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BitburgART: Eine Stadt voll Kunst

Mit einem Topevent strahlt Bitburg im Sommer weit hinaus als Leuchtturm für Kunst und Kultur. Die neue »BitburgART« spickt die Innenstadt mit internationalen Künstlern, deren Werke quasi im Vorbeischlendern erlebbar sind.
Eine Auswahl als Vorgeschmack: Internationale Künstler stellen Malerei, Fotografie, Grafik und Skulpturen im Sommer bei der BitburgART aus. Collage: Overhead Gallery

Eine Auswahl als Vorgeschmack: Internationale Künstler stellen Malerei, Fotografie, Grafik und Skulpturen im Sommer bei der BitburgART aus. Collage: Overhead Gallery

Die Menschen dürstet nach Kultur und Abwechslung. In diese Bresche springt ein neues Sommerevent. Nach einer Idee von Stefan Bohl soll Bitburg Austragungsort einer Kunstausstellung werden. Das Konzept: Sechs Wochen lang, von Mitte Juli bis Ende August, gibt es Kunst in leerstehenden Ladenlokalen, im Museum, in Kirchen, der Stadthalle, in Parks und auf Plätzen, in der »Neuen Galerie« im Haus Beda und in den Straßen. Unter den bisher gesicherten 25 Kunststätten sind zehn Leerstände wie das Hotel Plein, das Porzellanhaus Gangolf oder das Café Gäßestrepper. Hier wie an den anderen Orten präsentieren Künstler ihre Werke. »Sie sollen mindestens deutschlandweit einen Namen haben, am liebsten europa- und weltweit«, erläutert Bohl die Idee. Auf diese Weise hat die Aktion das Zeug dazu, weit über die Region hinaus zu strahlen. Aber: »Wir werden auch Raum schaffen für regionale Künstler«, unterstreicht der Initiator. Wer im Sommer durch Bitburg spaziert, kann dann in den Schaufenstern der leerstehenden Läden im Vorbeischlendern Bilder betrachten, Künstlern bei der Arbeit zusehen, auf Plätzen ihre Skulpturen anschauen oder in Pop Up Galerien Ausstellungen besuchen. Das Meiste ist ohne besondere Corona-Schutz-Auflagen möglich. Nur für geschlossene Räume wäre eventuell eine Registrierung oder ein Negativ-Test-Nachweis nötig.

Dieter Nusbaum als Kurator gewonnen

»Wenn wir dürfen, werden wir auch Vernissagen und Kleinkunst veranstalten«, ergänzt Bohl. Denkbar ist, dass unvermittelt eine Opernsängerin von einem Balkon eine Arie schmettert oder Streetartkünstler mit ihrer Performance den Weg der Flaneure durch die Fußgängerzone kreuzen. »Bei der Planung werden wir eng mit den Verantwortlichen zusammenarbeiten.« Als Kooperationspartner hat Stefan Bohl die Stadt Bitburg, die Kulturgemeinschaft Bitburg, Kreissparkasse, Volksbank, die Dr. Hanns-Simon-Stiftung und die Overhead Gallery gewonnen. Mit Letzterer ist auch der aus der Eifel stammende Maler und Grafiker Dieter Nusbaum mit im Boot. Gemeinsam mit Thomas Hoffman aus Münster fungiert Nusbaum bei BitburgART als Kurator. Als Inhaber der Overhead Gallery (siehe Infokasten) verfügen beide über Kontakte zu einer Vielzahl  international renommierter Künstler, die sie nach Bitburg bringen wollen.
Dieter Nusbaum lebt als freischaffender Künstler in Köln, hat aber seine ersten 20 Lebensjahre in Körperich verbracht. Als Ingolf Bermes und Stefan Bohl ihn auf eine Zusammenarbeit für BitburgART ansprachen, brauchte er nicht zu überlegen: »Ich habe noch immer eine enge Verbundenheit mit der Eifel. Da möchte ich auf jeden Fall mitmischen«, sagte Nusbaum. Das Konzept trifft zudem den Nerv des Galeristen: »Kunst wird normalerweise gerne auf einen Sockel gestellt. Wir von Overhead wollen Barriereängste abbauen und Kunst außerhalb von Galerien erlebbar machen.« Erst kürzlich haben sie damit international für Aufsehen gesorgt: Ihre Ausstellung »Nachtbrötchen« als Drive-In-Gallery im Parkhaus des Köln-Bonner Flughafens erreichte rund um die Welt mediales Echo. Auch in Bitburg sieht das Konzept vor, unorthodoxe Stellen mit hochwertiger Kunst in Verbindung zu bringen.  
Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels unterstützt das Projekt: »Das Konzept einer Stadt voller Kunst in Galerien, im öffentlichen Raum, aber insbesondere auch in Leerständen und öffentlichen Gebäuden, hat mich begeistert«, so Kandels. Er erkennt darin mehrere Chancen: »Ich erhoffe mir durch diese mehrwöchige Veranstaltung nicht nur für unsere Stadt einen positiven Impuls für Einheimische und unsere Gewerbetreibenden, sondern insbesondere auch, dass Bitburg durch die professionelle Konzeption der Galeristen Thomas Hoffmann und Dieter Nusbaum für Kulturinteressierte überregional an Aufmerksamkeit gewinnt.«  Möglich, dass sich BitburgART langfristig im Kulturkalender der Stadt etabliert.

Wer weitere Räume zur Verfügung stellen oder BitburgART als Sponsor unterstützen möchte, kann sich unter Tel. 06561/ 604431 bei Stefan Bohl melden. Sybille Schönhofen Info Overhead Gallery


Die Overhead Gallery hat Galerien in Münster, Solingen und seit einigen Wochen auch einen Showroom in Körperich, dem Heimatort von Dieter Nusbaum. Er stellt dort in der Johanniterstraße 25 das Galerieprogramm vor.
Die Overhead Gallery vertritt 25 internationale Künstler. Großen Wert legen die Inhaber Dieter Nusbaum, Thomas Hoffmann und Sylvia Bahr (wie Nusbaum stammt sie aus Körperich) auf eine eigene Sprache mit einem hohen Wiedererkennungswert.


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