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AntiAtomnetz ruft Kundgebung am Fukushima-Jahrestag auf

Das AntiAtomnetz Trier veranstaltet am Montag, 11. März, um 17 Uhr eine Kundgebung auf dem Kornmarkt mit Redebeiträgen, Musik und Straßentheater. Anlass ist der 8. Jahrestag der Fukushima Katastrophe.
Foto: Symbolbild/Imago

Foto: Symbolbild/Imago

Dazu wird der Japanologe Richard Pestemer sprechen. Außerdem gibt es Redebeiträge einer Trierer Vertreterin von "Fridays for Future" und von Walter Schumacher von der Initiative "Stop Tihange". Musikalisch wird die Kundgebung vom Trierer Sänger Andreas Sittmann und dem Kölner Liedermacher Gerd Schinkel begleitet.Fukushima mahnt und zeigt, was auch hier in der Region angesichts der AKW Blöcke in Cattenom, Chooz und Tihange blühen könnte: eine andauernde Katastrophe.

"Tepo und die Regierung versuchen Gefahrlosigkeit vorzugaukeln"

"Am Standort des havarierten AKWs sind tausende Arbeiter unter Strahlengefahr ständig damit beschäftigt, noch Schlimmeres zu verhindern. Die tödlich heißen und tödlich strahlenden verschmolzenen Reaktorkerne müssen permanent gekühlt werden. Das Kühlwasser ist dann verstrahlt, es lässt sich nicht vollständig dekontaminieren und es gibt auf dem Gelände kaum noch Platz für weitere Tankbehälter. Der verantwortliche Energiekonzern Tepco möchte das strahlenbelastete Wasser einfach direkt ins Meer leiten, darf das aber (noch?) nicht", heißt es von Seiten des AntiAtomnetzes und weiter: "Durch Betonversiegelung auf dem AKW Gelände versuchen Tepco und die japanische Regierung Abe Gefahrlosigkeit vorzugaukeln. Schließlich sollen nächstes Jahr Olympische Spiele in der Region stattfinden. Dabei gibt es auch für die prognostizierten 21 Millionen Kubikmeter belastete Erde in schwarzen Säcken (in einer Reihe aufgestellt der halbe Erdumfang) keine Lösung, außer sie weiträumig auf andere Präfekturen zu verteilen oder gar beim Bauen verschwinden zu lassen. Dagegen gibt es jedoch Widerstand in der Bevölkerung."

Bevölkerung trifft es am schlimmsten

Am schlimmsten traf und trifft es die 160.000 Menschen, die vor acht Jahren evakuiert werden mussten und von denen viele immer noch in Notunterkünften leben. Sie sollen in ihre immer noch strahlenbelasteten Ortschaften zurückkehren. Dabei haben vor allem junge Familien Angst zurückzugehen. Die Neuerkrankungsrate von Kindern und Jugendlichen an Schilddrüsenkrebs ist in der gesamten Präfektur Fukushima etwa 26 mal höher als im Landesdurchschnitt.

Anteilnahme ausdrücken

Die Kundgebung am 11. März soll die Anteilnahme mit der Bevölkerung in Fukushima und die Solidarität mit den japanischen Atomkraftgegnern zum Ausdruck bringen. Außerdem soll daran erinnert werden, dass das Deutschland immer noch der zweitgrößte Atomstromproduzent in der EU ist.  Das AntiAtomnetz Trier setzt sich für die Abschaltung aller Atomanlagen und eine nachhaltige Zukunft mit erneuerbaren Energien ein. Weitere Infos gibt es hier. RED


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