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Mit der Natur Urlaub machen

»Die Natur genießen, aber auch mit ihr behutsam umgehen - das ist unsere Philosophie im Schilsbachtal. Von Schulklassen über Familien bis Naturverliebte – hier ist die perfekte Location für ein einzigartiges Eifelerlebnis.«

Vielen ist es als Jugendferiendorf bekannt, das dem Eifelverein gehörte und von Jöb Kersting liebevoll betrieben wurde. 2016 übernahmen Matthias Kaulard sowie seine Söhne Urs und Beat das großflächige Areal am Zufluss des Schilsbachs in die Rurtalsperre. »Wir haben saniert und renoviert, dabei immer wert auf Ressourcenschonung und Naturschutz gelegt«, versichert Matthias Kaulard. »Das sind aber nur kleine Stellschrauben, denn die Natur ist hier der wahre Baumeister«, ist der Naturliebhaber von der Umgebung am Zulauf des Schilsbachs in die Rurtalsperre vom ersten Augenblick an angetan. Die Hangwiesen rings herum, die Mischwälder, die empor ragen - da bekomme Waldbaden eine ganz neue Bedeutung. »Natur entdecken und erleben« steht auf dem Begrüßungsschild, nebenan weist ein altes, knorriges Tor daraufhin, was die Gäste erwartet: »Durchatmen, Natur erleben, zur Ruhe kommen – all das ermöglicht das Schilsbachtal. Wir bieten hier eine Auszeit in der romantischen, aber spartanischen Blockhütte oder einen Kurzurlaub im exklusiven Chalet«. Entstanden sind kleine Blockhütten mit Grillplatz, daneben ein Tipi-Zelt für das Familienabenteuer. »Es gibt hier auch eine mit Holzofen betriebene Sauna und natürlich unseren Jungbrunnen - den Sprung in den Schilsbach«, versichert Kaulard. Dieser sei es, der im Einklang mit den vielen Bäumen ringsherum die besondere Atmosphäre auf dem Feriengelände schaffe. Im Bach sollen Laichareale geschaffen werden, damit etwa Forellen dort einen natürlichen Lebensraum finden.
Gegenüber lockt ein grünes Klassenzimmer Kinder und Jugendliche an. »An alten Werkbänken kann mikroskopiert, Steine bemalt oder Holz geschnitzt werden«, freut sich Kaulard auf spannende Begegnungen mit Groß und Klein. Ein Stück weiter wurden Wohnungen für zwei bis vier Personen eingerichtet. Auch dort wurde auf »unnötigen« Komfort verzichtet. Die Gäste sollen sich begegnen, am Grill oder auf der Terrasse zusammen kommen und sich über ihr Naturerleben austauschen. Dazu trägt auch ein großer Gesellschaftsraum für gemütliche Stunden in Gruppen bei. »Es gibt keine Spülmaschine?« wurde Kaulard kürzlich von einem Gast ungläubig gefragt. Als man nach einer gefühlten Ewigkeit nochmal gemeinsam den Abwasch getätigt hatte, wusste das Paar diese gemeinsame Zeit zu schätzen.

Mit E-Scooter ins Feriendomizil

Das Areal soll autofrei gehalten werden, nur zum Be- und Entladen wird am Schilsbach geparkt, dann geht es zurück nach Woffelsbach und mit einem  E-Scooter kann man über den RurUfer-Radweg, der das Gelände umringt, ins Feriendomizil fahren. »Gönnen Sie sich das einzigartige Naturerleben mit Ihrer Familie, nutzen Sie es für ein unvergessliches Abenteuer mit der Schulklasse oder dem Verein oder seien Sie ganz alleine eins mit der Natur«, so Kaulard. Die Gäste können Selbstversorger sein oder sich verwöhnen lassen. Arrangements wie das »Stecker-raus-Wochenende« passen zum Konzept des »Refugiums« im Schilsbachtal. Einen eindrucksvollen Erfahrungsbericht von einem der ersten Gäste lesen Sie hier:

Erfahrungsbericht eines Gastes

Die Straße schlängelt sich durch das kleine Eifeldorf am Ufer des Rursees. Das Dorf ist geprägt vom Naherholungstourismus, Campigplätze, kleine Villen mit Seeblick prägen das Ensemble. Wir lassen das Dorf hinter uns und es wird plötzlich einsam und die Natur wirkt unberührt. Fahrräder haben Vorfahrt vor den Autos auf der schmalen Straße, die ins Schilsbachtal führt.

An der Mündung des Bachs in den See finden wir das kleine Ensemble an Häusern und Hütten. Von weitem wirkt es noch wie das, was es einmal war. Eine ehemalige  Jugendferienstätte des Eifelvereins aus den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, inzwischen liebevoll instandgesetzt und umgebaut, um der jetzigen Benutzung als Rückzugs- und Besinnungsraum gerecht zu werden.

Aussteigen aus dem Alltag, ohne sich ins Flugzeug setzen zu müssen, Natur zu erleben nicht durchs Schaufenster, sondern an sich die Veränderungen zu erleben, die das Rauschen des Bachs, das grüngedämpfte Licht der Buchen mir schenken. Dass das Wetter nicht sonnig ist, spielt keine Rolle, weil mich die Atmosphäre einnimmt. Ich lasse eine wohltuende Melancholie in mir zu, die mir gut tut. Die Dinge akzeptieren wie sie sind. In mir wird es stiller und stiller und ich bin auf eine ganz unspektakuläre Weise glücklich - ohne etwas zu tun.

Das graue Wetter passt zu der Gegend. Dass Regen eine Ressource und Schicksal für uns Menschen ist, wurde uns ja in den letzten Jahren sehr bewusst. Ich genieße sogar den Blick in den Nieselregen, während ich auf den See blicke, der sich uns wie ein norwegisches Fjord präsentiert. Seine Hänge sind an dieser Stelle unbebaut, so dass man sich weit ab von aller Zivilisation fühlt, obwohl bis zum nächste Dorf gar nicht weit ist.

Die Anlage ist einzigartig. Man kann sie nicht einordnen. Es bleibt der Charme von einer Jugendherberge. Die festen Häuser sind aufwendig renoviert, wirken dem gegenüber fast wenig luxuriös, ohne zu übertreiben und lassen einen entfernt an ein Wellnesshotel denken. Über allem schwebt der Geist des persönlichen Engagements der Betreiber. Die Mischung von allem ergibt eine ganz eigene Kategorie. Der wahre und eigentliche Gastgeber ist aber die Natur!

Nichts ist selbstverständlich. Der „Zivilisationsdreck“ ist hier inmitten der geschützten Natur ein Problem, dem man verantwortungsbewusst begegnet. So wird einem beim Duschen bewusst, dass das Wasser nicht einfach nur im Abfluss verschwindet. Auch Elektrizität ist nur begrenzt vorhanden wegen der Lage am Naturpark Nordeifel. So werden alle diese leider heute so aktuellen Themen, wie Umwelt, Klima etc. behutsam mit ins Bewusstsein gerückt, ohne dass der moralischen Zeigefinger in die Höhe schnellt.

Die Kinder, ohnehin schon lange für diese Themen sensibilisiert, entwickeln Ideen, wie man leben sollte. Viele Aktivitäten für Jung und Alt die eine Naturverbundenheit transportieren sind im Angebot. Man kann seinen „digital detox“ betreiben, muss es aber nicht. Ich schlafe so tief und fest, wie seit langem nicht mehr. Wir paddeln, wandern spazieren und begegnen einander neu in der Ruhe. Für mich ein Geschenk der Natur, ein Geschenk dieses mit seinem Rauschen und Plätschern des Baches doch so stillen Ortes.


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