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Startup für Homeoffice Software gegründet

Ein Student und ein Doktorand der Uni Trier haben in der Corona-Pandemie eine Geschäftsidee entwickelt, die Menschen das Arbeiten von zu Hause erleichtern soll.
Die beiden Gründer Jan Weymeirsch (l.) und Pascal Langer (r.) auf dem Campus der Uni Trier, wo sie sich kennengelernt und ihr Startup gegründet haben. Foto: privat

Die beiden Gründer Jan Weymeirsch (l.) und Pascal Langer (r.) auf dem Campus der Uni Trier, wo sie sich kennengelernt und ihr Startup gegründet haben. Foto: privat

Schulkinder, Studierende, Vereine, Unternehmen oder auch Privatpersonen, sie alle brauchen Programme, um am Laptop in den eigenen vier Wänden Präsentationen vorzubereiten, virtuelle Meetings zu planen, Tabellen oder Texte anzufertigen. Neben den großen Softwareunternehmen auf dem Markt, gibt es einige Anbieter, die Software Frei im Internet verfügbar machen. Solche Open Source Software für den eigenen Bedarf zu recherchieren, bedeutet oft viel Aufwand und die meisten erbraucher sind sich nicht sicher, ob sie die Programme bedenkenlos nutzen können.Der Student Pascal Langer (25) und der Promovend Jan Weymeirsch (25) möchten Menschen den Zugang zu Freier Software erleichtern. Sie setzen auf solche Programme, weil sie hier das Recht des Einzelnen auf Datenschutz besser gewährleistet sehen als bei unfreier Software. Im August 2020, mitten in der Coronakrise, haben sie mit der Unterstützung des Gründungsbüros an der Universität Trier »ViOffice« gegründet. Ihrer Kundschaft bieten sie ein virtuelles Büro, das sie sich für den eigenen Bedarf mit Open Source Software ausstatten können.Das Gründungsbüro an der Universität Trier vermittelte den beiden Gründern erste wichtige Kontakte und bestärkte sie in ihrer Entscheidung zur Gründung. Gerade Doktorand Jan Weymeirsch beschäftigt sich schon länger mit dem Thema Freie und Open Source Software. Er sieht den Umgang mit persönlichen Daten kritisch. Vor Beginn seines Masterstudiums »Applied Statistics« absolvierte er ein Praktikum in der Free Software Foundation Europe. Dort machte er die Erfahrung, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich eigentlich zwischen einer Menge guter, Freier Software entscheiden könnten. In einer studentischen, europapolitischen Hochschulgruppe an der Universität Trier lernte Jan Weymeirsch den VWL Studenten Pascal Langer kennen und zog wenig später in dessen Wohngemeinschaft ein. Während langer WG-Abende diskutierten die beiden immer wieder ihre datenschutzrechtlichen Bedenken bei Software, die plötzlich in der Coronakrise für viele im Homeoffice notwendig geworden war und von global agierenden Unternehmen deutschlandweit verkauft wird: »Viele Unternehmen erfüllen nicht den europäischen Datenschutzstandard,« kritisiert Doktorand Jan Weymeirsch.Der Hobbyprogrammierer promoviert an der Professur für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Universität Trier. Nebenbei recherchiert und entwickelt er Software für sein kürzlich gegründetes Unternehmen ViOffice. Aus seiner Sicht hat Freie Software einige weitere Vorteile: »Zum einen sind die Programmcodes transparent. Open Source Software können wir gut analysieren und sogar weiterentwickeln, auch mit vielen zusammen, weltweit. Zum anderen stehen die Server von ViOffice in Deutschland. Auf sie wird das hier geltende Datenschutzrecht angewandt.« Die Daten auf den Servern sind verschlüsselt, auch ViOffice hat keine Möglichkeit, sie und lesen. Schüler sowie Studierende können selbst entscheiden, wie viel sie für ViOffice zahlen, auch null Euro sind möglich. Vereine kostet die virtuelle Büroausstattung in dem Abo-Modell ab 3,99 Euro im Monat. Privatkunden zahlen ab 4,99 Euro im Monat. Das Unternehmen übertrifft bereits die Erwartungen der Gründer. Sie haben in kurzer Zeit einen ersten Kundenstamm aufgebaut. Der Volkswirtschaftsstudent Pascal Langer ist dankbar für die Möglichkeiten der Universität Trier durch die es zur Gründung von ViOffice kam. »Mit dem Unternehmen wollen wir einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten.« (RED)


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