Aus für »Grenzstreifen« im Golddorf

Ein ganzes Golddorf atmet auf: Die Buckelpiste vor der Kirche, die Eicherscheid seit der erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« Anfang der 2000er Jahre sein Eigen nennen darf, hat ein Ende. Im halben Dorf steht der Straßenendausbau an - der richtige Zeitpunkt, um auch das Natursteinpflaster zu entfernen.
Gefahr und Ärgernis nicht nur für Rollstuhlfahrer in Eicherscheid: Das Natursteinpflaster an der Kirche.

Gefahr und Ärgernis nicht nur für Rollstuhlfahrer in Eicherscheid: Das Natursteinpflaster an der Kirche.

Für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen ist es ein Graus, für Radfahrer eine echte Gefahr: Das Natursteinpflaster, das am so genannten Dorfmittelpunkt entlang der Kirche vor nunmehr 15 Jahren verlegt wurde. »Es muss sich endlich etwas tun«, forderte Eicherscheids Ortsvorsteher im Tiefbau-, Verkehrs- und Denkmalausschuss der Gemeinde Simmerath. »Das Pflaster bildet eine Grenze im Ort, weil viele Menschen nur schwerlich darüber gehen oder fahren können«, ergänzte Ratsmitglied Daniel Wiegand. Im Westteil Eicherscheids steht in diesem Jahr der Straßenendausbau an. Dies bedeutet, dass eine letzte, vier Zentimeter dicke Deckschicht auf die bestehende Fahrbahn aufgetragen und damit die Kanalisation abgeschlossen wird. Einzig ein Teil der Mühlengasse und der Straße »Am Weiher« sowie Ausläufer von Straßenzügen müssen noch komplett ausgebaut werden - knapp 550.000 Euro sind dafür veranschlagt. Auf Stellplätze, Randeinfassungen oder neue Gehwege wird verzichtet - schließlich müssten die Anwohner die Kosten tragen.

56.000 Euro

Viel wichtiger erschien dem Ausschuss jedoch das leidige Thema des Natursteinpflasters. So soll das Natursteinpflaster beseitigt und durch rustikales Basaltbetonsteinpflaster ersetzt werden. »Ein ähnliches Material wurde auch am Huppenbroicher Weiher verbaut«, versicherte Bernd Roder vom zuständigen Ingenieurbüro. Natürlich sei auch dann noch mit - wenn auch deutlich geringfügigerem - Lärmbelästigungen zu rechnen und auch die Autofahrer würden wohl beim neuen Untergrund vom Gas gehen. »Gar nicht schlecht«, attestierte Eicherscheids SPD-Vertreter Otto Jungbluth. Auch die zur Lava- und Matschwiese verkommene Nebenfläche soll mit diesem Pflaster ausgestattet und damit bessere Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Auch wenn SPD-Ratsherr Wolfgang Franzen es einen Schildbürgerstreich bezeichnete, Pflaster gegen Pflaster auszutauschen, will die Gemeinde Simmerath für diese Maßnahme etwa 56.000 Euro in die Hand nehmen.

Versammlung

Eine Bürgerinformation zum Straßenendausbau, aber auch den Planungen an der Kirche findet am Montag, 20. Februar, um 19 Uhr in der Eicherscheider Tenne statt.


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