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Biotonne als Pflichtmülltonne

Leserbrief von Leonie Trauzettel

"Ich bin im August 2019 aus der Pfalz nach Trier gezogen. Meine Verwirrung darüber, wieso keine Biotonne hinter dem Haus steht, war demnach erstmal relativ groß. Von vielen Seiten habe ich dann gesagt bekommen, dass es in Trier gar keine Biotonnen geben würde. Wieso das? Wo soll ich dann meine Bioabfälle entsorgen und wie sieht es hier denn mit Mülltrennung aus? Zu Hause haben wir immer alle Abfälle getrennt, Biomüll schnell und einfach in die Tonne am Haus entsorgt. Das ist vor allem für meine über 80 jährige Großmutter praktisch und unkompliziert. Das System mit Biotüte und zugehörigen Sammelcontainern, das hier in Trier vom ART eingeführt wurde, hat für mich deshalb auf den ersten Blick schon keinen Sinn ergeben. Viele Leute erzählen mir, dass sie kilometerweite Wege zum nächsten Sammelcontainer haben, und ihre Abfälle deshalb mit dem Auto wegbringen müssen. Bei all den Bemühungen gegen den Klimawandel und zur Senkung der CO2-Emissionen ist der steigende Individualverkehr natürlich genau das Richtige. Und was machen überhaupt Menschen die kein Auto haben, sehr alt oder krank sind? Sie müssen ihren Bioabfall zwangsläufig in die Restmülltonne werfen, wodurch eine Rückführung des Bioguts in den Naturkreislauf unmöglich gemacht wird. Und selbst wenn man ausnahmsweise einen Sammelcontainer in Laufweite hat, ist die Tüte bis man da ist oft schon durchgeweicht und droht zu zerreißen. Wieso die Biotonne im Raum Trier abgeschafft wurde, was der Vorteil der Biotüte für den Mensch oder die Umwelt sein soll, weiß ich letztendlich genauso wenig wie der ART selbst. Da viele Menschen auch keine Möglichkeit zum Kompostieren haben, sollte die meiner Meinung nach einzige sinnvolle Entscheidung getroffen, und die Biotonne als Pflichtmülltonne eingeführt werden."


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