

Im August 2018 wird es in Roetgen einen Waldkindergarten geben. Anmeldungen sind schon möglich.
Roetgen (der). Dass der Wald zu den Kindern kommt, ist eher unwahrscheinlich. Umgekehrt aber gibt es mehrere Möglichkeiten, wie die Kids auf gezielten Wegen im Grünen einem besonderen Vergnügen nachgehen können: Sie besuchen den Waldkindergarten. Den gibt es zwar noch nicht, die Idee dazu hat eine Elterninitiative in freier Trägerschaft, der Verein »Waldkinder Roetgen Natur (er)leben e. V.«
Seit September laufen die Vorbereitungen, im August 2018 ist der Start avisiert. Konkrete Anmeldezahlen müssen bis Januar vorgelegt werden. Ein Elternabend ist am Donnerstag, 4. Januar, 20 Uhr, im Jugend-Café in in Simmerath vorgesehen. Der Waldkindergarten ist schließlich auch für Kinder aus Monschau und Simmerath zugänglich.
Der Wald gewährt Kindern viele elementare Fördermöglichkeiten bietet, eine große Methoden- und Ressourcenvielfalt. Da sind sich erste Vorsitzende Kerstin Raupach, zweite Vorsitzende und pädagogische Leiterin Britta Munoz sowie Karin Simons einig. Kinder werden in ihren emotionalen und sozialen Kompetenzen gestärkt. Auffälligkeiten sowie Defizite lösen sich auf. Durch den spielzeugreduzierten Ansatz üben sich Kinder im kreativen und konstruktiven Spiel.
Zum pädagogischen Leitgedanken sagt Britta Munoz: „Unser Ziel ist es, dass Kinder Grenzerfahrungen über die eigenen körperlichen Leistungsfähigkeiten machen.“ Zweifel, Mut, Hoffnung, Vertrauen, Stolz! Heraus aus der „Verinselung“ heißt, dass Eltern nicht das Gefühl und den Stress haben, ihre Kinder nach dem Kindergartenalltag in Vereinen oder anderen Institutionen zusätzlich fördern zu müssen. Im Waldkindergarten finden Bewegung, musikalische Förderung und vielseitig kreatives Gestalten statt. Nicht nur der Wald, sondern auch die pädagogischen Rahmenbedingungen bieten Raum und Zeit für lustvolles Spielen sowie ernsthaftes Erforschen. Und das alles in einer Atmosphäre, in der sich Kinder wohlfühlen. Denn nur, wenn Kinder sich wohl und sicher fühlen, sind sie in der Lage, aus eigenem Antrieb und eigener Motivation intensiv zu spielen und zu lernen, ist dem Konzept zu entnehmen.
Britta Munoz sagt, es wird eine eingruppige Einrichtung, mit 20 Kindern (höchstens 22), im Alter zwischen drei und sechs Jahren, mit geplanten 35 Betreuungsstunden pro Woche. Die Kinder werden von 7.30 bis 14.30 Uhr im Waldkindergarten von zwei Vollzeit-Fachkräften und einer Ergänzungskraft betreut.
Wo wird der Waldkindergarten entstehen? „In Roetgen, im Bereich Kuhberg, dort befindet sich ein geeignetes Grundstück, um einen Bauwagen aufstellen zu können“, so die Antwort. Der ist zehn Meter lang, hat eine Toilette, ein Waschbecken, eine Spülmaschine und ein Spülbecken. Eine klappbare dicke Turnmatte dient zum Toben und für Ruhepausen. Für das Außengelände ist ein extra Schuppen zur Lagerung von Utensilien, Sandhügel, Matschloch, Hochbeete und eine Feuerstelle geplant. Außerdem soll Platz zur freien Entfaltung und Gestaltung bleiben. Und auch Ausweich-Räumlichkeiten für extreme Wetterlagen werden in Roetgen organisiert.
Die Pädagogin spricht den Beitrag an, der wird wie in einem „normalen Kindergarten“, das heißt, das Jugendamt prüft dies nach dem Einkommen der Eltern, berechnet. Zudem wird noch ein monatlicher Extrabeitrag (40 bis 60 Euro) erhoben. Die Personal- und Sachkosten werden vom Jugendamt nur zu 96 Prozent übernommen. Für Eltern, die sich keinen Extrabeitrag leisten können, ist ein Sponsoren-Topf geplant. Mit der Anmeldung werden die Eltern automatisch Mitglied des Vereins. Weitere Auskünfte können per E-Mail (britta.munoz@freenet.de) eingeholt werden.