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Eine Anlaufstelle für junge Flüchtlinge

Zur feierlichen Eröffnung ihres gemeinsamen Ladenlokals als Anlaufstelle für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (umA) luden die beiden Jugendhilfezentren Don Bosco Helenenberg und der Palais Verein in die Gartenfeldstraße ein. Sieglinde Schmitz, Leiterin des Jugendhilfezentrums Don Bosco begrüßte freie Trägerschaften und Vertreter aus dem Ehrenamt sowie der Politik. Sie betonte die positive Zusammenarbeit aller Beteiligten und lobte das Interesse von freier und kommunaler Seite.
Eröffneten das neue Ladenlokal (von rechts):  Christiane Hanke, Palais Verein, Carsten Lang, pädagogischer Leiter Jugendhilfezentrum Don Bosco, Reinhold Spitzley, Geschäftsführer des Palais Verein, und Sieglinde Schmitz, Leiterin des Jugendhilfezentrums. Foto: Friedrich

Eröffneten das neue Ladenlokal (von rechts): Christiane Hanke, Palais Verein, Carsten Lang, pädagogischer Leiter Jugendhilfezentrum Don Bosco, Reinhold Spitzley, Geschäftsführer des Palais Verein, und Sieglinde Schmitz, Leiterin des Jugendhilfezentrums. Foto: Friedrich

In den vergangenen Jahren hat sich viel getan. Die Anzahl an Notunterkünften und Wohngruppen ist stetig gestiegen. Weitere Anlaufstellen wurden bereitgestellt und es gibt eigens für den Deutschunterricht eingeführte Klassen in den Berufsbildenden Schulen und Jugendhilfezentren. Die Zusammenarbeit zwischen freien Trägern hat sich gesteigert. Sie bieten die Grundlage für ein weit vernetztes und kompetentes Zentrum zur Unterstützung der minderjährigen Asylsuchenden. Und das ist notwendig: Die jungen Menschen stehen unter großem Druck, wenn sie im Land ankommen. "Sie erleben Ohnmacht und ein Gefühl der Handlungsunfähigkeit", so Carsten Lang, pädagogischer Leiter des Jugendhilfezentrums Don Bosco. Umso dringender ist die Fürsorge für die Kinder und Jugendlichen, von denen fünf bis sieben Prozent Mädchen sind. Dies geschieht in der neu eröffneten Anlaufstelle, wo sie gesundheitlich und psychologisch versorgt und unter anderem Herkunft und Beweggründe der Flucht festgehalten werden. Außerdem finden die Mitarbeiter eine Unterkunft für den Flüchtling und klären seine Perspektiven.

Unterkunft und Bildung

Nach weiteren Renovierungen sollen die jungen Menschen dann auch in zwei Wohngruppen im hinteren Bereich des Gebäudekomplexes, die Platz für 18 Flüchtlinge bieten, unterkommen. Ziel ist es, sie zeitnah ins Berufsleben entlassen zu können. Das beginnt vor allem mit der Sprachförderung ab dem ersten Tag und der Absicht nach 18 Monaten einen Hauptschulabschluss zu erreichen. Das habe in der Vergangenheit schon sehr gut funktioniert, ebenso die Weitervermittlung ins Berufsleben, erklärt Lang.

Interessierte und Helfer willkommen

Die Räume in der Gartenfeldstraße bieten nicht nur für Flüchtlinge eine Anlaufstelle. Hier treffen sich die freien Träger und Helfer, die Gastfamilien werden beraten und interessierte Bürger können sich mit Informationen versorgen. Insgesamt sieht Lange "ganz viel Hilfsbereitschaft bei den Menschen." Und es lohnt sich, denn "man merkt Dankbarkeit von Seiten der Kinder", so Christiane Hanke vom Palais Verein.

Herausforderungen der Zukunft

Die Herausforderungen der Zukunft liegen auch bei der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Eine einheitliche Versorgung sowie die Abstimmung der Verfahrenswege im Bundesland sind noch nicht gegeben. Dabei muss ebenso ein Überblick über die Flut an Gesetzen beibehalten werden. Die Familienzusammenführung und das Asylverfahren sind von Seiten der Flüchtlinge das Wichtigste. Und auf die Frage von Ortsvorsteher Dominik Heinrich, wie Bürger sich beteiligen können, verweist der Pädagoge auf den Einsatz von pensionierten Lehrern. Das alles zeigt Erfolge: Trier hat Kapazität geschaffen. Dennoch betont Lang, dass man weiter "dafür sorgen muss, Wohnraum zu schaffen." Freie und öffentliche Träger ziehen an einem Strang und das Netzwerk zur Versorgung der Flüchtlingskinder nimmt zu. Es ist schon viel getan. Es bleibt aber noch Einiges zu tun. "Es ist nach wie vor eine gesellschaftliche Herausforderung", betont Spitzley, Geschäftsführer des Palais Vereins. SF


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