Thomas Förster

Bekommt Monschau eine Bettensteuer?

Monschau. AMU (Arbeitsgemeinschaft Monschauer Unternehmen) beantragt die Abwandlung der Fremdenverkehrsabgabe
Bislang muss jeder, der vom Tourismus in der Stadt Monschau profitiert, eine Abgabe leisten. Die AMU regt nun an, daraus eine »Bettensteuer« zu machen und damit pro Gast abzurechnen. 500.000 Euro seien so zu erwirtschaften.

Bislang muss jeder, der vom Tourismus in der Stadt Monschau profitiert, eine Abgabe leisten. Die AMU regt nun an, daraus eine »Bettensteuer« zu machen und damit pro Gast abzurechnen. 500.000 Euro seien so zu erwirtschaften.

Bild: Britta Scheffen

Monschau (Fö). »Wir wollen dem städtischen Haushalt Gutes tun und die Steuer dort erheben, wo sie auch anfällt.« Daher hat Werner Maaßen als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Monschauer Unternehmen (AMU) im Wirtschaftsausschuss der Stadt beantragt, eine Beherbergungssteuer einzuführen.

Rund 200.000 Übernachtungen habe die Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen in der Stadt Monschau gezählt. »Wenn wir diese mit 2,50 Euro pro Gast und Nacht besteuern bringt das stolze 500.000 Euro«, rechnet Maaßen vor. Die Fremdenverkehrsabgabe wird im Haushalt 2024 mit 300.000 Euro aufgeführt. »Alle Betriebe, die mittelbar oder unmittelbar vom Tourismus profitieren, sind abgabepflichtig«, erläutert Kämmerer Franz-Karl Boden. »Die Senfmühle profitiert unmittelbar von den Touristen, deren Steuerberater mittelbar«, führt er ein Beispiel an. Es sind verschiedene Vorteilswerte festgelegt, damit der große Hotelier in der Altstadt anders besteuert wird als ein kleiner Handwerk in den Dörfern.

In der Landesstatistik sind nur Betriebe erfasst, die zehn oder mehr Betten für ihre Gäste bereithalten. Und das seien etwa zwei Dutzend, während es rund 200 kleinere Beherbungsbetriebe gebe. »Die Bettensteuer wird also noch deutlich mehr Geld einbringen«, freut sich Maaßen.

Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer will den Antrag von der Verwaltung bis zur nächsten Ratssitzung prüfen lassen, wie es ihr die Politik auch einstimmig mit auf den Weg gibt. »Mich wundert nur, dass mein Vorschlag, alle Ferienwohnungen im Stadtgebiet zu erfassen, vor einiger Zeit abgelehnt wurde, weil er kommunistisch und planwirtschaflich sei«, entgegnet die Hauptverwaltungsbeamtin. »Das ist auch so und wir brauchen keine Erhebung aller kleinen Betriebe, da diese schon von alleine ihrer Steuerpflicht nachkommen«, entgegnet Maaßen. Damals hatte der AMU-Vertreter und die CDU-Mehrheit kritisiert, dass man einen Keil zwischen Betreiber von Ferienwohnungen und normalen Wohnungs-Vermietern treiben wolle und eine Erhebung abgelehnt.

Werner Krickel (Grüne) begrüßte den Vorschlag aus der Fremdenverkehrsabgabe, die kompliziert zu berechnen sei und oft mehr Aufwand als Ertrag verursache, in eine Beherbergungssteuer umzuwandeln. Die Verwaltung wurde zum Rechnen aufgefordert - das Ergebnis wird im Stadtrat beraten.


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