Straftäter haben ältere Menschen im Visier
Und dabei nimmt die Eifel mal wieder eine positive Vorreiterrolle ein. Die Kriminalitätsrate in der Stadt Monschau und den beiden Eifelgemeinden Simmerath und Roetgen ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent zurückgegangen. Das verkündeten der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach und Stephan Wey, Leiter der Direktion Kriminalität im Polizeipräsidium. Behördenweit konnten mit 44.993 Straftaten 4.149 Fälle weniger (-8,4 Prozent) vermeldet werden. Das ist der niedrigste Wert mindestens der letzten zehn Jahre. »Unsere Grenzlage und die Belastung durch die Einsätze im Tagebau haben sich nicht negativ auf die Sicherheit der Bürger in der Städteregion Aachen ausgewirkt«, weiß Polizeipräsident Dirk Weinspach, welchen Kraftakt seine Mitarbeiter in den letzten Monaten vollzogen haben. Und das bei der unschönen Entwicklung, das der Respekt vor den Beamten sinke. »270 Mal gab es Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte oder gar tätliche Angriffe. Zwei Fälle wurden als versuchtes Tötungsdelikt zur Anzeige gebracht«, ist Weinspach schockiert. Zugleich zeigt er sich dankbar, dass Staatsanwaltschaft und Gericht allmählich entsprechend auf diese Tätergruppe reagieren. Sorgen bereiten ihm auch die zunehmende Zahl an Straftaten gegen ältere Bürger. Mit Enkeltrick, als falsche Polizisten oder aber via Telefon und Internet versuchen die Ganoven an das Geld gerade von Senioren heranzukommen. 95 Prozent der 1200 Taten (+50%) sind zwar erfolglos, die 60 erfolgreiche Straftaten jedoch verursachten eine Schaden von 1,2 Millionen Euro. Erfreut sind Weinspach und Wey, dass sich die Menschen in der Region vergleichsweise sicher fühlen können. Schließlich seien Wohnungseinbrüche in der Region um 24,7 Prozent gesunken, die Straßenkriminalität habe um 9,4 Prozent abgenommen und auch Gewalttaten wurden um 6,5 Prozent weniger verübt.
Straftaten gehen um 8,7 Prozent zurück
Insgesamt verzeichnete die Polizei 2018 in Monschau, Simmerath und Roetgen 1.138 Straftaten und somit 109 weniger als 2017. Die Aufklärungsquote im Südkreis stieg auf 45,25 Prozent (2017: 41,3). Da kann der ländliche Raum mit dem regionalen Durchschnitt nicht mithalten - denn »kreisweit« werden 52,6 Prozent aller Straftaten aufgeklärt. Entgegen einem jahrelangen Trend stiegen in Roetgen die Straftaten um 20 Fälle auf 237 (+9,2%). In der Gemeinde Simmerath waren es 4,6 Prozent weniger (558 Straftaten), in der Stadt Monschau stolze 23 Prozent weniger (343 Straftaten).Kein Mord oder Totschlag in der Eifel
Auch wenn in der Region 18 Mal der Versuch von Mord oder Totschlag erfasst wurde (fünf davon wurden vollendet), so gibt es auch in diesem Jahr keinen Todesfall in der Eifel zu beklagen. Mord und Totschlag waren jeweils einmal versucht, aber die Tat nicht vollendet worden, wie es in der Polizeibehörde heißt. Alle vosätzlichen Tötungsdelikte wurden 2018 aufgeklärt. Drei Vergewaltigungen und zwei Missbrauchsfälle an Kindern (Vorjahr insgesamt vier) konnten allesamt aufgeklärt werden.Weiterhin niedrig sind die Fälle im Bereich der Raubdelikte. Hier weist die polizeiliche Statistik für 2018 fünf Fälle auf - gleichbleibend zu 2017. Im Bereich der Diebstähle sank die Quote um fünf Prozent von 516 auf 491 Fälle.
Wachsame Nachbarn erhöhen Sicherheit
Einbrüche in Häuser und Wohnungen sanken von 66 auf 56 Fälle - 13 davon passierten am Tag (2017: 11). Hinzu kommen drei Einbrüche in Kellerräume. Die Rate der Aufklärung stieg von 4,55 auf 7,14 Prozent. Das bedeutet, dass »nur« vier Täter dingfest gemacht werden konnten.Geschäfte und Gaststätten wurden in der Eifel 22 Mal von Dieben heimgesucht (2017: 23).
Diebstähle von Kraftwagen, Krafträdern oder Fahrrädern gingen leicht von 70 auf 66 Fälle zurück. Dafür stieg die Zahl der Diebstähle aus einem Kraftwagen von 83 auf 89 Fälle. 14 Taschendiebstähle in der Eifel (2017: 14) liegen im Trend. Läden wurden 33 Mal überfallen (+ zehn Prozent).
Wenige Straftaten in der Eifel
Die Häufigkeitszahl (HZ) drückt rechnerisch die durch Kriminalität verursache Gefährdung der Bevölkerung aus und stellt die Delikte mit 100.000 Einwohnern in Relation.Auf die drei Nordeifel-Kommunen entfällt dabei eine HZ von 3.201 (2017: 3.467).
Der HZ-Durchschnitt der Kreispolizeibehörde Aachen liegt bei 8.120 (2017: 8.895)
Negativer Spitzenreiter ist die Stadt Aachen mit 10.646 Delikten pro 100.000 Einwohner (2017: 12.063)