Seitenlogo
SP

"Skrupelloses Verhalten": Kritik an Busfahrer

Busfahrer, die einfach losfahren, obwohl Fahrgäste noch Gepäck einladen? Vergangene Woche hat uns eine Leserzuschrift erreicht, die genau so einen Vorfall schildert. Wir haben bei den Stadtwerken (SWT) nachgefragt.
Der Vorfall hat sich in einem ähnlichen Gelenkbus am Hauptbahnhof zugetragen. Foto: Archiv

Der Vorfall hat sich in einem ähnlichen Gelenkbus am Hauptbahnhof zugetragen. Foto: Archiv

Der Vorfall soll sich bereits am 30. Juni am Trierer Hauptbahnhof ereignet haben. Der Leser schildert  das Geschehen folgendermaßen: "Gegen 12.15 Uhr wurde ich Zeuge des skrupellosen Verhaltens eines Busfahrers. Dieser war von einer alten Dame genervt, die die hinterste Tür verwendete, um ihr Gepäck abzustellen. Die Dame hatte fünf Tüten dabei und benötigte offensichtlich Hilfe. Der Busfahrer fuhr jedoch los, nachdem die Frau die zweite Tüte in den Bus gestellt hatte. Die Dame hat aus Angst um ihr Hab und Gut den Regenschirm zwischen die Tür gesteckt und wurde bis zu zwei Meter mitgeschleift. Ich habe die Gefahr erkannt und habe dem Busfahrer durch festes Schlagen an der Außentür signalisiert, dass die ältere Frau am Bus hing. Er hielt an und teilte mir lediglich mit, dass der Eingang vorne sei. Nachdem er anhielt, ließ er die Dame herein. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass die Reaktion von diesem Busfahrer bewusst war, da er mir erwiderte, dass der Einstieg vorne sei und gelassen schaute. Nachdem ich eine Beschwerde beim Disponenten einreichen wollte, wurde mir mitgeteilt, dass diese Rentnerin negativ bekannt sei und die Reaktion des Busfahrers korrekt war. Werden jetzt unangenehme Gäste verletzt, wenn man keine Lust auf deren Beförderung hat?" Kundin im Haus bekannt Der WochenSpiegel hat bei den SWT nachgefragt. Das sagen die Stadtwerke zu dem Vorfall: "Wie der Leser richtig festgestellt hat, ist die Kundin an der letzten Tür (Tür 3) eines Gelenkbusses eingestiegen. Diese Tür ist eine Automatiktür, die der Fahrer nicht beeinflussen kann. Aus Sicherheitsgründen ist an dieser Stelle eine Automatiktür vorgeschrieben, da bei einem Gelenkbus der Fahrer die letzte Tür nur schlecht einsehen kann. Sie schließt in dem Moment, in dem die Lichtschranke nicht blockiert ist, automatisch. Unser Fahrer hat weder den Einstieg der Frau noch das etappenweise Verladen von Taschen beobachtet, da er Kunden im Einstiegsbereich bediente. Nach dem automatischen Schließen der Tür schaute unser Fahrer ordnungsgemäß in den Rückspiegel, sah niemanden und fuhr daraufhin los. Erst durch den Einsatz des Regenschirms durch die Kundin sowie den darauffolgenden Rufen von Fahrgästen konnte der Fahrer die Situation erkennen, woraufhin er den Bus sofort anhielt.  
Der Hinweis unseres Fahrers, dass der Einstieg vorne ist, ist richtig. Kunden sind insbesondere bei einer Gepäckmitnahme in größerem Umfang angehalten, den Fahrer zu informieren. Dieser wird für einen Ladevorgang die Tür offen halten, was ausschließlich bei der zweiten Tür (Rollstuhl-/Kinderwagenstellplatz) möglich ist.  Die betroffene Kundin ist aufgrund der regelmäßigen und auffälligen Verladung mehrerer Koffer und Tüten in unserem Hause bekannt. Wir werden mit ihr Kontakt aufnehmen und uns persönlich vergewissern, dass ihr nichts passiert ist. Weiterhin werden wir den Vorfall mit ihr besprechen und sie um ihre Mithilfe bitten, eine Wiederholung in Zukunft zu vermeiden."

Ihre Meinung

Welche Erfahrungen haben Sie beim Busfahren in Trier gemacht? Haben Sie ähnliche Vorfälle beobachtet? Stehen Busfahrer häufig zu unrecht in der Kritik? Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Thema an red-trier@tw-verlag.de


Meistgelesen