Eifeler Straßen fordern zwei Todesopfer
»Über 1000 Stunden haben wir in die Betreuung von Verkehrsunfallopfern und deren Angehörigen investiert«, erklärt Svende Friedrichs, Leiterin der Direktion Verkehr bei der Polizei Aachen, die psychischen Folgen, wenn es im Straßenverkehr zu einem Unfall kam. »Auch wenn wir mit fünf Todesopfern die Zahl aus 2019 halbieren konnten, so ist jeder Getötete einer zuviel.« Am 12. September verstarb ein 22-Jähriger auf der L246 zwischen Am Gericht und Imgenbroich. Kurz vor dem Kreisverkehr kam der Pkw-Fahrer von der Fahrbahn ab und prallte in die Böschung. Der Wagen überschlug sich, der junge Mann verstarb noch am Unfallort. Im Simmerather Gemeindegebiet gab es einen Unfall mit Todesfolge. Am 3. August befuhr ein 19 jähriger PKW-Fahrer die Hahner Straße aus Lammersdorf kommend in Richtung Mulartshütte. Im leichten Gefälle und einer Linkskurve beabsichtigte der PKW-Fahrer trotz unübersichtlichem Fahrbahnverlauf zu überholen. Hierbei kam es zum Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden PKW. Ein darin befindliches achtjähriges Mädchen wurde so schwer verletzt, dass es wenige Tage später im Krankenhaus ihren Verletzungen erlag. Neben dem tödlich verletzten Mädchen wurden drei weitere Menschen schwer bzw. lebensgefährlich verletzt. Das mutßamliche illegale Autorennen als Unfallursache wird von der Kriminalpolizei verfolgt.
In der Eifel knallt es selten
Im Monschauer Stadtgebiet wurden mit 13 Menschen vierweniger schwer verletzt als 2019, auch 12,5 Prozent weniger Betroffene erlitten leichte Verletzungen. Es gab keine Schulwegunfälle, die Zahl der verunglückten Radfahrer und Fußgänger sank von 13 auf sieben. Jedoch gab es vier Pedelecfahrer, die an einem Unfallbeteligt waren. Die Zahl der verunglückten Motorradfahrer sank von 18 auf sechs. Und es verunglückten zwei Kinder (2019: 5). »Dafür waren jedoch neun Senioren über 65 Jahren an Unfällen beteiligt, nachdem dies 2019 nur zweimal vorkam«, erklärt Friedrichs, kann aber keinen Zusammenhang erkennen, da diese Personengruppe nicht häufiger als gewohnt Unfallverursacher war. In Roetgen krachte es 18 Mal (2019: 34 Mal). Die Zahl der Schwerverletzten sank von 13 auf sechs Personen, die der Leichtverletzten von 21 auf zwölf. Es verunglückte ein Kind auf dem Schulweg. Erfreulich ist, dass es seit 2010 keinen Todesfall mehr zu beklagen gab. Stark rückläufig sind die verunglückten Radfahrer von elf auf zwei und der Kradfahrer von fünf auf zwei. Mehr Schwerverletzte (2019: 21, 2020: 31), aber weniger Leichtverletzte (2019: 43, 2020: 31) halten sich die Waage in der Rursee-Gemeinde. Die Zahl verunglückter Kinder und Fußgänger ging deutlich zurück, dafür gibt es auch hier den Trend zu mehr Unfällen mit Pedelecs. »Die Kontrollen von Geschwindigkeit, aber besonders auch des Lärm zur Entlastung der Bevölkerung fruchten«, freut sich Polizeipräsident Dirk Weinspach. Mit neuer Technik könne man 2021 noch konsequenter vorgehen, ergänzt Svende Friedrichs. Besonders widme man sich bei der Unfallbekämpfung den »schwachen« Verkehrsteilnehmern wie Kindern und Senioren sowie allen auf »zwei Rädern«.17 Prozent weniger Verkehrstote
n In der Städteregion Aachen sanken die Unfallzahlen von 21.770 auf 18.043 (-17,12 Prozent). Unfälle mit Schwer- oder Leichtverletzten sanken jeweils um gut 11 Prozent.n Trotz der positiven Entwicklung von Motorradunfällen (Region -20 Prozent; Eifel -41 Prozent) wird weiter verstärkt kontrolliert und auch nach dem coronabedingten Ausfall 2020 wieder eine »PoliTour« angeboten, in der hauptamtliche Motorradfahrer der Polizei die Kradfahrer auf einer Eifelrundfahrt begleiten und sie auf Gefahren hinweisen.