Ein Sendemast »strahlt« mehr horizontal denn vertikal. 70 Meter von der Mobilfunkantenne entfernt ist eine überdurchschnittliche Belastung kaum noch messbar.
Der Kunstrasenplatz in Eicherscheid ist einer von mehreren Standorten in der Gemeinde Simmerath, die die Telekom mit einem Sendemast ausstatten will. Ziel ist ein möglichst flächendeckender, stabiler Mobilfunkempfang. Foto: T. Förster
»Das Mobilfunknetz ist in der Gemeinde Simmerath durchaus verbesserungswürdig«, gesteht Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns ein. Daher ist er dem Bemühen der Telekom dankbar, die aktuell verschiedene Standorte im Gemeindegebiet prüft, wo sie neue Mobilfunkantennen errichten und so ein möglichst flächendeckendes Netz erreichen kann.
»Vielfach sind Bürger aus der Gemeinde auf mich zugekommen, dass sich beim Mobilfunk etwas tun muss. Wir als Verwaltung haben da unsere Unterstützung zugesagt«, versichert Hermanns.
CDU und Grüne hätten Bewegung in die Sache gebracht, unterstreicht Eicherscheids Ortsvorsteher Günter Scheidt. In seinem Heimatdorf hat sich kurz nach Bekanntwerden des Vorhabens der Telekom eine Interessengruppe »Pro Sendemast« gegründet. »Handys strahlen wesentlich intensiver als der Sendemast selber«, wird dort versichert. »Ihre Strahlung nimmt jedoch ab, je näher man dem Sendemast ist – ein positiver Effekt.« Zudem sei vielen Menschen nicht bewusst, dass der Handynutzer bei einem schlechten Empfang einer viel größeren Strahlung ausgesetzt wird, da das Gerät durch die Suche nach Empfang deutlich mehr strahlt, als bei gutem Empfang.
Bei einem Ortstermin mit der Telekom die möglichen Standorte in Eicherscheid besichtigen und den Favoriten festlegen. »Ein Großteil derer, die vor vielen Jahren den Sendemast im Kirchturm verhindert haben, sind mittlerweile einsichtig, dass eine stabile Mobilfunkverbindung unerlässlich ist«, freut sich Scheidt.
Natürlich weiß Bürgermeister Hermanns auch von Skeptikern: »Stößt die Telekom auf großen Widerstand, dann wird sie ihr Vorhaben sicher überdenken.« Dabei stellt Hermanns klar, dass es zum Großteil in der Hand der Bürger selbst liegt, wann man sich welcher »Strahlenbelastung« aussetzt: »Bei uns zu Hause ist nachts alles offline und das kann ich nur jedem raten.«
In den nächsten Wochen wird es auch in anderen Orten des Gemeindegebietes Ortstermine geben, um Notwendigkeit und Tauglichkeit der möglichen Standorten auszuloten. Ende November dann wird voraussichtlich die Politik beraten.
Und ganz nebenbei: Sucht ein Mobilfunkgerät ständig nach Empfang, leidet auch die Akkuleistung darunter.
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