Seitenlogo
Arnt Finkenberg

Kulturgut Karneval erhalten

Wer dieser Tage an den Karneval denkt, dem kommen vielleicht Bilder vom Rosenmontagszug, in den Sinn, aber er denkt dabei sicher nicht an ein Karnevals-Museum.

Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel und „Museumsleiter“ Stephan Guillaume in dessen Ausstellungsraum, mitsamt einem Stoff-Clown, den er vor Jahren aus einem Keller gerettet hat.

Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel und „Museumsleiter“ Stephan Guillaume in dessen Ausstellungsraum, mitsamt einem Stoff-Clown, den er vor Jahren aus einem Keller gerettet hat.

Bild: Robert Herschler

Trier. (RoB) Wer dieser Tage an den Karneval denkt, dem kommen vielleicht Bilder vom Rosenmontagszug, von närrischen Kostümen und ebensolchen Menschen in den Sinn, aber er denkt dabei sicher nicht an ein Karnevals-Museum. Doch in Pfalzel gibt es genauso eines, und sein Gründer, Stephan Guillaume, hat für den Wochenspiegel seine Tür geöffnet. Eigentlich wollte Stephan Guillaume nur ein paar gerahmte Zeitungsausschnitte von Prinzenpaaren an seine Wand hängen, denn das schien ihm ein besserer Platz zu sein, als Kisten und Schubladen, doch mit den Jahren – er ist Gründungs-Mitglied des KV Palenzia und war 20 Jahre für den Pfalzeler Karneval aktiv– kamen immer mehr Erinnerungsstücke aus seinem bewegten Karnevalsleben zusammen und forderten eine Raum-Lösung.

Von Pins bis zu Pokalen und Verdienstorden

»Der Karneval war und ist für mich ein wichtiges Kulturgut und ich will, dass das noch lange so bleibt.« erzählt der 1957 in Pfalzel geborene Rentner in Gegenwart der Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel, die bereits seit 1973 »karnevalsverrückt« ist und außerdem eine große Bewunderin seiner Sammelleidenschaft. Und die lässt sich sehen: in einem rund zehn Quadratmeter großen Zimmer seiner Dach-Mietwohnung in Pfalzel versammelten sich seit 2009 an allen vier Wänden akkurat aufgereiht zwei Fahnen, 75 Anstecker, 83 Verdienstorden, 14 Fotos von Prinzenpaaren und fünf Goldpokale.

Begrüßung durch Clown-Plakat

Dass er in seinem Hauptberuf Raumausstatter war, kann man dabei nicht nur an der geschmackvollen Ausleuchtung erkennen, sondern auch an den dekorativen Elementen die von der Decke seines kleinen Museums hängen, darunter farbig reflektierende CDs und ein Mini-Diskokugel. Aber auch das nebenan liegende Wohnzimmer und seine Eingangstür verkünden die frohe Botschaft der fünften Jahreszeit: an der Decke des Fernsehraumes hängen bunte Luftballons und an der Haustür werden die Besucher von einem großen Clown-Plakat begrüßt.

Wer kommen will, kann kommen!

Ob er denn vorhabe, seine Ausstellung öffentlich zugänglich zu machen? »Wer kommen will, kann kommen!« erwidert der Museumsleiter Guillaume darauf freimütig, doch schränkt er sein großzügiges Angebot gleichzeitig ein: »Ich habe keine Öffnungszeiten und schließlich ist das hier auch meine Privatwohnung. Aber wer Interesse an meiner Ausstellung hat, der kann mich gerne anrufen und wir vereinbaren dann einen Termin.«

Zum Abschluss unseres Besuchs teilt Stephan Guillaume zusammen mit Margret Pfeiffer-Erdel die Hoffnung, dass »das Kulturgut Karneval trotz politischer Entscheidungen der jüngeren Zeit, wonach zum .Beispiel Umzüge verboten wurden, erhalten bleibt.«

Und Guillaume macht mit seinem Engagement Mut: »Mein kleines Museum soll zumindest in Pfalzel die gute Karnevals-Tradition erhalten helfen.«

Kontaktaufnahme zum Museum: Telefonnummer.: 0651/ 61 391


Meistgelesen