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Talente erobern "untypische" Berufe

Berufswahl ohne Rollenklischees: Beim Mädchen-Zukunftstag "Girls' Day" am Donnerstag, 26. April, sind Schülerinnen der 5. bis 10. Klasse aufgerufen, in erlebnisreichen Kurzpraktika die Welt der handwerklichen und technischen Berufe zu entdecken.
Der Girls‘ Day lenkt das Augenmerk für einen Tag auf die Frage: Tradition oder Talent? Durch die Praxiserfahrung können sich neue Berufswünsche entwickeln, auch wenn sie nicht vermeintlich vorgegebenen Rollenstereotypen entsprechen. Foto: Imago

Der Girls‘ Day lenkt das Augenmerk für einen Tag auf die Frage: Tradition oder Talent? Durch die Praxiserfahrung können sich neue Berufswünsche entwickeln, auch wenn sie nicht vermeintlich vorgegebenen Rollenstereotypen entsprechen. Foto: Imago

Immer noch ist der Berufswunsch von Jungen und Mädchen stark von Rollenbildern geprägt. Wie die Zahlen der Agentur für Arbeit Trier belegen, wollen viele Jungen zum Beispiel Kfz-Mechatroniker werden oder einen handwerklichen Beruf ergreifen. Bei Mädchen sind eher kaufmännische oder soziale Berufe beliebt. Diese Wege müssen aber nicht zwingend die richtigen sein, denn viele junge Leute haben Talente, die unentdeckt bleiben, da sie als "geschlechtsuntypisch" angesehen werden. "Dem Blick auf Geschlechterklischees kommt in der Phase der Berufsfindung eine hohe Bedeutung zu. Kindern und Jugendlichen gilt es rechtzeitig die Chance zu geben, in der Vielfalt der Berufswelt ihren ganz eigenen Weg zu gehen", erklärt Elke Büdenbender. Als Schirmherrin der Initiative "Klischeefrei" setzt sich die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Bildungsgerechtigkeit und eine Berufswahl ein, die die individuellen Talente von Jugendlichen fördert – frei von bestehenden Geschlechterklischees.

Perspektiven in "MINT"

Gerade die MINT-Berufe bieten jungen Frauen tolle Perspektiven mit guten Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen. MINT steht für "Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik", also Branchen, in denen traditionell eher Männer tätig sind. Hanna Theresa Kunze, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Trier, findet, dass gerade junge Frauen gut daran täten, ausgetretene Pfade zu verlassen und sich stärker für berufliche Alternativen zu öffnen. "Wir stellen immer wieder fest, dass die Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern zu MINT-Berufen nicht der Realität entsprechen. Unsere Berufsberatung kann dabei helfen, diese Missverständnisse aufzuklären und zu testen, welche Berufe wirklich zu den einzelnen Jugendlichen passen."

Girls' Day

Ganz wichtig ist, praktische Erfahrungen zu sammeln, um festzustellen, welche Tätigkeiten einem wirklich liegen. Dazu bietet der Girls' Day am 26. April Gelegenheit. An diesem Tag können Schülerinnen in Schnupperpraktika Berufe kennenlernen, die für Frauen "untypisch" sind. Infos zur Initiative Klischeefrei gibt es hier.

Pendant für Jungen

Für Jungen gibt es am 26. April den "Boys' Day". Bei Betriebsbesichtigungen oder Workshops können sie zum Beispiel den Beruf des Altenpflegers, Medizinischen Fachangestellten oder Grundschullehrers kennenlernen. RED


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