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Andrea Fischer

Gelungene Aussprache zwischen Eltern und Kommune

Kordel. Wie geht es weiter mit der noch immer flutgeschädigten Kita St. Amandus in Kordel? Dazu fand jetzt eine Info-Versammlung statt.
Die Hand wie zum Schwur erhoben: Medard Roth war mit sich und seinem Vorgehen vollkommen im Reinen. Neben ihm Matthias Wagner Sachgebietsleiter Verkehr und Ordnungsamt der VG Trier-Land, Daniela Melchior von der Bauabteilung der VG.

Die Hand wie zum Schwur erhoben: Medard Roth war mit sich und seinem Vorgehen vollkommen im Reinen. Neben ihm Matthias Wagner Sachgebietsleiter Verkehr und Ordnungsamt der VG Trier-Land, Daniela Melchior von der Bauabteilung der VG.

Bild: Robert Herschler

Wie vom Wochenspiegel bereits berichtet, gab es in der Elternschaft der Kordeler Kita-Kinder viel Frust und Unverständnis wegen der Informationspolitik von Kommune und anderen Entscheidungsträgern, was die aktuelle und zukünftige Lage der Kita St. Amandus angeht. Auf der daraufhin von Ortsbürgermeister Medard Roth einberufenen nicht öffentlichen Versammlung am 14. März. im Bürgerhaus Kordel sollten alle Fakten auf den Tisch und offenen Fragen beantwortet werden, um die Eltern darüber aufzuklären, wie es weitergehen soll mit dem Bau einer Container-Kita und der Sanierung des hochwassergeschädigten Altbaus.

Die Stimmung unter den rund 40 anwesenden Eltern war spürbar angespannt, als die Versammlung nach einem kurzen Grußwort von Ortsbürgermeister Medard Roth mit einem Vortrag von Daniela Melchior von der Bauabteilung der VG Trier-Land begann. Sie referierte über den zeitlichen Ablauf aller Maßnahmen, die nach dem Hochwasser von der Bauabteilung der VG ergriffen wurden, um den Notstand der Kita zu lindern und zukünftige Lösungen anzubahnen. Es wurde dabei deutlich wie schwierig es war und weiter ist, ein Projekt dieser Größenordnung, an dem unter anderem „13 Fachbehörden beteiligt sind“, in kurzer Zeit zu stemmen. Abschließend meinte sie bekräftigend und gleichzeitig um Verständnis bittend: „Wir haben immer unmittelbar auf die jeweilige Sachlage reagiert, aber natürlich sind auch wir nicht fehlerfrei. Und aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Planungsphase dieses Projektes im Vergleich zu anderen dieser Größenordnung wirklich nicht lange ist, auch wenn es ihnen so vorkommen mag.“ Weiter informierte sie darüber, dass die Errichtung der Container-Kita durch die Firma Holzbau Henz aus Trierweiler bis Anfang September zugesichert sei und dass mit der Sanierung und Erweiterung des Altbaus in einem Zeitraum von 3-5 Jahren zu rechnen sei. Mit der Erteilung der Baugenehmigung für letzteres Projekt, so schloss sich Medard Roth an, rechne er „täglich“ und dass „dies europaweit ausgeschrieben“ sei.

Nachdem die Faktenlage derart dargelegt worden war, eröffnete er den Raum für Fragen und Kritik. Aus den folgenden Wortmeldungen wurde vor allem deutlich, dass viele Eltern zwar froh waren endlich vollständig aus erster Hand informiert worden zu sein, sich dies aber viel früher gewünscht hätten. Manche Eltern wurden dabei laut, andere waren den Tränen nahe. Als dann Frank Lafleur aus der Elternschaft darauf hinwies, dass „sich alle Eltern in einer Krisensituation befunden hätten und viele weiter befinden“ und dass gerade deshalb „Klarheit enorm wichtig“ sei, um den emotionalen Druck zu mildern, trat für kurze Zeit vollkommene Stille ein.

Die Versammlung endete nach rund zwei Stunden und als Fazit lässt sich festhalten, dass auf der einen Seite Medard Roth und die Vertreter der VG voll und ganz zu ihrem Vorgehen stehen, und dass auf der anderen Seite die Elternschaft Raum bekam, mit ihren Frustrationen, Wünschen und Bedürfnissen gehört zu werden. Es wurde ebenso deutlich, dass nicht alle Fragen zur Zufriedenheit beantwortet werden konnten und die Eltern weiter um eine zufriedenstellende Unterbringung ihrer Kinder in der Kita St. Amandus bangen müssen, vielleicht noch Jahre. Aber dass diese Zusammenkunft sicht- und hörbar zerbrochenes Vertrauen kittete und Zuversicht stiftete, ist ein wegweisendes Zeichen für die kommende und weiter schwierige Zeiten für die Kordeler Bürgergemeinschaft.

Text: Robert Herschler

 


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