

Der NRW-Landesverband des BUND hat Umweltminister Oliver Krischer in einem Schreiben dazu aufgefordert, die geplante Sanierung und Verbreiterung der Mariawalder Straße (L 249) im Nationalpark Eifel zu stoppen. Statt über zwanzig Millionen Euro in den Ausbau einer Straße zu investieren, die mitten durch ein Schutzgebiet verläuft, solle die Landesregierung den Rückbau prüfen – und so "einen wichtigen Schritt zum Schutz und zur Beruhigung des Nationalparks gehen".
"Der Nationalpark Eifel wird durch zerschneidende und verlärmende Straßen stark belastet", erklärt Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. "Mit dem endgültigen Rückbau der Mariawalder Straße könnten wir den Nationalpark in diesem Bereich beruhigen und im Sinne der Schutzziele entwickeln – das wäre gelebter Naturschutz."
Die L 249 verbindet Heimbach mit dem Kloster Mariawald und dem Kermeter. Nach der Flut 2021 wurde sie schwer beschädigt und ist derzeit vollständig gesperrt. Straßen.NRW plant eine Wiederherstellung und Verbreiterung – mit geschätzten Kosten von über zwanzig Millionen Euro.
Aus Sicht des BUND ist das überflüssig: "Die Straße ist für die Erreichbarkeit des Klosters oder als überörtliche Verbindung nicht erforderlich", betont Sticht. "Alle Ziele im Kermeter sind über alternative Straßen erreichbar, und die Bewohner von Heimbach haben die Sperrung nach eigenen Aussagen längst akzeptiert."
Bereits der Evaluierungsbericht der Nationalen Naturlandschaften (NNL) von 2015 hatte die Sanierung als "kontraproduktiv" für eine schutzgebietsverträgliche Entwicklung bezeichnet und den Rückbau empfohlen. Der BUND fordert daher, den geplanten Ausbau zu stoppen und stattdessen die Chance für eine ökologische Aufwertung zu nutzen.
Nach Auskunft des Landesbetriebs Straßenbau NRW ist laut Pressesprecher Torsten Gaber "die vom BUND angesprochene Sanierung der L249 mit Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro und die im Zuge dieser Sanierung angedachte Verbreiterung der L249 an einigen Stellen bereits seit diesem Sommer nicht mehr Stand der Dinge." Man habe gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr nach der Vollsperrung der L 249 im August 2025 entschieden, dass eine andere Art der Sanierung durchgeführt werden soll, welche wesentlich schneller gehe, weniger umfangreich sei und somit auch deutlich weniger Kosten verursacht. Gaber: "Wir kalkulieren für die im Frühjahr 2026 beginnende Sanierung der L 249 mit Kosten von rund 1 Million Euro."
Entgegen der ursprünglichen Planung, in der die gesamte Strecke saniert werden sollte, würden nur kleinere Teil-Streckenabschnitte saniert, bei denen sich in diesem Sommer gravierende Schäden an den Stützbauwerken gezeigt hatten.
Im August waren gravierende Schäden an zwei talseitigen Stützbauwerken festgestellt worden, wodurch die sichere Nutzung der L 249 zwischen Heimbach und der Abtei Mariawald nicht mehr gewährleistet war. Die L 249 musste daher vollständig gesperrt werden. Mit der Sanierung der Straße und der beiden Stützbauwerke soll im Frühjahr 2026 begonnen werden. Die Schäden, die die aktuelle Vollsperrung erforderlich machen, sollen voraussichtlich im Sommer 2026 behoben sein.
In Folge der geänderten Sanierungsplanung wird die Mariawalder Straße nach Auskunft von Straßen.NRW nach der Sanierung im Sommer 2026 sofort wieder in beide Richtungen befahrbar sein. Die erneute Einbahnstraßenregelung, die im August noch angedacht war, entfällt. Momentane Alternativrouten für den Verkehr zwischen Heimbach und der Abtei Mariawald sind die L 218 und die L 15.



