Neubau sichert Zukunft der Schule
109 Schüler besuchten im Sommer 2016 die Steckenborner Grundschule - neun Jahre später könnten es mehr als doppelt so viele sein. »Ab nächsten Sommer sind alle Jahrgänge zweizügig, 2025 wird es wohl mindestens neun Klassen geben«, erklärt Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns. Dafür braucht es mehr Platz - nicht nur, wenn man in Pandemie-Zeiten ein ganz neues Raumkonzept anwenden muss.
»Jahrelang war die Nachfrage nach dem Angebot der Offenen Ganztagsschule mit etwa 30 Kindern überschaubar. Nach den Ferien werden wir 75 Kinder betreuen«, weiß Beatrix Kessel, die das breite Nachmittagsangebot an der Steckenborner Grundschule organisiert.
Drei Standorte stärken statt vier zu gefährden - das war eines der Argumente, als sich die Simmerather Politik dazu durchgerungen hatte, die Kesternicher Grundschule zu schließen. Davon profitiert haben besonders die bei-den bis dahin relativ kleinen Standorte in Lammersdorf und Steckenborn. »So schmerzhaft der Verlust in Kesternich war, so sehr hat er unsere Grundschule gestärkt«, versichert Steckenborns Ortsvorsteher Ralph Löhr. »Der Anbau ist ein Zeichen für den langfristigen Erhalt des Standortes.«
Unter Federführung der Architektin Alexandra Nikolaizig aus der Strukturabteilung der Gemeinde Simmerath wurden ein dreigeschossiger Anbau geplant, der auf jeder Etage einen großen Gruppenraum und einen Neben-raum beinhaltet. Rund 70 Quadratmeter Nutzfläche werden bis Sommer 2021 angebaut, mit den Tiefbauarbeiten hat Hans-Jürgen Niehsen bereits begonnen - der Rohbau soll bis zu den Herbstferien stehen. Vorgesehen ist würfelförmiger Anbau mit Flachdach im rückwärtigen Bereich, der um zwei Meter versetzt an den jetzigen langge-streckten Baukörper entlang der Straße »In Steckenborn« (L 128) Richtung Schulhof angebaut wird. Ein Musikraum und zwei Räume für das Angebot der Offenen Ganztagsschule werden dort entstehen.
Geplant war auch ein Aufzug, der eine barrierfreie Erschließung der verschiedenen Etagen ermöglichen soll. Dieser wird jedoch nicht im Neubau realisiert, sondern im »alten« Treppenhaus direkt im Eingangsbereich an der Felderstraße. »Der neue Aufzug ist ins vorhandene Treppenauge geplant«, erklärt Architektin Nikolaizig. »Schließlich ist bis dorthin schon Barrierefreiheit gegeben. Auch die Nähe zum Eingang und zu Toiletten spricht für den Standort«, erklärt Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns.
40000 Euro wird der Aufzug kosten, die Baukosten für den Anbau werden auf 695.000 Euro geschätzt. Rund 385.000 Euro werden aus dem Kommunalinvestitionsöderungsgesetz des Landes NRW refinanziert.
Der Musikverein »Heimatecho« Steckenborn behält indes seine Räumlichkeiten im Keller der Grund-schule. »Melano« hatte bereits vor zwei Jahren dem wachsenden Bedarf der OGS Platz gemacht und war zu den Schützen gezogen, die vor einigen Jahren ihr Vereinsheim an die Turnhalle angebaut ha-ben. »Schule und Vereinsleben an einem Ort - das passt«, freut sich Ortsvorsteher Löhr über das gute Miteinander im Bildungs- und Kulturkomplex. »Und eine weitere Baumaßnahme nach dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses tut uns Steckenbornern richtig gut.«