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Es war einmal... die Heilige Helena

Flavia Iulia Helena – wie die Heilige Helene gebürtig hieß – gilt als eine der bedeutendsten Frauengestalten der Spätantike – und Triers. Verehrt wird die Mutter Kaiser Konstantins des Großen vor allem für ihre Kirchengründungen und die Beschaffung von Reliquien.

Die Herkunft Helenas ist nicht ganz geklärt. Vermutlich wurde sie 248/250 n. Chr. in Drepanon in der Provinz Bithynien am Bosporus geboren. Sie war wohl von niederer Herkunft. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammte sie aus einer Schankwirtsfamilie und war selbst als Herbergswirtin tätig. Sie hatte eine Beziehung mit dem römischen Offizier Flavius Constantius Chlorus. Zwischen 272 und 280 brachte sie Konstantin zur Welt. Im Jahre 289 trennte Constantius sich aus politischen Gründen von Helena und heiratete Theodora, die Stieftochter von Kaiser Maximian. Maximian adoptierte Constantius und machte ihn zum Caesaren (Unterkaiser). Was mit Helena in den folgenden Jahren geschah, ist nicht überliefert. Wahrscheinlich ist, dass sie im Osten des Reiches blieb und sich um die Erziehung von Konstantin kümmerte.

Zur Kaiserin ernannt

Constantius starb im Jahr 306. Sein Sohn Konstantin übernahm das Heer des Vaters und wurde von diesem im heutigen York zum Augustus (Oberkaiser) ausgerufen. Das Schicksal von Helena nahm damit eine Wende, denn Konstantin holte sie nach seinem Regierungsantritt zu sich an den Hof nach Trier. Dort erwies man ihr kaiserliche Ehren. Zahlreiche Münzen mit ihrem Bildnis und der Aufschrift "Augusta Flavia Iulia Helena" zeugen davon.

Reise ins Heilige Land

Im Jahr 312 wurde Helena Christin und förderte das sich ausbreitende Christentum. Im hohen Alter (zwischen 76 und 79 Jahren – je nach Quelle) soll sie ins Heilige Land (gemeint ist die historische geografische Region Kanaa/Palästina) gereist sein. Dort veranlasste sie Grabungen, bei denen sie auf die Reliquien des Heiligen Kreuzes und des Heiligen Grabes gestoßen sein soll. Der Legende nach soll Helena die Reste des Kreuzes in drei Teile aufgeteilt haben. Einen Teil schickte sie ihrem Sohn nach Konstantinopel, ein Drittel ließ sie in Jerusalem und ein Drittel nahm sie mit nach Rom. An der Fundstelle ließ Helena eine Basilika errichten, die Grabeskirche.

Heiliger Rock für Trier

Helena wird aber auch mit dem Bau anderer Kirchen in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel dem Vorgängerbau des Trierer Doms. Zugeschrieben wird ihr auch die Überführung des Heiligen Rocks und der Gebeine des Apostels Matthias nach Trier. In Trier-Euren ist die katholische Pfarrgemeinde nach ihr benannt.

In Rom beerdigt

Kurz nach der Reise ins Heilige Land (etwa Ende der 320er Jahre) soll Helena im Beisein ihres Sohnes gestorben sein. Ihr Todesort ist wahrscheinlich Nikomedia (Izmit/Türkei) Sie wurde nach ihrem Tod nach Rom überführt und dort beigesetzt. Ihr Mausoleum liegt an der Via Labicana.

Verehrung als Heilige

Helena wird in der katholischen und in der orthodoxen Kirche als Heilige verehrt. Ihr Gedenktag ist der 18. August.


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