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Rudi Bollig: Der "Mister Gewissenhaftigkeit"

Vor ihm zittern die Großen des Motorsports, ob es die Champions der Formel 1 sind oder die Weltelite des Rallyesports: Er kennt sie alle und er kennt ihre Sportgeräte.

Rudi Bollig aus Maring-Noviand ist ein erfahrener Kfz-Meister, arbeitet in einem Kfz-Unternehmen an der Mosel und ist in seiner Freizeit einer der wichtigsten Technischen Kommissare im Weltmotorsport.
Regelmäßig im August leitet er, einer der wenigen Funktionäre mit der (höchsten) A-Lizenz, verantwortlich das Team der Technischen Kommissare bei der ADAC Rallye Deutschland, dem deutschen Weltmeisterschaftslauf der FIA-WM, der von Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. August, ausgefahren wird. Die "Deutschland" hat weltweit einen einzigartigen Ruf. Die Mischung aus engen Prüfungen in den Moselweinbergen, harten Pisten auf dem Truppenübungsplatz Baumholder sowie schnellen Asphaltstraßen stellen die Teams und Fahrer vor große Herausforderungen. Hier sind Können und Vielseitigkeit gefragt. Ständige Abwechslung, hochklassige Action und große Fannähe machen diesen Weltmeisterschaftslauf, der vorerst zum letzten Mal Trier als Schwerpunkt hat und sein Zentrum ab 2017 ins Saarland verlegt, auch bei den Zuschauern so beliebt. Sein Okay ist wichtig Ohne das Okay von Bollig gibt es keine Startgenehmigung bei der Rallye, ohne seine Abnahme für den einwandfreien und regelgerechten technischen Zustand des Fahrzeugs weder Sieg, noch Platzierung. Der Experte, dessen immerwährende Freundlichkeit von allen Seiten geschätzt wird, kommt selbst aus dem Rennsport, hat unter anderem mit einem Golf GTI Bergrennen um die Deutsche Meisterschaft gefahren.  Seine Bestimmung fand er am Ende als Technikfreak in der technischen Überwachung der Rennfahrzeuge, die für ihn allein schon aus Gründen der Chancengleichheit dem jeweiligen Reglement entsprechen müssen. Und das macht der Moselaner, der auch Obmann der technischen Kommissare des Deutschen Motorsportbunds (DMSB) ist, bereits seit rund drei Jahrzehnten. Bei der Rallye Deutschland leitet Bollig ein Team von fast 40 Kommissaren, darunter mehrere Teamleiter. »Meine Vorbereitungen für das nächste Jahr beginnen praktisch, wenn die Rallye beendet, der Abschlussbericht geschrieben und Verbesserungsvorschläge eingereicht sind«, erklärt  Bollig. Gestrenger Herr... Ab Januar schart er, der letztverantwortlicher Kommissar der »Deutschland« gegenüber dem Weltverband – der FIA – ist, seine Mannschaft um sich, weist sie in ihre Aufgaben ein, erklärt das aktuelle Reglement und mögliche Änderungen.  Gewissenhaftigkeit ist für ihn oberste Maxime, wenn es um den technischen Zustand der Fahrzeuge geht. Der gestrenge Herr über jedwede Technik rund um die Veranstaltung hat dabei  keinerlei Berührungsängste, egal ob es sich um den dreifachen Weltmeister Sebastien Ogier handelt oder den noch wenig erfahrenen jungen Piloten. Und noch etwas Besonderes hat das Team der Kommissare um  Bollig zu bieten: Mit Eva Verena Zieghan hat er seit vier Jahren eine Frau als Stellvertreterin an seiner Seite.  Sie ist wie er ein Vollprofi, arbeitet als Entwicklungsingenieurin bei Porsche. Und einmalig auf der Welt: Zum Team der Technischen Kommissare der "Deutschland" gehören neben Zieghan vier weitere Frauen.

ADAC Rally in und um Trier

Den Auftakt der ADAC Rallye Deutschland bildet traditionell der Shakedown Konz, der am Donnerstag, 18. August, stattfindet. Der offizielle Startschuss erfolgt ebenfalls am Donnerstag beim abendlichen Show-Start vor der Porta Nigra in Trier. An gleicher Stelle sorgt am Sonntagnachmittag auch die Siegerehrung für den Abschluss. Der Freitag startet mit der Wertungsprüfung Mittelmosel. Als komplett neues Highlight steht am frühen Freitagabend die Wertungsprüfung Ollmuth auf dem Programm. Wenige Kilometer südlich von Trier wartet hier ein "knackiger" Rundkurs auf die Teilnehmer. Der Samstag beginnt mit der Wertungsprüfung Freisen-Westrich. Vor dem traditionellen Showdown auf dem Truppenübungsplatz Baumholder absolvieren die Teams noch die Wertungsprüfung Bosenberg. Am Sonntag folgen dann noch die Etappen Dhrontal und Sauertal.  Weitere Infos zur Rallye gibt es hier. AA/RED


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