Zeitzeugen befragen, so lange es sie noch gibt

46 Jahre ist es her, dass der Landkreis Monschau aufgelöst wurde. Und genau so lange gibt es bereits das »Jahrbuch des Monschauer Landes«, das den alten Heimatkalender und den Eremit am Hohen Venn ersetzte.

»Das Heimatjahrbuch ist die älteste Publikation im Medienhaus Weiss«, erklärt der geschichtsinteressierte Alexander Lenders, der der Geschäftsführung des Familienunternehmens aus Monschau angehört. »Es verbindet bis heute die Menschen in unserer Region und ist Zeugnis einer Gemeinschaft, die vielen Eifelern wichtig ist«, weiß Lenders - denn der »Heimatkalender« sei im Altkreis Monschau beliebt wie eh und je. Gemeinsam mit dem Geschichtsverein des Monschauer Landes konnte er das »Jahrbuch des Monschauer Landes 2019« vorstellen, das in einer Auflage von 5.000 Exemplaren gedruckt wurde. Erhältlich ist das Werk für 7,50 Euro im örtlichen Buchhandel und beim WochenSpiegel. »Zudem haben unsere Boten mit dem Hausverkauf begonnen«, weiß Lenders. 19 Autoren haben die Publikation gefüllt. »Die Leser erwartet wieder eine interessante Mischung aus wissenschaftlichen, volkstümlichen und naturkundlichen  Beiträgen«, so Gabriele Harzheim, Vorsitzende des Geschichtsvereins Monschauer Land, die auch dem Redaktionsteam vorsteht. Besonders haben es ihr die »Bezeichnungen für Charakter und Verhaltensweisen im Monschauer Dialekt« von Karl H. Kirch angetan, über die auch der WochenSpiegel in den nächsten Wochen immer wieder berichten wird.
Im Jahrbuch 2019 geht es um Walter Scheibler als Fotograf, um die Monschauer Festspiele in den 1950er Jahren,  um preußische Dampfloks auf der Vennbahn oder die Geschichte der Seelsorge rund um den Kalterherberger Eifeldom. Zwischen Sprole und Mearele erinnert Günter Krings an besondere Vogelarten, während sich Michael Petrak dem Für und Wider von Naturschutz und Naturerleben in der Eifel widmet.

Erinnerungen und Rezensionen

Gerade der Teil »Miterlebtes« begeistert immer wieder die Leser.  Kindheitserinnerungen in Steckenborn, Familienschicksale in der oft vergessenen »Vorkriegszeit« zwischen 1933 und 1939 oder aber die »jecke Geschichte« Kesternichs werden beleuchtet. Karl H. Kirch widmet sich der Eifeler Mundart in Rohren und Widdau. »Leider wird sie immer weniger gesprochen«, unterstreicht Harzheim. Umso wichtiger sei es, dieses Kulturgut der Nachwelt zu erhalten. »Es ist wichtig, den Eifeler Dialekt zu erhalten, wo es nur geht«, unterstreicht Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns, der Geschichtsverein und Medienhaus Weiss für deren Engagement dankt. Hans Gerd Lauscher hat einmal mehr eine eindrucksvolle Malerei aus seinem Besitz als Titelbild ausgewählt. Es zeigt das verschneite Stadtpanorama Monschaus, das er von den »Planken« aus gezeichnet hat - also vom schmalen Fußpfad rechts der Rur aus. »In impressionistischer Manier, mit breitem und kräftigem Pinselstrich lässt der Maler Hartes und Weiches, Flüssiges und Festes miteinander verschmelzen«, schwärmt Lauscher über das Bild aus dem Jahre 1925. Und selbstverständlich darf auch ein Rückblick auf das vergangene Jahr nicht fehlen, in dem unter anderem an den im Dezember 2017 verstorbenen Hans-Josef Hilsenbeck erinnert wird. »Ein Mann, der sich wie kein Zweiter für den Fortbestand des Jahrbuchs eingesetzt hat«, wie Lenders unterstreicht...

Autoren gesucht

Der Geschichtsverein des Monschauer Landes ist auf der Suche nach neuen Geschichten, die für das Jahrbuch genutzt werden können.
Auch wenn noch ein paar Beiträge im Archiv liegen, werden Nachwuchs-Autoren gesucht.


Meistgelesen