Die Hauptunfallursachen gehen zurück, besonders gefährdete Gruppen sind sicherer. Und doch gab es im Straßenverkehr der Region zehn Todesopfer zu beklagen, ein Motorradfahrer verstarb auf der K21 im Grünental.
Eifel (Fö). »Auf den Straßen war wieder fast so viel los wie vor der Pandemie«, weiß Dirk Weinspach. Und daher haben die Verkehrsunfälle auch wieder zugenommen. »Mit Ausnahme von 2020 sind es jedoch die besten Zahlen der letzten zehn Jahre«, stellt er eine Relation her. In den Kommunen des ehemaligen Kreises Aachen waren alle getöteten Verkehrsteilnehmer Motorradfahrer oder Fußgänger. »Besonders tragisch dabei die Mutter mit ihrem Säugling, die an einer Bushaltestelle erfasst wurden und zu Tode kamen«, erinnert der Polizeipräsident.
Unfall auf regennasser Fahrbahn
In der Eifel kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall: Ein Motorradfahrer erlitt am Mittag des 28. August 2021 tödliche Verletzungen, als er auf der K21 zwischen Imgenbroich und Grünental ohne Fremdverschulden auf nasser Fahrbahn in einer Linkskurve ins Rutschen kam und über die Leitplanke geschleudert wurde.
»Überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen, fehlender Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern wie etwa Radfahrer und abgelenkte Fahrzeugführer sind weiterhin die Gründe, warum es kracht«, weiß Svende Friedrichs, Leiterin der Direktion Verkehr bei der Polizei Aachen. Und doch sanken die Unfälle unter Drogen- und Alkoholeinfluss um 21,3 Prozent, Geschwindigkeitsunfälle gar um 25,7 Prozent. Besonders widme man sich bei der Unfallbekämpfung - 64.000 Maßnahmen wurden im letzten Jahr ergriffen - den »schwachen« Verkehrsteilnehmern wie Kindern und Seniooren sowie allen auf »zwei Rädern«. Während Verkehrsunfälle auf dem Schulweg auf ein Allzeit-Tief von fünf Ereignissen sank, steigen die Zahlen der verunglückten Pedelec-Fahrer neuerlich an - von 136 auf 147 und damit um 8,1 Prozent. 2018 gab es nur 42 Vorfälle. Neu hinzugekommen sind die verunglückten Elektrokleinfahrzeugfahrer, also »E-Scooter«: Es gab 80 Unfälle, 63 Fahrer verletzten sich dabei (2020: 31). »Und es sind neue Anbieter zugelassen worden, sodass das Problem sich wohl weiter erhöhen wird - gerade im Stadtgebiet«, glaubt Friedrichs.
In der Eifel knallt es selten
Im Monschauer Stadtgebiet wurden mit 14 Menschen einer mehr schwer verletzt als 2020, auch zwei Menschen mehr erlitten leichte Verletzungen (23). Und es gab den beschriebenen Todesfall zu beklagen. Es gab keine Schulwegunfälle, die Zahl der verunglückten Radfahrer und Fußgänger stieg von 13 auf 19. Dafür gab es wieder acht statt sechs Unfälle von Kradfahrern. Und es verunglückten wie im Vorjahr zwei Kinder.
In Roetgen krachte es wie im Vorjahr 18 Mal. Die Zahl der Schwerverletzten sank neuerlich von sechs auf vier Personen, die der Leichtverletzten stieg von zwölf auf 14. Es verunglückte ein Kind auf dem Schulweg. Erfreulich ist, dass es seit 2010 keinen Todesfall mehr zu beklagen gab. Rad-, Pedelec- und Motorradfahrer verunglückten sechsmal (2020: fünf).
Weniger Schwerverletzte (2020: 31, 2021: 18), aber mehr Leichtverletzte (2020: 31, 2021: 46) halten sich die Waage in der Rursee-Gemeinde. Die Zahl verunglückter Kinder und Fußgänger stieg deutlich von einem auf neun. Fahrrad- und Pedelecfahrer waren wie im Vorjahr elfmal an einem Unfall beteiligt, die Zahl verunglückter Motorradfahrer stieg leicht auf 23 (2020: 21).
»Junge Erwachsene« (18 bis 24 Jahre) waren 18 Mal in den Eifelkommunen an einem Unfall beteiligt (2020: 22), Senioren ab 65 Jahren 17 Mal statt 19 im Jahr zuvor.
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