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Sybille Schönhofen (bil)

Sechs Ideen, um Schülern das Leben zu erleichtern

Am St. Willibrord-Gymnasium haben sich Schüler der Klasse 9a überlegt, was ihren Schulalltag verschönern würde – und haben ihre Ideen als Prototypen realisiert.

Sechs Gruppen, sechs Ideen. Gruppe 1 findet, dass eine Ampelanlage vor ihre Schule gehört, um die Schülerlotsen morgens und mittags von ihrer Pflicht zu entbinden, den Verkehr in der Denkmalstraße zu regeln, damit ihre Mitschüler unbeschadet die Straße überqueren können. Nicht mehr frieren, nicht mehr vorzeitig den Unterricht verlassen müssen. Das seien klare Vorteile einer Ampel anstelle von Schülerlotsen, finden drei Schüler und konstruieren eine Ampelanlage im Miniaturformat, die vor Augen führt, was sie sich vorstellen. Das setzen sie von der Idee bis zum Modell innerhalb von zwei Tagen um, an denen ihre MINT-Klasse an dem Projekt „Make your school“ der deutschen Wissenschaftsinitiative „Wissenschaft im Dialog“ teilnimmt.  

Stift vergessen? Verkaufsautomat ist die Lösung

Ihre Mitschüler haben an anderen Ideen gebastelt, geschraubt, gesägt, gelötet und programmiert. Eine Gruppe hat einen Verkaufsautomaten entworfen, der aus der Bredouille hilft, wenn man Materialien wie Stifte und Radierer zuhause vergessen hat.  Vier Mentoren haben bei der technischen Umsetzung geholfen, vor allem in Fragen der Informatik. So bei dem Problem, wie man einen Motor über einen Computer steuert, erzählen die Schüler Emma Kogej und Sebastian Zimmer.

Beschwerden übers Mensa-Essen loswerden

Fragen zur Programmierung musste auch die Gruppe lösen, die über den Computer eine Bewertungsplattform für das Mensa-Essen erstellt hat. War das Essen zu kalt, zu wenig, wie hat es geschmeckt? Das sollen Schüler am Ausgang der Mensa eingeben können, um es als Feedback an den Caterer weiterzuleiten. Eine weitere Gruppe findet es lästig, wenn Schüler vor verschlossenen Räumen stehen und losziehen müssen, um einen Schlüssel zu besorgen. Sie haben ein Tastenfeld entworfen, das an den Türen angebracht ist und diese mittels Eingabe eines Codes öffnet.

Den Müll sammelt ein Roboter auf

Andere aus der Klasse haben einen Saugroboter gebaut, der ihnen die „nervige“ Aufgabe abnimmt, Müll einzusammeln. Diesen Roboter haben sie so programmiert, dass das Fahrgestell bei Bedarf die Richtung wechselt. Um eine effiziente Lösung in Sachen Sauberkeit geht es auch der Gruppe, die den „Fränzlinator“, einen Tafelwischer, gebaut hat. Dafür haben sie ein Tafelgestell und eine motorbetriebene, computergesteuerte Wischvorrichtung auf Rädern mit Abzieher, Schwamm und Wasserpumpe zusammengezimmert. Ziel sei es, in kurzer Zeit aus Ideen etwas Handfestes zu machen und technische Lösungen für komplexe Probleme zu finden, sagt Schulleiter Andreas Merzhäuser. Klassenleiterin Bianka Menzel-Loskill sieht den positiven Effekt vor allem darin, dass die Schüler erkennen, was sie können. Vor allem die Mädchen seien erst zögerlich und zweifelnd im Hinblick auf die technische Umsetzung gewesen. „Aber gerade sie waren sehr kreativ, zielstrebig und produktiv.“   »Es hat viel Spaß gemacht im Team zu arbeiten und wir haben viel Neues gelernt«, resümiert Linnea Stephan (14), die wie andere für ihr Modell des Müllstaubsaugers zum ersten Mal am Computer programmiert hat.

Extra:

Das Projekt „Make your school“ ist organisiert von der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Finanzierung übernimmt zu hundert Prozent die Klaus Tschira Stiftung.  Kooperationspartner ist im Eifelkreis Bitburg-Prüm das Medienzentrum des Kreises. Hier hilft Karin Zimmer, stellvertretende Leiterin, Schulen bei der Umsetzung und informiert, wie sie sich das Projekt an ihre Schule holen können. Mitmachen können alle Klassen ab Stufe 8.   Ziel von „Make your school“ ist es, dass Schüler eigene innovative Ideen entwickeln, diese prototypisch mit digitalen Tools umsetzen und dabei Problemlösungskompetenzen im Team sowie Programmierfähigkeiten erwerben. Sybille Schönhofen


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