Weitsichtiger und gemeinsamer Wiederaufbau
»Wir müssen den Betroffenen - Privatleute wie Unternehmern - rasch helfen, und doch verantwortungsvoll eine moderne Infrastruktur schaffen, immer den Hochwasserschutz im Hinterkopf«, erklärt Patrick Haas, Bürgermeister der Stadt Stolberg. Zentrale Aufgaben seien der Hochwasserschutz, die konsequente Umsetzung von Digitalisierungsprozessen, die Verbesserung urbaner Lebensqualität sowie die Schaffung eines attraktiven Branchenmixes. »Wir brauchen ein intelligentes Fördermanagement«, fordert die Bürgermeisterin der Stadt Bad Münstereifel, Sabine Preiser-Marian. Für die Unternehmen spielen zudem die Wiederherstellung und Erneuerung von Infrastruktur und Stadtteilen eine entscheidende Rolle. »Nach der Entscheidung über die Wiederaufbaurichtlinie des Landes NRW muss der Prozess der Antragstellung für alle Geschädigten-Gruppen in Gang kommen. Dabei gibt es am Anfang viele Detailfragen und Abstimmungsbedarf. Wir geben ihnen Hinweise, wie die komplexen Aufgaben personell und in der Praxis gestemmt werden können«, erklärt Dr. Fritz Jaeckel. Betroffene Unternehmen können sich ab sofort an die IHK Aachen wenden.
Hilfe für Bürger in Bürobussen
Um mit den Bürgern noch direkter und intensiver ins Gespräch zu kommen, hat Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier 50 Kollegen abgestellt, die in mobilen Bürgerbussen die Betroffenen aufsuchen. Ein ähnliches Konpzet plant auch der Kreis Euskirchen. »Wir müssen schnell handeln, daher gibt es klare Förderprogramme: SChäden ermitteln, Maßnahmen beschreiben, Priorisierung festlegen«, so Dr. Jaeckel, der einst beim Oder-Hochwasser in Sachsen den Wiederaufbau organisierte. 12,3 Milliarden Euro stehen für die Hochwasser-Opfer in NRW zur Verfügung.Bei der konkreten Umsetzung sehen die Beteiligten zwei Perspektiven: Zum einen sind die Akteure vor Ort gefragt, mit ihrer spezifischen Kenntnis der Region zukunftsfähige Ideen und Lösungen zu entwickeln. Zum anderen sind für den Wiederaufbau und die Stadtentwicklung von morgen Impulse von außen, aber auch überregionale und internationale Investitionen und Projekte notwendig Dafür müsse man Handwerker und Dienstleister aus ganz Deutschland und darüber hinaus rekrutieren: »Die internationale Immobilienmesse EXPO REAL in München kann uns als Kontaktbörse und Ideengeberin dienen – nämlich für innovative Investitions- und Bauprojekte, die in den vom Hochwasser betroffenen Kommunen umgesetzt werden könnten«, weiß Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier als einer der Vertreter des Messeauftritts »aachen1a – drei Länder ein Standort«.