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Es war einmal... Blandine Merten

Unsere beliebte Reihe "Es war einmal..." setzen wir jetzt mit drei bemerkenswerten Persönlichkeiten aus dem Bistum Trier fort, die seit dem vergangenen Jahr als "Seligenfiguren" im Dom zu sehen sind. Wir starten heute mit Blandine Merten.
Blandine Merten im Trierer Dom. Die Figur der Seligen im Westchor stammt von der Künstlerin Silke Rehberg. Foto: Roth

Blandine Merten im Trierer Dom. Die Figur der Seligen im Westchor stammt von der Künstlerin Silke Rehberg. Foto: Roth

Ihr Gedenktag ist der 18. Mai und in Trier ist sogar eine Realschule nach ihr benannt. 69 Jahre nach ihrem Tod wurde sie von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Die Rede ist von Blandine Merten, auch Schwester Blandine genannt, die einen beachtlichen Beitrag für die Region Trier geleistet hat.
1883 in Düppenweiler an der Saar als Maria Magdalena Merten geboren, stammte sie aus einem streng katholischen Haus. Sie hatte neun Geschwister und ihre Eltern waren reiche Bauern. In der Schule ihrer Heimatgemeinde wird sie als tadellos gute Schülerin beschrieben. Die Neigung zur Religiosität, die durch Schule und fromme Erziehung geebnet wurde, erschien bei ihr trotzdem ganz natürlich.

Mit Hingabe als Volksschullehrerin gearbeitet

Bevor sie mit ihrer Schwester in die Ursulinenkongregation Calvarienberg in Ahrweiler eintrat, arbeitete sie mit Fleiß und Hingabe als Volksschullehrerin an verschiedenen Schulen der Region. Zwischen 1910 und 1916 blieb sie dem Beruf als Lehrerin und Erzieherin auch als Schwester treu. In dieser Zeit unterrichtete sie in den Schulen der Ursulinen in Trier und Saarbrücken. Kurz nach ihrer Ankunft bei den Ursulinen in Calvarienberg zog sie sich im Januar 1911 ein schweres Lungenleiden zu und wurde in das Kloster St. Bantus versetzt. Dieses hatten die Ursulinen 1853 als zweiten Sitz gewählt.

Beliebt bei vielen Menschen

Von Schülern wurde Blandine Merten als gütig und fröhlich beschrieben. Ihr positives Charisma machte sie bei vielen Menschen beliebt. Ihren Charakter bezeichneten viele Anhängerinnen als sehr ausgelassen sowie ausgeglichen. Man vertraute ihr sogar während der Ferien im Jahr 1916 die Leitung eines Kindergartens an. Im Herbst desselben Jahres musste sie allerdings in das Kurhaus Marienheim für kranke Schwestern, da sie an Tuberkulose erkrankt war. Diese Krankheit zwang sie mit nur 33 Jahren zum Niederlegen des Unterrichtens. Blandine Merten versuchte ihr Leiden mit völliger Hingabe an Gott zu meistern. Nur ein Jahr später, am 18. Mai 1918, starb sie schließlich im Kloster Sankt Bantus in Trier. Am 8. Mai 1990 wurden ihre sterblichen Überreste in die Blandinenkapelle auf dem Friedhof St. Paulin übertragen.

Die Seligenfiguren im Trierer Dom

Im Westchor des Trierer Doms wurden im März 2015 die drei sogenannten Seligenfiguren von Bischof Stephan Ackermann gesegnet. Die zeitgenössischen, realistischen und lebensgroßen Darstellungen von Blandine Merten, Rosa Flesch und Peter Friedhofen stammen von den Künstlerinnen Silke Rehberger, Elisabeth Wagner und Elke Härtel. Durch diese drei Figuren,  so Ackermann, habe der Dom eine "wunderbare geistige Achse" bekommen. Im Ostchor stehen Eucharius, Valerius und Maternus, die Gründerbischöfe, die den Grundstein für das Bistum Trier legten. VR


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