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Claudia Neumann

Trierer Hafen rüstet sich für Zukunft

Trier (rob). Seit einigen Wochen künden Bagger und eine Straßensperre von bedeutenden Veränderungen im Trierer Hafen.
Volker Klassen (rechts) mit Hafenmeister Stefan Jakobi mit einem Foto von 2007, auf dem die beiden auf die gerade entstehende Freifläche zeigen. Im Hintergrund der weichende alte Kornspeicher.

Volker Klassen (rechts) mit Hafenmeister Stefan Jakobi mit einem Foto von 2007, auf dem die beiden auf die gerade entstehende Freifläche zeigen. Im Hintergrund der weichende alte Kornspeicher.

Bild: Robert Herschler

Denn das Wahrzeichen dieses wichtigen Trierer Wirtschaftsstandortes, der alte Kornspeicher, wird Stück für Stück abgetragen und direkt daneben wurden bereits kleinere Gebäude eingeebnet. Was ist los im Trierer Hafen?.

Volker Klassen ist sichtlich in seinem Element, wenn er fakten- und kenntnisreich über die Geschichte des Hafens referiert, doch eines ist ihm dabei immer wieder wichtig zu betonen: „Es geht mir um die Zukunft.“ Doch wer verstehen will, wohin die Zukunft führen soll, der muss auch die Vergangenheit kennen - das wird klar, wenn man den Worten eines Mannes folgt, der immerhin seit 27 Jahren bei der Trierer Hafen GmbH arbeitet, mehr als 10 davon als Geschäftsführer: „Ich bin mit Leib und Seele Logistiker und verstehe den Trierer Hafen sowohl als Dreh- und Angelpunkt für den Güterverkehr wie auch als wichtigen infrastrukturellen Knotenpunkt dieser Region.“

Der 51jährige steuert den einzigen deutschen Binnenhafen an der Mosel gerade durch eine herausfordernde Zeit. Dabei läuft es aktuell gut für die Trierer Hafengesellschaft: rund 1,2 Mio Tonnen Güter aus und in Richtung der Welthäfen Antwerpen und Rotterdam hat sie im vergangenen Jahr umgeschlagen und dabei rund 3,2 Mio € Umsatz erwirtschaftet.

Erheblicher Beitrag zur Verkehrswende

Aber, so Klassen, “der Hafen kann und wird durch die Verlagerung des LKW- Verkehrs auf die umweltverträglichere Alternativen Bahn und Binnenschiff einen erheblichen Beitrag zur Verkehrswende leisten.“ Damit diese Verlagerung gelingen und das Potenzial logistischer Dienstleistungen voll ausgeschöpft werden können, würden wichtige Prozesse digitalisiert und die Infrastruktur optimiert werden.

Aus diesen Gründen müssen der 56 Meter hohe Kornspeicher und zudem einige Lagerhallen weichen, um eine Freifläche von rund 2,5 Hektar zu schaffen. Denn auf diesem Gelände sollen in den nächsten drei bis vier Jahren eine neue Kranbrücke errichtet werden und zudem weitere Infrastruktur für LKW´s, deren Sattelauflieger dann mit Hilfe dieser Kranbrücke komplett auf Schiffe und Güterzüge verladen werden können.

In einem weiteren Schritt ist angedacht, auf einem nahegelegenen Gelände eine hochmoderne Multifunktionshalle zu erbauen, die sowohl Lagerraum anbieten soll, wie auch Raum für weiterverarbeitende und logistische Dienstleistungen.

„Wir machen das alles,“ so fasst Volker Klassen seine Vision zusammen, „um diesen einmaligen Wirtschaftsstandort zukunftssicher und klimafreundlicher zu machen. Und wenn unser Kalkül aufgeht, da bin ich mir sicher, werden wir 2062, zum 100. Jubiläum der Trierer Hafengesellschaft, mit Freude auf diese Investitionen zurückschauen.“


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