Thomas Förster

Fragen an die Direktkandidaten

Der WochenSpiegel stellt Fragen an die Direktkandidaten im Wahlkreis IV zur Landtagswahl - fünf der acht Bewerber haben geantwortet.

Daniel Scheen-Pauls (CDU)
Alter: 29
Beruf: Projektleiter
Wohnort: Strauch

1. Frage) Warum engagieren Sie sich in der Politik?
Ich engagiere mich in der Politik, weil ich mich für unsere Region einsetzen will. Mit Herzblut, Sachverstand und mit einem offenen Ohr für euch und unsere Interessen. Meine Aufgabe als Ortsvorsteher von Strauch und als Ratsmitglied ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich setze mich dafür ein, dass unsere Region noch lebenswerter wird. Für junge Familien genauso wie für die ältere Generation: erstklassige Kitas, Schulen, hochwertige Arbeitsplätze, attraktive Dörfer und Innenstädte mit einem starken Vereinsleben – und null Toleranz für Kriminalität. Ich nehme unsere Verantwortung in der Klimakrise ernst und stehe für die gesetzten Ziele ein, damit sich Flutkatastrophen nicht wiederholen und die Auswirkungen des Klimawandels begrenzt werden. Dafür werde ich auch im Landtag einstehen.

2. Frage: Was sind die wichtigsten politischen Themen der nächsten vier Jahre?
Die wichtigsten Themen sind der Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe im letzten Jahr und die Folgen der Corona-Pandemie abzufangen. Das betrifft sowohl die Herausforderungen unserer Kinder im schulischen Bereich als auch den Einzelhandel und die wertvolle Arbeit der Vereine in unserer Region. Wir müssen den Standort der Förderschule Nordeifel sichern, bezahlbaren Wohnraum schaffen und jungen Familien Wohneigentum und wohnortnahe KiTas ermöglichen.

Kurt Victor (FDP)
Alter: 61
Beruf: IT-Mitarbeiter
Wohnort: Konzen

1. Frage) Warum engagieren Sie sich in der Politik?
Politik bedeutet für mich, sich vor Ort für die Menschen einzusetzen. Bei Entscheidungen mitzuwirken, wie sich zum Beispiel das schulische Angebot entwickelt oder Gewerbegebiete bereitgestellt werden können. Wichtig ist mir auch die Förderung unseres vielfältigen Vereinslebens. Viele Entscheidungen auf Landesebene wirken direkt auf die Kommunen, z.B. deren Finanzausstattung oder Förderung von Projekten, deswegen ist es wichtig, dass Kommunalpolitiker im Landesparlament vertreten sind.

2. Frage: Was sind die wichtigsten politischen Themen der nächsten vier Jahre?
Sicherlich wird das der Klimaschutz sein, der vorgezogene Kohleausstieg auf 2030 führt zu noch schnelleren Veränderungen im beruflichen Leben der betroffenen Menschen. Es müssen neue zukunftssichere Arbeitsplätze geschaffen werden, die an den Fähigkeiten der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ausgerichtet sind. Der Wegfall der Kohle muss durch andere Energieträger ersetzt werden, hier bietet sich bei uns Photovoltaik und Windkraft an. Aktivitäten in dieser Richtung müssen planerisch vereinfacht werden. Weiterhin wird der Hochwasserschutz ein wichtiges Thema sein, Rückhaltebereiche und Talsperren sind zu schaffen bzw. zu vergrößern. Aufgestockte Talsperren dienen auch der Trinkwassersicherheit. Ein weiteres Thema ist die Ausweisung von Baugebieten, diese sollten möglichst gering ausfallen, da immer mehr Flächen versiegelt werden und der Landwirtschaft verloren gehen. Eine bessere bauliche Ausnutzung von vorhandenen bebauten Grundstücken muss deswegen baurechtlich vereinfacht werden.

Philipp Noack (Bündnis´90 /Die Grünen)
Alter: 28
Beruf: Volkswirt
Wohnort: Aachen

1. Frage) Warum engagieren Sie sich in der Politik?
Ich engagiere mich in der Politik, weil ich daran mitwirken möchte, dass wir eine gerechtere Gesellschaft werden, in der alle Menschen, egal wo sie herkommen, welcher Religion sie angehören, wen sie lieben oder wie sie aussehen, ein gutes Leben führen können. In meiner bisherigen politischen Arbeit in verschiedenen Klimagruppen und in der Bildungsarbeit habe ich immer wieder festgestellt, wie viele wichtige politische Entscheidungen auf Landesebene getroffen werden. Ich war oft frustriert, wie zum Beispiel in der Klimapolitik viele wichtige Schritte verschlafen wurden. Deswegen habe ich mir gesagt: nicht länger nur über andere ärgern, sondern selbst Verantwortung übernehmen!

2. Frage: Was sind die wichtigsten politischen Themen der nächsten vier Jahre?
Das Zeitfenster, in dem wir gut auf die Klimakrise reagieren können, wird immer kleiner. Dementsprechend ist eine entschlossene Politik, die Klima und Umwelt schützt, eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Legislaturperiode. Wenn hier mutig gehandelt wird, schützen wir nicht nur unsere Lebensgrundlagen, sondern legen auch den Grundstein dafür, dass NRW zu einer der ersten klimaneutralen Industrieregionen der Welt wird. Klimaschutz und der rasche Ausbau erneuerbarer Energien sind die beste Wirtschaftspolitik! Aber natürlich sind auch weitere Themen wichtig. Dazu gehört eine beherzte Bildungsoffensive, die Kitas und Schulen stärkt, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Bekämpfung des Fachkräftemangels und der Einsatz für eine solidarische und offene Gesellschaft.

Stefan Kämmerling (SPD)
Alter: 46
Beruf: Bankkaufmann
Wohnort: Eschweiler

1. Frage) Warum engagieren Sie sich in der Politik?
Mein politisches Engagement hat im Jahr 2002 als sogenannter Sachkundiger Bürger begonnen. Dann wurde ich in den Rat der Stadt Eschweiler gewählt, dem ich nunmehr seit 18 Jahren angehöre. Ich kam jedoch an den Punkt, an dem ich mehr für unsere Region umsetzen wollte, als das aus dem Stadtrat heraus möglich war. Also habe ich mich um eine Kandidatur für den Landtag beworben. Für mich hat die Landespolitik direkte Wirkung auf die Art, wie wir miteinander leben. Und sie wirkt auch direkt rein in die Möglichkeiten der Kommunalpolitik. Den ehrenamtlichen Hintergrund der Arbeit im Stadtrat in Verbindung mit meinen zwanzig Jahren Berufserfahrung bei einem Kreditinstitut, habe ich in den vergangenen zehn Jahren, die ich unsere Region im Landtag vertreten darf, immer als solide Basis empfunden. Ich fühle mich der Arbeit dort darum gut gewachsen und sie macht mir sehr viel Freude.

2. Frage: Was sind die wichtigsten politischen Themen der nächsten vier Jahre?
Der Wahlkreis Aachen IV, für den ich mich erneut um das Direktmandat als Landtagsabgeordneter bewerbe, ist in mehreren Kommunen von der Flutkatastrophe des Julis 2021 betroffen. Die Bewältigung der Folgen der Wassermassen und der Wiederaufbau sind ein zentrales Thema für die kommenden Jahre. Fest steht: Ein solch furchtbares Ereignis mit vielen Opfern und Menschen, die ihre Existenzen verloren haben, darf sich nicht wiederholen. Für die Nordeifel bleibt Mobilität ein wichtiges Thema. Mehr ÖPNV ist ein Baustein. Der PKW wird aber im ländlichen Raum auf Sicht nicht zu ersetzen sein. Und darum müssen wir das immer mitdenken. Einen sinnvollen Ausbau der B258 Monschauer Straße habe ich auch nicht aufgegeben.

Hubert Franke (Die Partei)
Alter: 68
Beruf: Journalist, Schriftsteller, Kabarettist und Gewerkschaftsvorsitzender
Wohnort: Roetgen

1. Frage) Warum engagieren Sie sich in der Politik?
Weil ich nicht nur meckern will und weil DIE PARTEI die einzige politische Vereinigung ist, die den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Warum gerade auf Landesebene? Weil die rheinische Unterhose mir näher ist, als das preußische Beinkleid in Berlin

2. Frage: Was sind die wichtigsten politischen Themen der nächsten vier Jahre?
Für mich: Reform des Schulsystems, Zusammenleben aller Menschen, eine Erinnerungskultur, die nur einen Schluss zulassen darf: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus.


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