

Roetgen. Der Roetgener Weihnachtsmarkt wurde am Sonntagmorgen, 7. Dezember, von einer Welle der Fassungslosigkeit überschwemmt. Unbekannte brachen in der Nacht nicht nur in mehrere Weihnachtsbuden auf dem Rathausplatz ein, sondern stahlen auch die gesicherten Tageseinnahmen der Vereine aus den Räumlichkeiten der Pfarre in der Roetgener Hauptstraße.
Die Entdeckung der Einbrüche erfolgte gegen 10 Uhr, als Mitglieder des Ortskartells Roetgen zur Vorbereitung des zweiten Adventswochenendes auf dem Markt eintrafen. Zunächst fiel auf, dass mehrere Buden aufgebrochen worden waren. Die erste Vermutung, es handele sich um Vandalismus von Betrunkenen, die lediglich Glühwein entwenden wollten, erwies sich schnell als falsch, da zunächst keine entwendeten Waren festgestellt werden konnten.
Der eigentliche Schock folgte im Zuge der Schadensermittlung: Die Kasseneinnahmen der Vereine, die über Nacht gut gesichert im benachbarten Pfarrheim deponiert waren, wurden entwendet. Die Mitglieder des Ortskartells, die für die Finanzen zuständig sind, hatten das Pfarrheim letztmalig gegen 1:30 Uhr verlassen. In der Zeit zwischen 1:30 und 7 Uhr muss die Tat stattgefunden haben.
Unverzüglich wurde die Polizei verständigt, die mit der Spurensicherung und der Aufnahme der Ermittlungen begann. Kurz nach der Benachrichtigung der Polizei kam Andreas Klubert hinzu. Er suchte das Ortskartell auf und teilte den Mitgliedern mit, dass er die Polizei ebenfalls informiert hatte. Auf der Hauptstraße waren Werkzeuge aus einem Wagen seiner Firma Fritz Klubert und Söhne entwendet worden. Die Vermutung liegt nahe, dass die gestohlenen Werkzeuge dazu dienten, unter massiver Gewalteinwirkung in die Räumlichkeiten der Pfarre einzudringen.
Die Tat trifft das Herz des Roetgener Marktes. Dieser wird bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich von den Mitgliedern der Roetgener Vereine betrieben. Die Einnahmen sind essenziell, da sie vollständig an die beteiligten Vereine ausgeschüttet werden und für Anschaffungen und Aktionen im kommenden Jahr eingeplant sind.
Björn Steffens, der Vorsitzende des Ortskartells Roetgen, fasste die Empörung in Worte: »Eine unfassbare Tat zu Lasten von Ehrenamtlern. Das ist wirklich ein Schlag ins Gesicht für alle Vereine und daran Beteiligte.« Die Art des Einbruchs lässt darauf schließen, dass die Täter die Abläufe der Organisatoren kannten und die Mitglieder des Ortskartells möglicherweise bereits länger beobachtet hatten.
Auch Stephanie Schild, Pressewartin des Ortskartells, berichtete von der Stimmung: »Die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt war sowohl schockiert als auch wütend, allerdings herrschte auch eine enorme Anteilnahme der Roetgener.« Die allgemeine Haltung der freiwilligen Helfer war, dass unzählige Tage der Vorbereitung mit einem Schlag zunichte gemacht wurden.
Roetgen hält zusammen Trotz des Schocks und der Wut über den Verlust der dringend benötigten Vereinskassen blicken die Roetgener Vereine nach vorne. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass die Solidarität im Dorf nun besonders groß sein wird. Mit einem umso höheren Besuchsaufkommen am kommenden Wochenende hoffen die Vereine, einen Teil des Verlustes ausgleichen und ihre geplanten Ziele für das Folgejahr doch noch erreichen zu können. Ein Dankeschön gilt den vielen unterstützenden Worten und Hinweisen aus der Bevölkerung.
Die Ermittlungen der Polizei nach mehreren Tatverdächtigen dauern an. Es sind bereits erste Ermittlungserfolge zu verzeichnen.



