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Weihnachtscircus feiert glanzvolle Premiere

Gelungene Premiere für den 14. »Trierer Weihnachtscircus«. Die versprochene Hommage an 250 Jahre Zirkusgeschichte wurde zum vollen Erfolg im gut besuchten Zelt in den Moselauen. Ob traditionelle Musikclowns, die Raubtiernummer mit dem »König der Tiger« Robano Kübler, akrobatische Pferdedressuren, Kunststücke von Hunden, Katzen und Frettchen oder halsbrecherisch anmutende Darbietungen an den Strapaten oder auf dem Luftkissen (Air-Track) - die Zuschauer kommen auch beim 14. »Trierer Weihnachtscircus« auf ihre Kosten. Das verrieten auch die zahlreichen strahlenden Kinderaugen bei der Premiere.

Mit dem Weihnachtscircus-Award 2018 - der traditionell an der Premierenveranstaltung überreicht wird - und mit dem besonderes soziales Engagement geehrt wird, wurde der Leiter der Villa Kunterbunt, Nachsorgezentrum für krebs-, chronisch-  und schwerstkranke Kinder, Dr. Christoph Block von Zirkusmanager Oliver Häberle, Laudator Jean Pütz und WochenSpiegel-Geschäftsführerin Evelin Maus ausgezeichnet. Ein Höhepunkt in der Manege war die Raubtierdressur mit vier Tigern, die von Dompteur Robano Kübler souverän vorgetragen wurde. Die Tiere sind im Zirkus geboren und von klein auf an das Manegenleben gewöhnt  – und das in der 20. Generation. Doch Robano Kübler kann nicht nur Tiger - wie er mit seiner Hunde-Dressur bewies. Die Hunde-Rasselbande eroberte die Herzen der Premierengäste - vor allem der zahlreichen Kinder - im Sturm und wurde für ihre Darbietungen mit viel Applaus bedacht. Eindrucksvoll auch die Vorstellung der Spindler-Family, die mir ihren Kaltblütern die sogenannte "Jockey-Reiterei" demonstrierte. Bei der Reiterei auf ungesattelten Pferden vollführen die Artisten atemberaubende Akrobatik: Salto von Pferd zu Pferd und Flick-Flacks auf den Pferderücken sind nur ein Teil der Darbietungen. Der Begriff "Jockey-Reiterei" entstand vor rund 150 Jahren - als die ersten Artisten die Kostüme der Jockeys von der Rennbahn trugen. Heute ist diese Zirkuskunst fast ausgestorben. So gibt es in Europa nur noch fünf Artisten-Truppen, die auf hohem Niveau arbeiten. Die "Spindlers" wurden für ihre kunstvollen Darbietungen beim Internationalen Circus-Festival von Monte Carlo 2014 mit dem silbernen Clown ausgezeichnet. Zwei der "Spindlers" - Marlen & Mario - entführten die Premierengäste gleich zu Beginn mit ihrem "Pas de deux zu Pferd" in die zauberhafte Zirkuswelt. Mit strahlendem Lächeln und spielender Leichtigkeit zeigten die jungen Künstler Akrobatik auf dem Pferderücken in Vollendung und wurden mit viel Aplpaus bedacht. Das "Pas de dex zu Pferd" zählt ebenfalls zu den ursprünglichsten Zirkusattraktionen. Auch Musikclowns wie die Orton-Family sind im modernen Zirkus zur Rarität geworden. Die »Klassiker« begeisterten im Trierer Weihnachtscircus mit viel Witz und Charme und nahezu unglaublicher musikalischer Vielfalt. Adele Fame hingegen demonstrierte mit ihrer perfekten Show an den Strapaten wie Athletik und Anmut zusammenpassen. Die Französin wurde beim Internationalen Zirkusfestival in Latina (Italien) mit dem Spezialpreis der Fachjury ausgezeichnet und gilt als eine der weltbesten Solo-Strapaten-Artistinnen. Ebenfalls als Mester seines Fachs präsentierte sich Zdenek Ruml-Orton mit seinen Diabolospielen. Das Spiel mit Diabolos gilt dabei als die wohl älteste Zirkuskunst, denn schon in der Steinzeit spielten die Menschen mit Diabolos aus Knochen. Zdenek demonstrierte die gesamte Palette der Diabolotricks, kombiniert mit blitzschnellen Drehungen. Die Ken-Haki-Truppe sorgte bei der Premiere vor allem für eins: Tempo, Tempo, Tempo ...  Auf einem zehn Meter langen Luftkissen zeigten die jungen Artisten ein wahres Stakkato an Sprüngen und Salti. Auch die Ken-Haki-Truppe wurde beim Circus-Festival in Monte Carlo ausgezeichnet. Die "Rola-Rola" Darbietung von Robin Orton war zwar weniger temporeich - dafür aber nicht minder waghalsig. Auf einen Tisch stehend stapelte der junge Artist Metallzylinder über Metallzylinder und balancierte dann auf einem Brett auf dem wackeligen Turm in über zwei Meter Höhe.  Nicht so waghalsig dafür um so anstrengender für die Lachmuskeln des Publikums waren die beiden Dressuren von Svetlana Krachinova. Die Russin begeisterte das Publikum sowohl mit den Kunststücken der Frettchen als auch mit denen der Hauskatzen und widerlegt damit das Vorurteil, das man den als eigensinnig und schwer dressierbar geltenden Stubentigern keine Kunststücke beibringen kann. 
Der »Weihnachtcircus« gastiert bis zum 30. Dezember in den Moselauen: Vorstellungen täglich: 15.30 Uhr und 19.30 Uhr. Sonntag, 30. Dezember, um 11 und 15.30 Uhr; Heiligabend keine Vorstellung. Karten: www.ticket-regional.de und an der Zirkuskasse.
www.weihnachtscircus-trier.de Red/Fin/Fotos: Sebastian Schwarz


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