Thomas Förster

Biotonne wird nicht zur Pflicht

Simmerath. Wertvollen Rohstoff verwerten und Kreislaufwirtschaftsgesetz umsetzen - RegioEntsorgung hat Hauseigentümer teilweise irrtümlich angeschrieben
Wer sich in der Gemeinde Simmerath die Biotonne sparen will, muss nachweisen, sämtliche biogene Abfälle auf dem Grundstück fachgerecht zu verwerten.

Wer sich in der Gemeinde Simmerath die Biotonne sparen will, muss nachweisen, sämtliche biogene Abfälle auf dem Grundstück fachgerecht zu verwerten.

Bild: Pixabay

Simmerath (Fö). Unerwartet flatterte den Grundstückseigentümern in der Gemeinde Simmerath ein Schreiben der RegioEntsorgung ins Haus. Angekündigt wird, dass zum 1. November die Biotonne verpflichtend eingeführt wird. Angeschrieben werden sollten aber nur die Haushalte, die aktuell ihren Bioabfall über die Restmülltonne entsorgen.

»Privathaushalte können einen großen Beitrag zur Abfallvermeidung und damit zur Kreislaufwirtschaft in Deutschland leisten«, so Stephanie Pfeifer, Vorständin der RegioEntsorgung zu den Hintergründen der Maßnahme. »Immer noch landen zu viele organische Abfälle im Restmüll und damit in der Müllverbrennung. Das ist zu schade«, führt sie aus, Bioabfall sei ein wertvoller Rohstoff, der in der Vergärungsanlage Würselen zur Produktion von Biogas genutzt wird. Die Abwärme wird über ein Blockheizkraftwerk sinnvoll verwertet und der entstehende Kompost dient als Humus- und Nährstofflieferant in der Landwirtschaft und im heimischen Garten.

Eigenkompostierung weiterhin möglich

»Nachweise, die im Vorfeld bei der Gemeinde Simmerath ausgestellt wurden, wurden versehentlich in den Datensätzen nicht berücksichtigt«, bedauert Pfeifer. »Jedoch auch in diesen Fällen bitten wir die Bürger, uns den Antrag ausgefüllt zurück zu schicken«, so Pfeifer weiter. In den vergangenen Tagen war es bei der Gemeinde Simmerath und bei der RegioEntsorgung zu vermehrten Anfragen diesbezüglich gekommen. »Wer Fragen zum Antrag auf Eigenkompostierung hat oder Unterstützung bei der Antragstellung benötigt, kann sich unter 02403 55 50 666 an das Kundendienstzentrum der RegioEntsorgung wenden«, so Indra Balsam, Bereichsleiterin der RegioEntsorgung. „Die RegioEntsorgung stellt somit sicher, dass keiner eine Biotonne erhält, der schon heute auf dem Grundstück eine Eigenkompostierung praktiziert«, so Balsam weiter.

»Wir setzen damit die gesetzlichen Vorschriften aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz in der Gemeinde Simmerath um«, erklärt Bürgermeister Bernd Goffart.

Der korrekt Angeschrieben muss für eine Biotonne aktuell 36 Euro berappen. Will er das nicht, so muss er bis zum 28. Oktober, einen zweiseitigen Antrag zur Eigenkompostierung ausfüllen. Die Vergünstigung für die Restmülltonne bleibt davon unberührt.

Die Verwertung bzw. die Kompostierung ist auf dem Grundstück ganzjährig sicher zu stellen. Die Bioabfälle werden weder in die Restabfallbehälter eingefüllt noch auf eine andere nicht erlaubte Weise entsorgt. Die RegioEntsorgung AöR ist berechtigt, das Grundstück zur Prüfung der gemachten Angaben zu betreten.


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