine der Ex-Kaserne ein Riesenerfolg. Mit dem Nikolaus und den beiden Engeln habe man einen würdigen Rahmen geschaffen, um den Kindern die deutsche Tradition von Weihnachten näher zu bringen."Für viele Kinder ist das der erste Kontakt mit unserem traditionellen Weihnachtsfest, aber schauen Sie sich doch nur die strahlenden Kinderaugen an", freut sich der AfA-Leiter aus Hermeskeil im Rahmen eines kleinen Pressegespräches. Eigentlich wollte er noch eine offizielle Ansprache halten, aber dazu kam er überhaupt nicht.Bereits eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn tummelten sich die Menschen vor der Tür der ehemaligen Kantine der Bundeswehr, in der die Weihnachtsfeier stattfinden sollte."In der Spielstube haben wir den Kindern bereits von dem deutschen Weihnachtsfest erzählt", berichtet AfA-Mitarbeiterin Kerstin Pelzer, die ebenfalls zu dem Initiatoren-Team aus Rascheid gehört. "Und wir dachten schon, es kommen vielleicht gar nicht so viele", freut sich der AfA-Leiter über die rund 400 Besucher der Feier. Und der Nikolaus und seine beiden Engel haben auch alle Hände voll zu tun. Jedes einzelne Kind kommt nach vorne und darf zu Nikolaus, Santa Claus, Père Noel Baba Nwyl oder wie auch immer die Kinder in nennen mögen, auf den Schoß, um sein Geschenk in Empfang zu nehmen. Den Grundstein für die Aktion legten fünf Frauen aus Rascheid Die Idee zu dieser Aktion hatten fünf Frauen aus Rascheid. »Wir wollten auch mal etwas tun, was über das Nötigste hinausgeht«, berichtet Martina Eiden-Marx von der Rascheider Initiative. In einer Sammelaktion kamen dann rund 700 Päckchen zusammen, die alle liebevoll gepackt wurden. "Einige enthielten sogar Fotos oder auch Briefe in mehreren Sprachen", freuen sich die Rascheider Frauen, die in jedes der Päckchen nochmals hinausschauten, ob da auch etwas Passendes drin steckt. Tatkräftige Unterstützung erhielten sie dabei auch von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg und der Polizei. FIS