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Krebs mag kein Obst und kein Gemüse

Im Jahr 2012 erkrankten 14 Millionen Menschen weltweit neu an Krebs, die Zahl der Betroffenen soll in den nächsten Jahren noch drastisch steigen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Welt-Krebsberichts 2014 der Weltgesundheitsorganisation WHO. Doch kann falsche Ernährung tatsächlich zu Tumoren führen?
Viel Obst und Gemüse essen! Gesunde Ernährung kann vielen Krankheiten vorbeugen. Foto: Fischer

Viel Obst und Gemüse essen! Gesunde Ernährung kann vielen Krankheiten vorbeugen. Foto: Fischer

Laut Otmar Wiestler, dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg, gebe es immer mehr Hinweise darauf, dass der westliche Lebensstil mit Überernährung, Übergewicht und Stoffwechselstörungen die Zahl der Krebsfälle erhöhe. Das sollte uns zum Nachdenken und zum eigenverantwortlichen Handeln verleiten, findet Emmerich Berg,  Lehrer für Gesundheitsfachberufe und Leiter der Innerbetrieblichen Fortbildung im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich. "Unsere Nahrungsmittel sollten Heil-, unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein!" Dieses Zitat von Hippokrates bildet gewissermaßen den kulturhistorischen Rahmen des Themas und der Fortbildungsreihe zum Themenkomplex "Ernährung", die Emmerich Berg derzeit im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich anbietet. "Hippokrates gilt als der erste moderne Arzt und er wird als Begründer der wissenschaftlichen Medizin sowie als Vater der europäischen Heilkunde betrachtet", so Berg. Anders als seinerzeit Hippokrates, könnten wir heutzutage seine Kernaussage wissenschaftlich belegen. Gewisse Nahrungsmittel könnten in der Prävention mancher Zivilisationserkrankungen wirksam sein.

Viele Menschen sterben an Übergewicht

Weltweit sterben inzwischen ebenso viele Menschen an den Folgen von Übergewicht wie an den Folgen von Hunger. In der heutigen Zeit seien Fehl- und Überernährung bereits die Ursache für mehr Krankheiten, als Bakterien und Viren auslösen können, erklärt der Ernährungsexperte weiter.  
Auch wenn das die Wissenschaft vor einige Probleme stellt, Ernährung ist ein bedeutender Faktor unserer Gesundheit.

Probleme durch Überfluss

Schon immer in der Menschheitsgeschichte mussten die Menschen das Fehlen medizinischer Ressourcen dadurch ausgleichen, das sie das Auftreten von Krankheiten so weit wie möglich zu vermeiden suchten. Diese Haltung gründet sich vor allem auf das Wissen um den Einfluss der Ernährung auf das eigene Wohlbefinden. Derzeit gibt es ermutigende Forschungsergebnisse weltweit über die Wirksamkeit von pflanzlichen Nahrungsbestandteilen. Diese sogenannten sekundären Pflanzenstoffe in Obst und Gemüse beherbergen eine Vielzahl chemischer Verbindungen mit therapeutischem Potenzial, das auch in der Prävention mancher Krebsarten dienlich sein kann.
Ausreichendes und gutes Essen – noch vor wenigen Jahrzehnten war dies in Europa keine Selbstverständlichkeit. Heute verursacht nicht der Mangel, sondern Überfluss an Nahrung Probleme. Zu viel, und dann noch vom Falschen, womöglich noch kombiniert mit zu wenig Bewegung, dies macht nicht nur dick, sondern auch krank: Die Wahrscheinlichkeit steigt, zuckerkrank zu werden oder an Bluthochdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken. Auch das Krebsrisiko scheint mit den Ernährungsgewohnheiten und dem Körpergewicht verknüpft zu sein.

Krebsprävention

Auf medizinischen Seiten im Internet finden sich Lebensmittel, die sich sowohl in der Krebsprävention als auch in der Krebstherapie bestens bewährt haben. Dazu gehören alle Kohlsorten, Kohlrabi, Steckrüben, Weißrüben, Radieschen, Rettich, Senf und Brunnenkresse. Empfohlen werden auch Feldsalat, Rucola, Löwenzahn, Spinat, Grünkohl, Wirsing, Mangold oder Brokkoli. Auch gut sind Beeren, frischer Knoblauch, Tomaten, Grüner Tee und viele Gewürze.

Termine

Vorträge von Emmerich Berg im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich: 23. Oktober, 9 bis 12 Uhr: "Heilkraft der Ernährung" und am 28. Oktober, von 9 bis 12 Uhr: "Die Vielfalt der fetten Pflanzenöle"  Die "Frauenselbsthilfe nach Krebs" trifft sich am 13. Oktober um 16 Uhr in den Räumen des Kreuzbundes Trier in der Schöndorfer Straße 58. Erster Trierer Krebstag am 14. November: ganztätig Vorträge zum Thema im Audimax der Uni Trier, Campus I. Am 26. Oktober, 14 Uhr, gibt es von der Krebsgesellschaft Rheinland Pfalz in der Brotstraße 53 in Trier einen Kosmetikkurs für Frauen nach einer Chemotherapie. FIS


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