Nico Lautwein

Handball-WM in Trier: Begeisterung, Rekorde und ein „Wunder von Trier“ 

Trier. Die Stadt erlebte ein WM-Wochenende voller Emotionen: Sensationssieg der Färöer, Rekordkulissen, starke Favoriten – und große Begeisterung bei Fans, Teams und dem DHB.

Die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen hat Trier in den vergangenen Tagen in einen Ausnahmezustand versetzt. Vom zweiten bis zum fünften Vorrundenspieltag erlebte die SWT-Arena packende Partien, historische Momente, Sensationen – und mehrfach ausverkaufte Ränge. Fans aus der ganzen Welt sorgten an der Mosel für Atmosphäre, die auch beim Deutschen Handballbund Begeisterung auslöste.

Zusammenfassung von Tag 1

Tag 2: Favoriten geben sich keine Blöße

Am Donnerstag startete Gruppe H in das Turnier – und die Favoriten ließen nichts anbrennen.
Der Afrikameister Angola dominierte Kasachstan beim 38:20 (21:9) nach Belieben. Schon nach 19 Minuten war der Vorsprung zweistellig. „Wir sind gut ins Turnier gestartet, aber wir können noch besser spielen“, meinte Angolas Kapitänin Albertina Kassoma. Für Kasachstan stand die Lernkurve im Vordergrund: „Wir wollen es im nächsten Spiel besser machen“, sagte Kristina Radayeva.

Beim 34:19 (14:9) Norwegens über Südkorea glänzte eine Legende: Die 45-jährige Torhüterin Katrine Lunde zeigte 24 Paraden und wurde verdient Spielerin des Spiels. Welthandballerin Henny Reistad traf zehnmal. „Wir haben das gut gemacht, auch wenn wir uns steigern können“, sagte Trainer Ole Gustav Gjekstad.

Tag 3: Die Färöer schaffen das „Wunder von Trier“

Am Freitag folgte der bisher emotionalste Abend des Turniers – mit der ersten großen Sensation:
Die Färöer bezwangen Spanien, Vizeweltmeister von 2019, mit 27:25 (11:14). 2027 Fans in der Arena, darunter 200 färöische Anhänger, verwandelten die Halle in ein Tollhaus. „Das war das größte Spiel unseres Lebens“, sagte Rückraumspielerin Jana Mittun.

Spanien gab eine Führung aus der Hand, während die Färöer in den letzten fünf Minuten über sich hinauswuchsen. „Unsere Fans sind wie eine achte Spielerin“, sagte Trainer Claus Mortensen.

Zuvor hatte Montenegro Paraguay mit 34:25 besiegt und das Ticket für die Hauptrunde gelöst.

Tag 4: Ausverkauftes Haus und großer Besuch

Am Samstag erreichte die WM-Euphorie in Trier ihren Höhepunkt: 3153 Fans – ein WM-Rekord für den Standort – strömten in die SWT-Arena. DHB-Präsident Andreas Michelmann zeigte sich begeistert:
„Die Entscheidung für Trier war genau richtig. Die Atmosphäre ist überragend, das Organisationsteam arbeitet hochprofessionell. Trier hat sich für weitere Handball-Großevents empfohlen.“

Sportlich setzten sich Angola (34:23 gegen Korea) und Norwegen (41:16 gegen Kasachstan) erneut klar durch und qualifizierten sich souverän für die Hauptrunde. Besonders Angolas Torfrau Marta Alberto glänzte mit 16 Paraden, während Norwegen früh rotierte und taktische Varianten testete.

Tag 5: Färöer schreiben Geschichte – Spanien gewinnt die Gruppe

Am Sonntag wurde die Vorrundengruppe D entschieden – und erneut herrschte große Begeisterung mit 2879 Fans in der Halle.

Die Färöer gewannen 36:25 gegen Paraguay und qualifizierten sich bei ihrer ersten WM-Teilnahme sensationell für die Hauptrunde. Erst ab der 42. Minute konnte sich der WM-Debütant absetzen. „Das waren unglaubliche Tage in Trier“, sagte Spielerin Maria Nölsoy. Auch Paraguays Ariana Portillo lobte die Fans: „Ihr wart ein unglaubliches Publikum.“

Spanien holte sich durch ein 31:26 gegen Montenegro den Gruppensieg. Trainer Ambros Martin lobte sein Team und die Gastgeber gleichermaßen: „Trier bietet eine perfekte Atmosphäre und perfekte Organisation.“

Durch diese Ergebnisse reisen Spanien, Montenegro und die Färöer nun nach Dortmund, wo sie auf Deutschland, Island und Serbien treffen. Paraguay spielt im Presidents’ Cup weiter.

Ausblick auf Montag: Letzte Spiele in Trier

Am Montag endet die Vorrunde in der SWT-Arena mit den finalen Partien der Gruppe H. Norwegen trifft im Duell der Qualifizierten auf Angola – Korea und Kasachstan kämpfen zuvor um das letzte Hauptrundenticket.
18.00 Uhr: Südkorea - Kasachstan
20.30 Uhr: Norwegen - Angola


Meistgelesen