Investition in Ausbildung bringt hohe Zinsen

Der Trend auf dem Ausbildungsmarkt setzt sich fort: Sinkende Schulabgängerzahlen und eine hohe Bereitschaft, auszubilden, machen es jugendlichen Bewerbern einfacher. »Die Chancen stehen hoch, dass junge Menschen und der passende Arbeitgeber zusammenfinden«, stellt Gabriele Hilger von der Agentur für Arbeit Aachen-Düren fest. 2 Prozent mehr Lehrstellen werden angeboten, die Zahl der Bewerber sinkt hingegen um 3,5 Prozent.

In Ausbildung zu investieren bringt die besten Zinsen, sind sich Vertreter von Arbeitsagentur, Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer einig.

In der Eifel sieht es sogar noch besser aus: Im Bezirk Monschau stiegen die gemeldeten Ausbildungsplätze um 23,6 Prozent. Aber auch die Zahl junger Menschen, die nach der Schule in die Berufswelt eintreten wollen, ging leicht nach oben: +3 Prozent. Anders als in der Region, wo pro Bewerber »nur« 0,86 Stellen zur Verfügung stehen, gibt es in der Eifel mehr Lehrstellen als potenzielle Azubis: 236 zu 171 - Faktor 1,38. »Ausbildung ist Zukunft und Garant für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben«, appelliert Gabriele Hilger an junge Menschen, Eigeninitiative zu ergreifen. Ausbildungsbotschafter, die die weiterführenden Schulen besuchen, sorgen dafür, dass auch an Gymnasien das Interesse für eine Lehre steigt. Erstaunlich: 16 Prozent der Lehrlinge im Handwerk haben das Abi in der Tasche; in Industrie- und Handwerk sind es etwa 30 Prozent. »Nicht jeder, der Abitur gemacht hat, besitzt Hochschulreife«, stellt Heinz Gehlen, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, fest. Mit dem Programm »Switch« fange man so viele Studienabbrecher auf - immerhin verlasse jeder vierte Student frühzeitig die Universität und beginnt eine Ausbildung, so Gehlen. »Fünf Prozent unserer Lehrlinge treten ihre Ausbildung gar nicht erst an«, moniert Georg Stoffels, Geschäftsführer der Handwerkskammer Aachen. Die einen entschieden sich anders, andere hätten mehre Verträge in der Tasche und wählten kurzfristig das attraktivste Angebot. »Damit wird Mitbewerbern die Chance auf eine gute Stelle genommen«, wissen Gehlen und Stoffels. Mittels Berufsorientierung und -beratung sowie Einstiegsqualifizierungen werden Jugendliche mit erhöhtem Unterstützungsbedarf fit für die Lehre gemacht. Darauf zielt auch das Projekt »Assistierte Ausbildung« ab.

Jetzt Kontakt aufnehmen

Gerade im Frühjahr strömen junge Menschen, die eine Ausbildung abgebrochen, keinen Studienplatz gefunden oder sich bislang alleine um eine Lehrstelle bemüht haben, auf den Bewerbermarkt. Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen, können Kontakt mit der Agentur für Arbeit aufnehmen. Ebenso ist es für Betriebe, die den passenden Lehrling noch nicht gefunden haben. Unvermittelte Jugendliche können sich unter Tel. 0800 / 4555520 ebenso melden, wie Unternehmen, die noch freie Stellen haben.