Julia Borsch

Mit Feuer im Herzen ...

Trier (bor). Eine Geschichte über Heimatliebe, Engagement und die Kraft, seinen Weg konsequent zu gehen. Der gebürtige Trierer Thomas Neises erzählt darüber, wie er sein Leben der Leidenschaft widmet.

von Julia Borsch

Wenn Thomas Neises (54) über sein Leben spricht, fällt vor allem eines auf: der rote Faden aus Leidenschaft, Verantwortungsbewusstsein und Heimatliebe. Der gebürtige Trierer ist heute Inhaber des »Hase Feuerhaus Trier« - und das bereits seit über 32 Jahren. Doch der Weg dorthin begann viel früher, mit einem wahrhaft zündenden Funken in der Kindheit. Aufgewachsen im Trierer Stadtteil Pfalzel, war für Neises schon früh klar, dass er etwas bewegen wollte. »Ich war immer der Jüngste, immer der Kleinste«, erinnert sich der heute 1,95 Meter große Geschäftsmann. Geprägt wurde er vor allem von seinem Großvater, dem Schreinermeister Ludwig Weber: »Mit meinem Großvater ging es jeden Sonntag in die Kirche und ich bekam immer fünf Mark Taschengeld«, erwähnt Neises liebevoll.

Diese regelmäßigen Kirchenbesuche waren nicht nur geschätzte Zeit mit Opa Ludwig, sondern auch der Funke für sein gesellschaftliches Engagement ... Sein Weg ins Berufsleben begann früh: Mit nur 14 Jahren startete der heute 54-Jährige eine kaufmännische Ausbildung in einem Trierer Baumarkt. Schon damals spürte er: Beratung liegt ihm im Blut. Als er 1989 seine Ausbildung abschloss, hatte er längst seinen Platz im Verkauf gefunden. Parallel dazu engagierte er sich intensiv in der katholischen Jugend seiner Gemeinde. Als Pfarrjugendleiter organisierte er Zeltlager, Freizeitaktionen und war - wie er es selbst beschreibt - »immer schon Gruppenleiter, und das war sehr prägend für mich.« Auch der 18-monatige Zivildienst in der katholischen Kirche Trier stärkte seinen Blick für das Miteinander. Dort vermittelte er unter anderem Zimmer an internationale Studierende - Verantwortung, die er stets mit Begeisterung übernahm.


BERUF UND BERUFUNG: EIN BESUCH MIT FOLGEN

Ein prägender Moment in seiner Karriere: das erste Treffen mit Walter Blasius, dem Inhaber der Ofenmanufaktur Hase, das im Rahmen der katholischen Jugendarbeit stattfand. Gemeinsam besuchten sie das Hase-Feuerhaus in Köln. Ein Schlüsselerlebnis für den engagierten Trierer, wie sich im gemeinsamen Gespräch erkennen lässt. 1993 suchte das Unternehmen einen Verkaufsleiter für die Außenstelle in Trier und fand mit Thomas Neises einen geeigneten Kandidaten.


ENGAGEMENT, DAS WURZELN SCHLÄGT

Neben dem Beruf brodelt das Feuer in Neises‘ Herzen für die Lokalpolitik. Als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins für Pfalzel und Biewer lebt er die Verbindung zu seiner Heimat bewusst: »Die Heimatverbundenheit ist mir unheimlich wichtig.« Auch wenn Neises aktuell im Trierer Stadtteil Biewer wohnt, so spürt er den undurchtrennbaren roten Faden, der ihn, seinen 15-jährigen Sohn und seine Ehefrau Ende des Jahres wieder nach Pfalzel ziehen wird. Wer glaubt, damit sei sein Kalender schon voll, irrt.

Thomas Neises ist zudem leidenschaftlicher Karnevalist. Als Stadtprinz in der Session 2009 absolvierte er mit Christine Wysocki über 250 Termine - ein Engagement, das auch nach der Prinzensession nicht abgerissen ist. Heute ist er Vorstandsmitglied im Karnevalsverein KV Palenzia und engagiert sich weiterhin aktiv in Trierer Vereinen. »Wer einmal Stadtprinz war, den lässt der Karneval nicht so schnell los«, schmunzelt er.

Und wenn dann doch noch Zeit bleibt? Dann fährt er mit seinen Oldtimern durch die Moselregion oder den Hochwald. Ob VW Käfer, ein alter Golf oder ein originales Londoner Taxi: seine Autosammlung ist ebenso individuell wie er selbst. Neises beweist: Wer mit Hingabe, Herz und Heimatliebe lebt, kann viel bewegen - für sich selbst und für andere. Sein Lebenslauf ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass beruflicher Erfolg oft genau dann entsteht, wenn persönliche Leidenschaft und gesellschaftliches Engagement sich nicht ausschließen, sondern ergänzen.


INFO

www.feuerhaus-neises.de 

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