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Claudia Neumann

Trierer Galeria-Filialen bleiben

Trier (rob). Die beiden Galeria-Kaufhäuser in Trier bleiben bestehen. Jetzt werden Pläne für die Zukunft geschmiedet.

Betriebsrätin Marlies Breser schaut mit gemischten Gefühlen in die Zukunft von Galeria-Kaufhof in Trier.

Betriebsrätin Marlies Breser schaut mit gemischten Gefühlen in die Zukunft von Galeria-Kaufhof in Trier.

Bild: Foto: Robert Herschler

In Zeiten von Corona, wachsendem Internet-Handel und Personalmangel haben es die großen Kaufhäuser immer schwerer am Markt zu bestehen. Das ist auch in Trier so, doch nun gab es eine gute Nachricht inmitten der allgemeinen Kaufhaus-Krise: die beiden Galeria-Häuser bleiben Trier erhalten und damit sind auch die rund 160 Arbeitsplätze vorerst gesichert. Doch wie geht es weiter?

Marlies Breser ist einigen Kummer gewöhnt, doch so viel wie in den letzten Wochen hat sie in den 47 Jahren ihrer Tätigkeit bei Galeria Kaufhof in Trier und den 32 Jahren im Betriebsrat noch nicht erlebt. Nicht nur deswegen ist ihre Freude über den auch sie überraschenden Erhalt der Häuser und der Arbeitsplätze ihrer Kolleginnen und Kollegen deutlich gedämpft: »Ich bin schon etwas erleichtert über die gute Nachricht. Vor allem darüber, dass beide Trierer Häuser erhalten bleiben und alle sechs in Rheinland-Pfalz. Allerdings werden in den nächsten beiden Wochen noch Entscheidungen der Konzernleitung über Verkleinerungen sowohl der Verkaufsflächen wie auch des Personalstamms fallen. Und ich sehe auch, dass wir in Trier zwar von der Schließung verschont bleiben, aber viele andere Galeria-Standorte eben nicht.«

Filialen werden modernisiert

Währenddessen wirft der Konzern in seiner aktuellen Pressemitteilung schon einen Blick nach vorne: »Galeria plant in den kommenden drei Jahren alle weiter betriebenen Filialen umfassend zu modernisieren.« An insgesamt 77 Standorten soll ein neues Vermarktungs-Konzept eingeführt, unter anderem das Sortiment stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausrichten und den Häusern mehr Eigeninitiative überlassen werden. Dadurch könnten, so lautet es in der PR-Mitteilung, »rund 11.000 Arbeitsplätze nachhaltig gesichert werden.« Allerdings werden 52 Filialen nicht mehr an diesem Prozess teilhaben. Sie werden geschlossen und damit verlieren rund 4000 Menschen ihren Arbeitsplatz.

Die Trierer SPD-Bundestagabgeordnete Verena Hubertz, die stark in den Gesprächen mit dem Betriebsrat und der Konzernleitung eingebunden war, scheint dennoch sehr zufrieden, zumindest für Trier: »Ich freue mich über diese Nachricht. Sie ist ein Zeichen für die Stärke unserer Innenstadt. Trier wird damit auch weiterhin ein Magnet für unsere Großregion sein.«

Doch wie kommt das Ganze bei den Kunden an? Im Untergeschoss der Galeria-Filiale in der Fleischstraße wird, wo es vor langer Zeit noch Lebensmittel zu kaufen gab, Haushaltsware und Bettwäsche angeboten. Dort hatte sich eine Frau aus dem Moselort Edinger-Eller – ihren Namen wollte sie nicht nennen – bereits zwei Bettbezüge aus dem Sortiment ausgesucht und antwortete so auf diese Frage: »Ich war schon als Kind mit meinen Eltern hier gewesen und mag es immer noch sehr mir die Waren und Produkte vor Ort anschauen und sie auch anfassen zu können. Das ist der Vorteil gegenüber dem Internet-Handel und es ist ebenso für die Umwelt besser, wenn ich hier direkt kaufe, anstatt mir alles liefern zu lassen. Darum bin ich froh, dass das in Trier auch weiterhin möglich ist.«


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