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Blut ist ein ganz besonderer »Saft«

Rückläufige Spenderzahlen bereiten Sorgen ? Kein Geschäftsmodell, sondern Überlebensfrage für viele: Nach Unfällen, Operationen oder bei einigen sonst lebensbedrohlichen Krankheiten sind Patienten auf passende Blutspenden dringend angewiesen. Doch das »uneigennützige Geschenk« ist nicht selbstverständlich.

Jährlich engagieren sich rund 1,9 Millionen Menschen in Deutschland auf eine Weise, die nicht hoch genug geschätzt werden kann: Sie spenden bei sechs verschiedenen regionalen Blutspendediensten ihr Blut. In der Eifel und im Moselland tätig ist der gemeinnützige DRK-Blutspendedienst West mit Sitz in Bad Kreuznach. »Jeder kann in die Lage kommen, eine solche Spende zu brauchen«, macht Alexander Becht, Vorsitzender des DRK in Wittlich, auf die Wichtigkeit dieser praktizierten Nächstenliebe aufmerksam und dankt den Spendern. Deren Zahl ist allerdings leicht rückläufig: Waren es 2011 noch 10.492 Menschen, so kamen kreisweit im vergangenen Jahr 9.961 Spenderinnen und Spender dem Hilfebedarf nach. Damit liegt der Landkreis zwar nach wie vor mit an der Spitze, aber da die treuen Spender einen relativ hohen Altersdurchschnitt haben, müsse man jetzt schon gegensteuern und für den guten Zweck werben. Das Rote Kreuz sucht also immer neue Erstspender. »Wir freuen uns über jeden, der neu hinzukommt oder der sich immer wieder engagiert, weil er das als soziale Verantwortung begreift«, teilt Friedrich-Ernst Düppe vom DRK-Blutspendedienst West, einer gemeinnützigen Gesellschaft, mit. Kein Spenderrisiko Maximal 68 Jahre alt darf ein Spender sein, mindestens 50 Kilo Körpergewicht müssen auf die Waage gebracht werden, es sollten möglichst keine Medikamente eingenommen werden. Tabu sind auch Piercings, Tätowierungen oder Operationen in den letzten vier Monaten vor einer Blutspende. Das gespendete Blut wird in Bad Kreuznach untersucht und geht von dort an bedürftige Patienten in Rheinland-Pfalz und im Saarland. »Ein Risiko besteht für die Spender nicht, da immer Ärzte und erfahrene DRK-Helfer vor Ort sind. Sie messen auch den Blutdruck, sorgen für sterile Bedingungen und kontrollieren den Fragebogen, den jeder ausfüllen muss.« Ehrenamtsaufgabe Der Lohn der Mühen ist immateriell, es gibt »nur« Getränke und Verpflegung. Die Auffassung des DRK: »Mit Blutspenden sollte kein Geld verdient werden, denn es ist eine gemeinnützige Aufgabe, die allen Menschen zu Gute kommt.« Auch die DRKler der acht Ortsvereine im Landkreis Bernkastel-Wittlich, die bei den Spendeterminen betreuen und die Infrastruktur stellen, tun ihre Arbeit unentgeltlich.Doch ganz ohne »Lockstoff« bleiben die Spenderinnen und Spender natürlich nicht. Jedes Jahr gibt es seit 2004 aus Anlass des Internationalen Blutspendertages Mitte Juni ein Fest in Berlin, zu dem besonders Freigiebige und Aktive eingeladen und geehrt werden. In diesem Jahr aus Rheinland-Pfalz dabei: Matthias Meyer aus Metterich bei Bitburg. Die touristischen Highlights der Hauptstadt erkunden, eine Show im Friedrichstadt-Palast genießen oder auch eine Urkunde entgegennehmen aus den Händen der DRK-Vize-Präsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg und der Rotkreuz-Botschafterin Carmen Nebel? all das gehört für die aktiven Spender als Dank für die Hilfsbereitschaft dazu. Wo spenden? Im Landkreis Bernkastel-Wittlich stehen in jedem Sommermonat gleich etliche Blutspendetermine an: Eine komplette Liste gibt es unter http://www.blutspendedienst-west.de/blutspende/blutspendetermine/. Nicht nur in den regionalen Mittelzentren Wittlich, Bernkastel-Kues oder Traben-Trarbach, sondern auch in den kleineren Orten wie Großlittgen, Laufeld, Zeltingen-Rachtig, Manderscheid oder Mülheim ist es überall möglich, wohnortnah und ohne größeren Zeitaufwand Blut zu spenden. ako Foto: DRK


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