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Thomas Förster

Aktiver Naturschutz

Mützenich. Pflegemaßnahmen auf der Vennhochfläche
Ein tatkräftiges Team übernimmt die Pflege der Heidelandschaft. Lucas Quadflieg, Landschaftsplaner beim Umweltamt der StädteRegion Aachen (r.), und die Mitarbeiter der Lebenshilfe Aachen, die die Pflegemaßnahmen durchführen.

Ein tatkräftiges Team übernimmt die Pflege der Heidelandschaft. Lucas Quadflieg, Landschaftsplaner beim Umweltamt der StädteRegion Aachen (r.), und die Mitarbeiter der Lebenshilfe Aachen, die die Pflegemaßnahmen durchführen.

Bild: Katharina Heger

Mützenich. Blauer Himmel über der Heide im Naturschutzgebiet in Mützenich - ein idyllisches Bild. Die Vennhochfläche mit dem Wanderweg beim Palsensteg ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch gerade wird die Ruhe von dröhnenden Motorengeräuschen unterbrochen: Ein Team ist mit Trimmern unterwegs, um das hohe Pfeifengras zu kürzen – und so die Heide auf der Vennhochfläche zu erhalten. Im Auftrag des Umweltamtes der StädteRegion Aachen führen die Mitarbeiter der »Lebenshilfe Aachen« hier in den nächsten Tagen Pflegemaßnahmen auf mehreren Flächen durch.

Vor etwa 15 Jahren wurden hier größere Fichtenbestände gefällt, um offene Flächen zu schaffen, auf denen sich Heidekraut ausbreiten kann. Besen- und Glockenheide bieten hier jetzt mit anderen Pflanzen wie Heidelbeeren oder Torfmoosen Lebensräume für Insekten, kleine Tiere und Reptilien. Neben den Heiden haben sich mittlerweile auch standorttypische Laubbäume wie Birke, Schwarzerle und Weidengebüsche angesiedelt. »In größeren Vernässungszonen gibt es nur noch wenige Bereiche, in denen man die typischen Pflanzengesellschaften der Hoch- und Übergangsmoore vorfinden kann«, so Lucas Quadflieg. Er ist Landschaftsplaner bei der unteren Naturschutzbehörde im Umweltamt der StädteRegion Aachen. »Bei den Pflegemaßnahmen auf der Vennhochfläche mähen wir in mehreren Bereichen das Pfeifengras sehr tief ab und entfernen es danach. Anschließend siedeln wir mit der sogenannten ‚Mahdgutübertragung‘ weitere Heidepflanzen an.« Dazu werden zuvor mit der Heckenschere geschnittene Heidepflanzen auf dem Boden ausgeklopft und abgelegt. »So erweitern wir den Lebensraum für verschiedene Tiere wie zum Beispiel Insekten, Käfer, Libellen oder auch die Kreuzotter«, so Quadflieg.

Außerdem schneiden die Arbeiter entlang der Wege Sichtfenster in die Weidengebüsche. So können Besucher die Landschaft vom Wanderweg aus gut sehen. Denn um die Heide und die dort lebenden Tiere zu schützen, ist das Verlassen der Wege und das Betreten der Heideflächen im Naturschutzgebiet verboten.


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