

Nordeifel (Fö). »Augmented Reality App« lautet der etwas sperrige Begriff des neuen Angebots, das der Naturpark Nordeifel in mehreren Schutzgebieten quer durch die Region anbieten möchte. An interaktiven Erlebnispunkten sollen ökologische Prozesse, seltene Tier- und Pflanzenarten sowie Schutzmaßnahmen veranschaulicht werden. Besucher können etwa durch ihr Smartphone schwer sichtbare oder seltene Arten virtuell in ihrem natürlichen Umfeld betrachten oder interaktive Simulationen zu Naturschutzmaßnahmen erleben.
»Die Eifel ist einer von 30 Hotspots biologischer Vielfalt in Deutschland«, weiß Dominik Hosters, Geschäftsführer des Naturpark Nordeifel e.V. Diese gelte es zu schützen, aber auch das Verständnis für den schützenswerten Raum zu stärken. »Wenn die Besucher dann das scheue Tier oder die seltene Pflanze nicht finden, ist es schwer zu vermitteln.« Dabei hilft bald schon das Smartphone als interaktives Fenster in die Natur.
»Dabei wollen wir keinesfalls die Aufmerksamkeit auf das Smartphone verlagern, sondern nur an einigen ausgewählten Punkten das Naturerlebnis ergänzen«, versichert Hosters.
Mit diesem Konzept hat der Naturpark Nordeifel den Förderwettbewerb »Naturpark.2027.Nordrhein-Westfalen« des NRW-Umweltministeriums gewonnen und stolze 400.000 Euro eingestrichen. »Wir haben damit zum dritten Mal in Folge die höchste Fördersumme aller Naturparke in NRW erhalten. 20 Prozent müssen wir aber selbst aufbringen, ein schwieriges Unterfangen in Zeiten knapper Kassen«, weiß Manfred Poth, Vorsitzender des Naturparks Nordeifel. Der Unterstützung der Kreise ringsum kann er sich sicher sein, je 10.000 Euro steuern Düren, Euskirchen und Aachen bei.
Doch auch Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, ist von dem Projekt überzeugt und überbrachte nun weitere 60.000 Euro an Fördergeldern. »Die Naturerfahrung ausweiten ohne die Landschaft zu verändern ist genau in unserem Sinne«, versichert er. Weitere 20.000 Euro stellt die NRW-Stiftung, die bereits mehrfach dem Naturpark Nordeifel unter die Arme gegriffen hat, für Personalförderung bereit.
»Gute Ideen sind wichtig, sie auch finanzierbar zu machen und damit realisieren zu können aber mindestens genauso«, zeigt sich Manfred Poth dankbar. Dankbar zeigt er sich auch für die wertvolle Zusammenarbeit mit Touristikern und Biologischen Stationen.
»Ein tieferer Einblick stärkt das Verständnis für die Natur«, glaubt auch René Wißgott, Geschäftsführer der Rureifel Toursimus GmbH, der sich freut, dass über die App auch touristische Informationen abgerufen werden können.. Und wenn dadurch der Schilderwald reduziert werde, den eh kaum jemand beachte, sei das mehr als ein positiver Nebeneffekt.
Jeder Punkt des digital ergänzten Naturerlebnisses wird in vier Stationen aufgeteilt.
Schutzstatus und Erhaltungsmaßnahmen
Artenvielfalt
ökologische Funktion
ein Eifel-Blick
Bis 2027 soll die »Augmented Reality für Umweltbildung, Gästeinformation und Besucherlenkung entlang von Schutzgebieten« an den Start gehen. Weitere Infos gibt es unter www.naturpark-nordeifel.de