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Mehr Platz fürs Co-Working im Landkreis

Der Landkreis Trier-Saarburg will mit der Eröffnung von Co-Working Büros Arbeiten im ländlichen Raum stärken. Langfristig soll ein dichtes Netz lange Fahrzeiten und improvisierte Home Office Lösungen obsolet machen.
Symbolbild: Pixabay

Symbolbild: Pixabay

Nicht nur die Digitalisierung wird derzeit durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ordentlich beschleunigt, auch Arbeitsmodelle geraten jetzt schneller auf den Prüfstein. An diesem Punkt setzt das Projekt »Raumgewinn – externe Büros für neue Möglichkeiten« des Landkreises Trier-Saarburg an. Gemäß des Prinzips Co-Working sollen bis zum dritten Quartal zunächst an vier Standorten im Landkreis Trier-Saarburg Co-Working-Büros entstehen. Auf dem Plan stehen konkret Trittenheim (Start 1. März), Irsch/Saar und Zemmer (Start 1. April) sowie Hermeskeil (3. Quartal). Bei den Räumlichkeiten handelt es sich in der Mehrzahl um ehemalige Sparkassen-Filialen, die im Zuge der Umstrukturierung des Bankenhauses frei wurden und nun an die für die Umsetzung und Betrieb verantwortliche Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises Trier-Saarburg (WFG) vermietet werden.»Mit dem Netzwerk-Projekt ,Raumgewinn´ möchten wir für den Landkreis eine Stärkung der Wirtschaftskraft erzielen«, sagt Christina Topmüller von der WFG. Bei der Planung sei besonders wichtig gewesen, dass für die Nutzer das Thema Digitalisierung und Innovation spürbar werden. So wird sowohl die Buchung als auch der Zutritt zum Co-Working-Büro, das sieben Tage in der Woche zugänglich ist, vollkommen digital möglich sein. Außerdem wolle man mit modern ausgestatteten Arbeitsplätzen eine möglichst große Zielgruppe erreichen. »Da sehen wir beispielsweise Freiberufler oder Existenzgründer, für die die Büros eine gute Alternative zur klassischen Anmietung von Büroräumlichkeiten oder einem oftmals provisorisch eingerichteten Home Office Arbeitsplatz sind«, so Topmöller. »Wir leben hier in einem Pendler-Landkreis. Die Zeitersparnis durch Co-Working ist da eine ganz gute Form, die Arbeitswelt attraktiver zu gestalten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern«, sagte Landrat Günther Schartz anlässlich der Vorstellung des Projektes. Arbeitnehmer profitierten von kurzen Wegen, während die Gemeinden mit Co-Working Spaces ihre Ortskerne beleben, so der Landrat weiter. Christopher Schmidhofer ist vom Prinzip Coworkin überzeugt. Er ist seit zehn Jahren Coworker und betreibt selbst zwei Co-Working Spaces. »Der Hauptgrund, warum Menschen bei uns über die Türschwelle treten, ist es, aus dem Home Office herauszukommen«, sagt er. Er selbst habe sich zu Hause einsam gefühlt, was ihn dazu bewegte, den Austausch mit anderen Menschen zu suchen. »Bei vielen ist in der Wohnung kein Arbeitsraum vorhanden, man arbeitet am Küchen- oder Esstisch und empfängt dort Kunden. Das ist natürlich nicht professionell.« Durch die Arbeit in Coworking-Areas würden sich Synergieeffekte ergeben. »Im Coworking steckt immer auch der Community-Gedanke«, sagt Schmidhofer. Er selbst erlebt im Zusammenarbeiten wenig Komplikationen. Separat abgetrennte Räume stünden Vieltelefonierern zur Verfügung und stellten sicher, dass Kollegen, die sich auf ihre Arbeit konzentrieren müssen, dies auch ungestört tun können. Mehr Infos zum Thema unter www.wfg-raumgewinn.de. (JK)


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