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Andrea Fischer

Bäume für den Wald der Zukunft

Region. Jung und Alt engagieren sich bei Bürger-Baumpflanzungen in der Region

 Die Folgen des Klimawandels sind in den Wäldern der Region immer deutlicher sichtbar. Gerade die trockenen und heißen Sommer der letzten Jahre haben zu einem flächigen „Verdursten“ von Laub- und Nadelbäumen geführt. Ihre angeschlagene Gesundheit nutzen vor allem Borkenkäfer und bringen besonders die Fichtenwälder reihenweise zum Absterben. So entstehen immer häufiger und größere Lücken in den geschlossenen Wäldern.

Kürzlich bot das Forstamt Saarburg im Rahmen von gemeinsamen Baumpflanzungen in Palzem, Wincheringen und Mandern den Bürgern die Chance, sich für einen zukunftsfähigen Wald zu engagieren. Dabei wurden an der Obermosel 500 Laub- und Nadelbäume gepflanzt, darunter Spitzahorne, Esskastanien, Nußbäume, Eichen, Linden, Elsbeeren, aber auch Douglasien und Küstentannen. Hier waren es besorgte Jugendliche und Erwachsene, die sich für eine rasche Aufforstung einbrachten. Anders in den Wäldern der Gehöferschaften Alten und Blees in Mandern. Dort engagierten sich 20 Kinder und Jugendliche der Jugendgruppe Mandern. Neben der Pflanzung von Laubbäumen wie Erle und Esskastanie stand auch hier die Mischung unterschiedlicher Baumarten im Vordergrund. Tatkräftige Unterstützung erfuhren die jungen Waldfreunde durch Erwachsene. Gemeinsam konnte der schützende Wildzaun aufgestellt werden. „Nur so haben die jungen Bäume eine Zukunft und können ohne Einfluss des Wildes wachsen!“ bestätigt der zuständige Förster Joachim Haupert und lobt besonders die generationsübergreifende Aktion für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Großes Engagement der Bürger

Der Leiter des Forstamtes Saarburg, Lucas Landenberger freut sich über das große Engagement der Bürger für ihren Wald vor der Haustür. Er nimmt die Bürger-Baumpflanzungen zum Anlass, über die Bedrohung der Wälder durch den Klimawandel zu informieren. „Ausgedehnte Wälder prägen unser Landschaftsbild. Mit jedem weiteren Waldverlust durch Borkenkäfer entstehen neue Kahlflächen und die damit einhergehenden Folgen für die Waldökosysteme sind kaum zu ermessen. Uns bleibt nur durch konsequente Überwachung und die Entnahme von Borkenkäfer-Brutnestern das Auflösen der gewohnten Waldstrukturen zu strecken oder gar zu verhindern. Dabei drohen gerade im Schwarzwälder Hochwald die Bilder eines teilweise waldfreien Hunsrückkamms“ so Landenberger. Für ihn steht fest: „Die schnelle Wiederbewaldung von Kahlflächen mit einer möglichst großen Vielfalt an klimaangepassten Baumarten ist wichtig, um den Wald auf zukünftige Klimabedingungen vorzubereiten.“ Dabei sind dem Forstamtsleiter sehr wohl die Grenzen des eigenen Handelns bewusst: „Wir bekämpfen lediglich die Symptome des Klimawandels. Besser als jeder neugepflanzte Baum ist jedoch der Baum, den wir erhalten, indem wir als Gesellschaft entschlossen die weitere Erderwärmung begrenzen. Denn auch der Wald selbst ist ein wichtiger CO2-Speicher, der global erhalten werden muss.“

 


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