Snack-Stopp statt Lücken-Schock
Höfen/Zerkall (BS). »Wenn die Versorgungsinfrastruktur bei uns in der Eifel noch so wäre, wie sie früher war, dann bräuchten wir über dieses Thema nicht zu sprechen«, brachte Manfred Poth, Vorsitzender des Naturparks Nordeifel, die Problematik bei der Pressekonferenz am Mittwoch in Zerkall auf den Punkt.
Versorgungslücken schließen
Viele Orte haben keine Geschäfte mehr, Gasthöfe schließen. Doch Wanderer und Radfahrer brauchen Verpflegung, ebenso wie die lokale Bevölkerung.
Die Antwort des Naturparks sind drei hochmoderne Verkaufsautomaten an strategisch wichtigen Punkten. Das Projekt »Naturpark Nordeifel - Natürlich nachhaltig!« belegte den dritten Platz beim Landeswettbewerb Naturpark.24.Nordrhein-Westfalen und wurde mit 280.000 Euro gefördert.
Bevor die ersten Automaten aufgestellt wurden, sammelte der Naturpark systematisch Daten. 20 anonyme Lichtschranken-Zählanlagen erfassten, wo und wann Gäste unterwegs sind. Professor Felix Wölfle von der IU Düsseldorf begleitete das Projekt wissenschaftlich und führte qualitative Befragungen durch.
Das Ergebnis waren drei Pilotstandorte, die jeweils eine wichtige Versorgungslücke schließen. Zerkall am Nationalpark-Infopunkt ist das Eingangstor zum Nationalpark und Zielpunkt des Wildnistrails. »Wir haben hier einen Standort, wo eigentlich immer etwas los ist. Hier kommen Wanderer und Radfahrer vorbei«, erklärt Dominik Hosters, Geschäftsführer des Naturparks. An Spitzentagen passieren bis zu 700 Radfahrer den Punkt. Monschau-Höfen ist der Startpunkt des Wildnistrails. Hier fehlt es besonders an frühen Versorgungsmöglichkeiten.
Erfolgreiches spricht sich herum
»Die Wanderer starten auf eine knapp 24 Kilometer lange Etappe – oft bevor die normale Gastronomie geöffnet hat«, so Hosters.
Steinfeld in der Gemeinde Kall liegt direkt am Eifelsteig und in der Nähe des Trekkingplatzes. Auch hier wird eine wichtige Versorgungslücke auf einer langen Etappe geschlossen.
Bewusst setzt der Naturpark auf regionale Betreiber. Die Automaten gehören dem Naturpark und werden den Betreibern zur Verfügung gestellt. Jeder Automat kostet etwa 14.000 Euro.
Die Metzgerei Luysberg in Zerkall bietet selbstgemachte Wurst- und Grillspezialitäten sowie Fertiggerichte im Glas an. Kevin Stollenwerk von Feinkost Stolle in Monschau-Höfen setzt auf regionale Getränke und Snacks. Landwirt Daniel Niebes aus Steinfeld verkauft eigene Fleischprodukte und Eier und Nudeln.
Nun hoffen alle Beteiligten auf eine gute Resonanz auf die Automaten, sodass auch Privatleute ermutigt werden, ähnliche Angebote zu schaffen. »Es gibt keine bessere Werbung als Mundpropaganda. Wir müssen jetzt Geduld haben und abwarten, wie diese Pilotautomaten funktionieren und genutzt werden. Hier in der Eifel spricht sich Erfolgreiches schnell herum«, ist sich Manfred Poth sicher.
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