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Nicht nur unsere Gesundheit ist durch das Coronavirus bedroht - das gesellschaftliche Leben steht nahezu still und die wirtschaftlichen Folgen sind noch gar nicht abzusehen.
Ein leerer Marktplatz, verwaiste Geschäfte und Kurzarbeit in vielen Betrieben: Der Corona-Virus hat große wirtschaftliche Folgen. Fotos: T. Förster
Das Coronavirus hat unsere Region fest im Griff: Bis Dienstag Mittag waren in der Städteregion Aachen 540 Bürger mit dem heimtückischen Virus infiziert. Der explosionsartige Anstieg der Infizierten stellt Gesundheitsämter und Ordnungsbehörden und vor allem das Ehrenamt vor immense Herausforderungen. Besonders deutlich wird in diesen Tagen auch, wie stark unser Ehrenamt in unserer Gesellschaft verankert ist und vor allem wie sehr wir es brauchen. Aber Corona hat nicht nur Menschen infiziert und sorgt für Todesfälle. Corona hat auch schon unsere Wirtschaft »befallen«. Tausende Unternehmer, egal ob Kleinstbetriebe oder Mittelständler, fürchten um ihre Existenz. Gastronomie, Hotellerie und der so oder so schon durch Online geschwächte Einzelhandel – in der Monschauer Altstadt und am Rursee, aber auch in den Einkaufsorten ist die Stimmung getrübt. Vor allem, weil keiner weiß, wie lange diese Situation noch anhält.
Einer, der die Corona-Krise gerade besonders zu spüren bekommt, ist Michael Haas aus Simmerath. Er beschäftigt normalerweise 30 Mitarbeiter. Um diese vor der Arbeitslosigkeit zu schützen, hat er nun Kurzarbeit beantragt. Nicht nur er, sondern die vielen familiengeführten Einzelhändler in der Nordeifel blicken mit sorgenvoller Miene ins leere Ladenlokal: Keine Kunden, keine Umsätze, doch die Kosten laufen weiter. »Das ist das Schlimmste, was uns Handelsunternehmen passieren konnte«, ist Michael Haas schockiert. Er sei von der Notwendigkeit der ergriffenen Maßnahmen überzeugt, und doch seien die Folgen ungewiss und unvorstellbar. »Die Ware liegt bereit, die nächsten Wochen gehören zur umsatzstärksten Zeit«, weiß der Vorsitzende des Gewerbevereins Simmerath.
Lokal kaufen, um Vielfalt zu erhalten
»Wir sind stolz auf die große Vielfalt unserer Einkaufsorte und wissen, dass unsere Kunden die vielen persönlichen Kontakte schätzen«, so Haas. Ob man nun die Krise besser überstehe als Filialisten vermag er nicht zu sagen. Und doch sei schon jetzt eines klar: »Wenn Corona überstanden ist, dann muss den Kunden bewusst sein, dass sie vor Ort einkaufen müssen, um dem lokalen Handel in eine gute Zukunft zu helfen«. Wer dann online auf Schnäppchenjagd gehe, der dürfe sich nicht wundern, wenn schon bald manches Ladenlokal leer steht.
»Es wird viel Geld versprochen, doch es dauert sehr lange«, moniert Olaf Jansen, Vorstand der Raiffeisenbank Simmerath die vielen Auflagen. Die KfW etwa habe erst am Montag erste Förderprogramme herausgegeben - »das erste Geld soll am 14. April fließen, dann kann es für manchen Unternehmer schon zu spät sein.« Die Soforthilfen für kleinere Unternehmen bis zu 25.000 Euro sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Mehr Informationen dazu gibt es auf www.wirtschaft.nrw/corona
Eine touristische Region wie die Eifel hat die Folgen der Corona-Krise sehr schnell zu spüren bekommen. So auch Lutz Schell, Inhaber des Hotels Horchem in Monschau. »Unser Betrieb steht still, aber dank der Unterstützung von Sparkasse Aachen, bin ich zuversichtlich, dass wir eine Zukunft haben werden«, so der Hotelier. »Essen to go« hat er jedoch wieder eingestellt. »Die ersten Tage war das gut, um nicht direkt alles herunterfahren zu müssen«, so Schell. Wenig Resonanz in der Altstadt, aber auch Sorgen, welche Mitarbeiter er weiter arbeiten lasse und welche in Kurzarbeit müssen, hätten ihn zur Aufgabe des Angebots bewogen. Wenn Kurzarbeit vom Betrieb angemeldet wurde, um Arbeitsplätze zu erhalten, leisten auch die Mitarbeiter ihren Anteil daran, denn sie erhalten weniger Geld am Monatsende. Doch das ist in dieser Zeit meist die einzige Chance für Unternehmen.
Auch das Medienhaus Weiss trifft die Corona-Krise. Was wir von der Politik dringend fordern, lesen Sie in unserem Kommentar auf https://www.wochenspiegellive.de/service/e-paper-archiv/