Thomas Förster

Zwischen Erhalt und Zukunftsfähigkeit

Rott. 278.000 Euro für nachhaltige Entwicklung vor Ort: Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Rotter »Lädchen« auf dem Weg zur Barrierefreiheit sowie das »Lütgens« in Roetgen, damit die alte Weberei erhalten werden kann.

Rott (Fö). Mit Fördermitteln der Struktur- und Dorfentwicklung unterstützt das Land NRW die Lebensqualität auf den Dörfern zu erhalten und zu stärken. In die Nordeifel flossen in den letzten drei Jahren viele Fördermittel für insgesamt 14 Projekte: beispielsweise die Naherholungsanlage Rurseezentrum in Rurberg, die Dorfgemeinschaftshäuser in Rohren und Kalterherberg, den Dorfplatz in Rott und den Umbau des geschichtsträchtigen Viertelhauses in der Monschauer Altstadt zur einer offenen Begegnungsstätte.

Förderung seit drei Jahren

In diesem Jahr fließen insgesamt 278.000 Euro Landesmittel in die Gemeinde Roetgen. »Unterstützt werden zwei Projekte: Die Aufwertung des erfolgreichen Dorfladens in Rott sowie den Erhalt und Umbau des geschichtsträchtigen Lütgens-Hauses zu einem neuen Dorfgemeinschaftshaus im Roetgener Ortskern«, teilt der CDU-Landtagsabgeordnete Daniel Scheen-Pauls mit, der sich am Rotter Lädchen ein persönliches Bild machen konnte:

»Zwei tolle Projekte, die erst durch leidenschaftliches Engagement von vielen Ehrenamtlichen möglich gemacht werden. Über diese beiden Förderzusagen habe ich mich auch deshalb so gefreut, weil ich bei beiden Projekten einen Teil dazu beitragen durfte, dass dieses Ehrenamt nun gefördert wird«, so Daniel Scheen-Pauls: »Der Rotter Dorfladen kann seine wichtige Rolle als Nahversorger und sozialer Treffpunkt weiter auszubauen. Denn er überzeugt nicht nur durch seine regionalen Produkte, sondern auch durch sein starkes Nachhaltigkeitskonzept mit eigener Photovoltaikanlage und modernisierter Energieinfrastruktur – ein echter Mehrwert für Rott!« 122.000 Euro stehen für die barrierefreie Umgestaltung und Erschließung des Dorfladens bereit. Dabei soll der Haupteingang barrierefrei in die ruhigere Leiststraße verlegt, zudem die Parkfläche der umliegenden Optik im Rotter Ortskern angeglichen werden. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit und Teilhabe älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen geleistet. »Und nicht nur das. Auch mit dem Kinderwagen komme ich aktuell nicht in den Laden und die schmale Treppe ist mt schwerer Einkaufstasche nicht einfach zu bewältigen«, zeigt Projektleiterin Katrin Förster auf. Gemeinsam mit Konsum-Vorstand Annika Eichhorn führt sie den Landtagsabgeordneten durch das Lädchen. »Wir haben alles da, was man für den täglichen Bedarf braucht. Auf regionale Produkte legen wir seit Jahren großen Wert. Dazu gibt es demnächst eine neue moderne Backtheke«, erläutern die Damen. Man habe durch viele Serviceleistungen den Konkurrenzkampf angenommen und sich einen wertvollen Platz in der Nahversorgung erarbeitet. Das wissen nicht nur die rund 750 Mitglieder der Konsumgenossenschaft, sondern ein Großteil der Bevölkerung in Rott und Eicherscheid sowie den umliegenden Orten zu schätzen. »Auch die Vereine unterstützen uns mit ihren Einkäufen sehr - und viele Unternehmen zeigen durch eine Werbetafel, dass ihnen der Dorfladen wichtig ist«, freut sich Katrin Förster.

Geschäftsbetrieb läuft normal weiter

Für den barrierefreien Umbau im Laden, der bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, wird es im Herbst nur kurzfristige Schließungen geben. »Wir haben viele Ehrenamtler im Rücken, die das hinkriegen«, weiß Katrin Förster. »Und den Umsatzausfall können wir uns nicht leisten«, ergänzt Annika Eichhorn.

Rundherum wird man sich immer wieder auf kleinere Einschränkungen einstellen müssen. »Ein Projekt, das nicht nur den Dorfladen, sondern den Ortsmittelpunkt und ganz Rott aufwertet - davon bin ich überzeugt«, so ein sichtlich beeindruckter Daniel Scheen-Pauls.

Ländlichen Raum fördern

Interessierte konnten Ihre Anträge bis Mitte April bei den Bezirksregierungen einreichen. In diesem Jahr werden insgesamt 142 Projekte vom Land und Bund gefördert, um soziale und wirtschaftliche Strukturen in Dörfern und Gemeinden zu verbessern.

Zuständig für die Beratungsangebote bei der StädteRegion Aachen im Bereich Förderprogramme und Ländlicher Raum ist Andrea Drossard (andrea.drossard@staedteregion-aachen.de, Tel. 0241 5198-2474).


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