HARIBO macht kluge Köpfe froh

Er hat nicht nur Gummibärchen gesellschaftsfähig gemacht, sondern setzte sich auch für Bildungsförderung ein: Hans Riegel, dessen Stiftung nun gleich zwei Schüler des St. Michael-Gymnasiums Monschau mit Fachpreisen ausgezeichnet hat.
Als digitalen Briefkasten kann man die RSA-Verschlüsselung begreifen, der Maximilian Richter auf die Spur gegangen ist und dafür Mathematik-Platz eins beim »Hans-Riegel-Fachpreis« belegt hat. Mitschülerin Jessica Müllejans wurde Zweite im Fach Chemie für ihr Eloxal-Verfahren, also der Stabilisierung von Aluminiumoberflächen. Foto: T. Förster

Als digitalen Briefkasten kann man die RSA-Verschlüsselung begreifen, der Maximilian Richter auf die Spur gegangen ist und dafür Mathematik-Platz eins beim »Hans-Riegel-Fachpreis« belegt hat. Mitschülerin Jessica Müllejans wurde Zweite im Fach Chemie für ihr Eloxal-Verfahren, also der Stabilisierung von Aluminiumoberflächen. Foto: T. Förster

Johannes Peter »Hans« Riegel war der Sohn des HARIBO-Gründers Hans Riegel. Seit 2006 verleiht die Dr. Hans Riegel-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn die Dr. Hans Riegel-Fachpreise. Mit ihnen werden besonders gute wissenschaftliche Arbeiten von Schülern der Sekundarstufe II in verschiedenen naturwissenschaftlichen Fächern ausgezeichnet.

Platz eins, Rang zwei und Schulpreis

Maximilian Richter und Jessica Müllejans, beides Schüler am St. Michael-Gymnasium Monschau, haben sich nun in die Siegerlisten eingetragen und finden sich damit in guter Gesellschaft an ihrer Schule. »Wir nehmen seit neun Jahren an dem Wettbewerb teil und haben bisher acht Preise eingefahren«, freut sich Schulleiter Dr. Bernd Gotzen in doppelter Hinsicht. Neben dem Erfolg seiner Schüler bekommt das MGM auch einen Schulpreis im Wert von 250 Euro als Anerkennung für die Betreuung der Schülerarbeiten durch die jeweiligen Fachlehrer. Dieses Preisgeld hat Gotzen besonders Maximilian Richter zu verdanken. Der 17-Jährige konnte die Experten-Jury mit seiner Facharbeit zum Thema »RSA Verschlüsselung - eine sichere Methode der Nachrichtenübertragung?« überzeugen. Der junge Mann aus Mützenich war vom Buch »Geheime Botschaften« des Autors Simon Singh derart begeistert, dass er seine Facharbeit, die in der Qualifikationsphase eins (Q1) eine Klausur im entsprechenden Schulfach ersetzt, dem Thema widmete. Drei Monate wurde recherchiert, dokumentiert und schließlich geschrieben. Das Verfahren wird zum Verschlüsseln von Nachrichten in der Internet-Infrastruktur, bei E-Mails oder aber E-Banking genutzt. »Vergleichbar mit einem digitalen Briefkasten«, erläutert Dr. Gotzen, der auch den hohen Aufwand für die Lehrer hervorhebt, die sich ins Fachthema einarbeiten müssen. Beaufsichtigt werden musste darüber hinaus die 17-jährige Jessica Müllejans. Schließlich experimentierte sie im schuleigenen Chemie-Labor herum, um dem Eloxal-Verfahren (Elektrolytische Oxidation von Aluminium) auf die Spur zu kommen. »Ich habe verschiedene Prozesse ausprobiert und festgestellt, was geht und was nicht«, erklärt die Schülerin, die Chemie als Leistungskurs fürs Abitur gewählt hat. »Ihre Darstellung zeigt, dass sich Frau Müllejans seht intensiv das Eloxal-Verfahren eingearbeitet hat und dabei auch nicht die Beschäftigung mit der Elektrochemie gescheut hat, die in der Regel als schwieriges Thema aufgefasst wird«, lobt die Jury die junge Rollesbroicherin. Eine Experten-Jury der Universität zu Köln bewertete die Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien, wobei besonders kreative Themenstellungen sowie ein deutlich erkennbarer praktischer Eigenanteil, wie bei Müllejans in Form von Experimenten wichtige Einflussgrößen der Prämierung waren.
»Wissenschaftliches Arbeiten beinhaltet die Entwicklung origineller Ideen, eigenständige und exakte Forschung und Dokumentation«, erklärt Prof. Dr. Markus Braden, Studiendekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.

Geld- & Sachpreise

Die Dr. Hans Riegel-Fachpreise sind in den Fächern Biologie, Chemie, Geographie, Mathematik und Physi dotiert mit jeweils 600 Euro für den ersten Platz, 400 Euro für den zweiten Platz und 200 Euro für den dritten Platz.
Zudem erhalten die Schulen der Erstplatzierten einen Sachpreis in Höhe von rund 250 Euro.
Ziel des St. Michael-Gymnasiums Monschau sind zehn Preisträger. Dann winkt der »MINT-freundlichen Schule« eine intensivere Zusammenarbeit mit der Stiftung.
Mehr Infos im Netz: www.hans-riegel-fachpreise.com


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