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Prominenter Pate für kleinen Valentin

Wer an ihrem Haus im Roetgener Wiedevenn vorbei fährt, dem dürfte auf den ersten Blick nichts Besonderes auffallen. Ein großes Familienauto steht im Hof und an der Haustüre empfängt fröhliches Kindergeschrei den Gast. „Bei uns ist immer etwas los“, strahlt Rebecca Alpmann. Sie ist Mutter von sieben Kindern - Sprössling Valentin ist im Februar zur Welt gekommen und hat nun einen prominenten Paten: Joachim Gauck.
Roetgens Bürgermeister Jorma Klauss (4.v.l.) zu Gast bei Familie Alpmann (v.l.): Benjamin (1 Jahr), Vater Thomas (52), Caroline (2), Isabel (8), Annemarie (5), Emily (6), Mutter Rebecca (38), Vanlentin und Fredxeric (4). Foto: T. Förster

Roetgens Bürgermeister Jorma Klauss (4.v.l.) zu Gast bei Familie Alpmann (v.l.): Benjamin (1 Jahr), Vater Thomas (52), Caroline (2), Isabel (8), Annemarie (5), Emily (6), Mutter Rebecca (38), Vanlentin und Fredxeric (4). Foto: T. Förster

Dass die achtjährige Isabel dem kleinen Benjamin die Flasche gibt, ist bei den Alpmanns selbstverständlich. Die sechsjährige Emily passt unterdessen im Garten auf ihre kleinen Geschwister auf. »Die Kinder übernehmen Verantwortung für den anderen und lernen früh, selbstständig zu sein«, weiß Thomas Alpmann. Dass sei sicherlich kein Nachteil, sondern eine große Bereicherung. »Sie rücken freiwillig und gerne zusammen, genießen es, immer jemanden zum Spielen zu haben«, ergänzt seine 38-jährige Frau. Beeindruckend ist die Atmosphäre, als sich die neunköpfige Familie zur Übergabe am großen Esstisch in der Küche versammelt. Gespannt verfolgen die Kinder das, was sich gerade in ihrem Haus abspielt. »Es ist schöner, freudiger und außergewöhnlicher Anlass, der mich zu Ihnen führt«, erklärt Roetgens Bürgermeister Jorma Klauss. Stellvertretend überbrachte er nun die Glückwünsche des Bundespräsidenten Joachim Gauck, eine Ehrenurkunde und einen Scheck über 500 Euro. Die Alpmanns haben die Ehrenpatenschaft Gaucks beantragt und das Staatsoberhaupt hat freudig zugestimmt.

Tolles Wohnumfeld

»Wir haben großes Glück gehabt, sieben gesunde Kinder auf die Welt bringen zu dürfen«, stellt die Rebecca Alpmann fest. Es sei eine unersetzliche Lebensqualität, auch wenn es oftmals turbulent und auch etwas beengt zu gehe im Eigenheim in Roetgen. Seit 2009 lebt die Familie im »Tor zur Eifel«: »Wir sind damals bewusst von Kerpen in die Eifel gezogen«, so die Alpmanns, die beide Lehrer sind. Die Kinder könnten fußläufig Kindergarten, Schule und Sportstätten erreichen - das Wohnumfeld sei sehr herzlich und die Nachbarn unterstützen die Familie dort, wo Not am Mann ist. »Es dauert schon über eine halbe Stunde, ehe wir bereit sind, einen Ausflug zu unternehmen oder auch nur mal eben einkaufen zu fahren«, erklärt der 52-jährige Thomas Alpmann. Dabei ziehe man zwangsläufig die Blicke der Passanten auf sich. »Die meisten Begegnungen sind aber sehr angenehm, nicht selten wird uns sogar Hilfe angeboten«, erklären die siebenfachen Eltern. So auch jetzt von Bundespräsident Joachim Gauck. »Ob Elterngeld oder Elternzeit - der Staat tut schon einiges für Familien«, unterstreicht Thomas Alpmann. Ohne diese Hilfe stünde eine neunköpfige Familie vor großen Problemen. Ob die Alpmanns noch ein achtes Kind bekommen wollen? »Mit unserem Auto kommen wir an die Grenze und ich darf ja nur bis zu neun Leute befördern«, antwortet der Familienvater.

Fast 80.000 Großfamilien

Die Ehrenpatenschaft, die auf Antrag der Eltern erfolgt, hat in erster Linie symbolischen Charakter. Der Bundespräsident bringt mit der Ehrenpatenschaft die besondere Verpflichtung des Staates für kinderreiche Familien zum Ausdruck. Sie stellt die besondere Bedeutung heraus, die Familien und Kinder für unser Gemeinwesen haben. Die Ehrenpatenschaft soll mit dazu beitragen, das Sozialprestige kinderreicher Familien zu stärken.  Alle sieben Kinder müssen von denselben Eltern, derselben Mutter oder demselben Vater abstammen. Adoptivkinder sind den leiblichen Kindern gleichgestellt. Seit 1949 wurden insgesamt rund 79.325 Ehrenpatenschaften übernommen. Bundespräsident Joachim Gauck hat seit dem Amtsantritt am 18. März 2012 bisher 2.209 Ehrenpatenschaften übernommen - im Jahr 2015 waren es 550.


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